1. Hörst du in der Weihnachtszeit während des Schreibens Weihnachtsmusik?
Wenn ich schreibe mag ich es eigentlich lieber ruhig. Und ehrlich gesagt habe ich um diese Jahreszeit so viel um die Ohren, dass ich nicht zum Schreiben komme.2. Geschenke! Was ist das Verrückteste, was du jemals zu Weihnachten verschenkt hast?
Gestrickte Kammwärmer für unsere Hühner! … Nein Spaß, das habe ich nicht gemacht, obwohl sich die Kinder das bestimmt 3 Jahre hintereinander gewünscht haben!3. Weihnachtsbäckerei! Welche Leckerei darf für dich an Weihnachten unter gar keinen Umständen fehlen?
Cornflakes-Kekse, meistens von den Kindern gemacht4. Wie sieht für dich eine perfekte Weihnachtsgeschichte aus?
Für mich ist tatsächlich die Geburt Jesu die perfekte Weihnachtsgeschichte und wir lesen sie jedes Jahr an Heiligabend im Kreise der Familie.5. Gibt es ein besonderes Weihnachtsritual bei dir?
Oh, da gibt es ganz viele. Das fängt schon im Advent an mit verschiedenen Bräuchen, z.B. beten und singen beim Adventkranz oder Anklöpfeln (da gehen wir als Hirten verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und sammeln für soziale Zwecke). An Heiligabend ist uns das Räuchern, Rosenkranzbeten oder der Besuch der Kindermette sehr wichtig.6. Wie wird Nikolaus bei euch zu Hause gefeiert?
Der Nikolaus legt unseren Mädchen heimlich ein Sackerl mit Nüssen, Mandarinen und einem kleinen Geschenk ein (z.B. aufs Bett oder vor die Haustüre …). Sie haben schon öfter versucht, ihn zu überlisten, damit sie ihn mal zu Gesicht bekommen. Aber der Bursche ist so unheimlich schlau ;-)7. Heute müssen deine Protas ran. Also nach dem Motto. Egal, ob deine Charaktere wollen oder nicht, heute gehts auf den Weihnachtsmarkt. Was erleben sie dort?
Die Protagonisten aus dem Buch „Was mir dein Herz erzählt“ – Jule und Marc – auf dem Weihnachtsmarkt:„Was?“, frage ich irritiert. „Du hast noch einen Termin angenommen?“Tina, meine Geschäftspartnerin, nickt betreten. „Für heute Abend. Am Weihnachtsmarkt.“ Es ist Samstag und endlich Ladenschluss. Nach mehreren mega-anstrengenden Wochen, in denen wir uns täglich bis in die späten Abendstunden in unserem Blumenladen abgerackert haben, damit wir bis Weihnachten noch alle Kundenwünsche erfüllen können.„Da kannst du alleine hingehen“, stelle ich unmissverständlich klar. Ich bin müde, meine Füße und mein Rücken schmerzen, ebenso wie meine zerschundenen Hände und ich sehne mich nach meinem Liebsten.„Jule, es tut mir leid. Ich brauche deine Hilfe. Wir sollen dort einen Kunden treffen, mit dem wir möglicherweise die nächsten Jahre zusammenarbeiten könnten. Das ist vielleicht ein Riesenauftrag.“„Das ist mir egal, Tina. Es ist Wochenende und ich will nach Hause fahren. Marc und ich haben uns seit über einer Woche nicht gesehen.“„Aber hier geht’s um unsere Firma. Das wird Marc doch bestimmt verstehen, wo er doch selbst Unternehmer ist.“„Darum geht’s gar nicht. Ich brauche eine Pause, sonst stehe ich das bis Weihnachten nicht durch“, jammere ich. „Und du übrigens genauso wenig. Hast du vergessen, was letztes Jahr passiert ist?“ Im letzten Winter war Tina ziemlich oft krank und wir beide wissen, dass das an den vielen Überstunden lag und daran, dass sie sich nie ganz auskuriert hat.„Nein, das habe ich nicht vergessen. Ich verspreche dir, dass es nicht lange dauern wird und du dann sofort zu deinem Schatz heim kannst“, versucht sie mich weichzukochen. „Und ich spendiere dir einen alkoholfreien Punsch und gebrannte Mandeln. Und Kastanien.“ Mein Widerstand beginnt tatsächlich zu bröckeln, als sie mir all diese Verlockungen verspricht. Sie weiß, dass ich Weihnachtsmärkte liebe, mit allem was dazu gehört. Nur eben nicht heute.„Zuckerwatte?“, höre ich mich verhandeln und verdrehe über mich selbst die Augen.„Logo!“„Ponyreiten?“, scherze ich und versuche meinen Schmollmund beizubehalten.„Alles, was du willst!“ Tina grinst verschlagen und hält mir ihre Hand hin. Nach einigen Sekunden Bedenkzeit schlage ich ein.Durch die gefühlt stundenlange Christbaumdiskussion mit einer besonders anstrengenden Kundin sind wir nun so im Verzug, dass ich nicht einmal mehr Zeit habe, Marc in Ruhe anzurufen und ihm zu erklären, dass ich später nach Hause komme. Als wir schließlich in unserem grünen Lieferauto sitzen und uns auf den Weg machen, ist er nicht mehr erreichbar und ich kann ihm lediglich eine liebevolle Nachricht hinterlassen. Mist. Jetzt hat auch der ganze Süßkram seinen Reiz verloren. Zu allem Überfluss kommt es mir irgendwie falsch vor, dass ich ihm gesagt habe, ich müsse arbeiten, obwohl das ja der Wahrheit entspricht. Ihm zu erklären, ich würde mit Tina auf den Weihnachtsmarkt gehen, hätte sich aber noch komischer angehört. Ich will ihn einfach nicht deswegen versetzen, aber Tina hängenlassen kann ich auch nicht.Bis wir endlich einen Parkplatz gefunden haben und zu Fuß den Lichterketten am Wegrand folgen, ist es schon fast dunkel. In den letzten Tagen hat es ungefähr zwanzig Zentimeter geschneit und unsere Stiefel machen knirschende Geräusche. Die dicken Wattemützen auf den Holzbuden lassen die Lichter noch heller erscheinen. Die Atmosphäre könnte sogar romantisch sein, wäre ich in anderer Begleitung und nicht geschäftlich unterwegs.„Wo ist denn nun dieser ach so wichtige Kunde?“, will ich wissen und versuche, nicht ganz so genervt zu klingen, wie eben noch im Auto.„Wir sollen ihn dort drüben beim Lagerfeuer treffen. Wo der Geschichtenerzähler mit den Kindern sitzt“, erklärt Tina, unverständlicherweise immer noch gut gelaunt.„Aber ich sehe weit und breit kein Lagerfeuer“, entgegne ich, während ich den gesamten Platz, auf dem die Marktstände in einer Runde angeordnet sind, mit den Augen absuche.Da klingelt Tinas Handy. „Geh doch schon mal vor“, sagt sie in meine Richtung, „da muss ich unbedingt rangehen.“„Aber …“ Na toll. Ich drehe mich in alle Richtungen, sehe nichts als Menschen, Lichter und Schnee und im Hintergrund dudelt Weihnachtsmusik. Aber dieses verdammte Lagerfeuer sehe ich nicht. „Wissen Sie zufällig, wo das Lagerfeuer mit dem Geschichtenerzähler ist?“, frage ich einfach mal drauflos, doch entweder ich werde ignoriert oder die Leute zucken nur mit den Achseln. Eine Frau erbarmt sich meiner. „Da hinten“, sagt sie. „Hinter dem Häuschen mit dem Streichelzoo.“ Dankbar nicke ich. Mittlerweile sind meine Finger eiskalt und ich freue mich, sie bald am Feuer wärmen zu können. Hätte ich doch nur an Handschuhe gedacht. Und endlich finde ich das Lagerfeuer.Ein Mann sitzt dick eingemummelt auf einer Bank und legt Holzscheite nach, sodass die Funken nur so auseinanderwirbeln. Leider habe ich die Geschichte offenbar verpasst, denn die Kinder, die grade noch da saßen um zu lauschen, entfernen sich gemächlich in alle Richtungen vom Feuer. Schade. Ich hätte mir die Zeit gerne mit einer netten Weihnachtsgeschichte vertrieben. Von Tina ist leider noch nichts zu sehen und ich bereue, nichts über unseren potentiellen Kunden in Erfahrung gebracht zu haben. Schön peinlich, wenn Tina nicht bald aufkreuzt. Ich beschließe, mich inzwischen ein bisschen zum Feuer zu setzen, um mich aufzuwärmen. Wortlos lasse ich mich nieder. Der Mann neben mir scheint auch kein Interesse zu haben, einen einzigen Zuhörer mit seinen Geschichten zu beglücken.Aus Mangel an Alternativen schicke ich abwechselnd große und kleine Atemwölkchen in die kalte Winterluft. Schließlich halte ich das Schweigen nicht mehr aus und räuspere mich.„Wann ist denn die nächste Geschichtenrunde?“, frage ich. Der Mann wendet sich zu mir, doch sein Gesicht liegt im Schatten, weshalb ich seinen Ausdruck nicht deuten kann.„Okay“, sage ich, als die Antwort auf sich warten lässt, „dann kein Smalltalk.“„Jule?“Meine bis eben noch völlig gelangweilten Sinne sind mit einem Schlag hellwach. „Marc?“„Ich dachte, du musst arbeiten?“, ertönt seine ebenfalls erstaunte, raue Stimme.„Ich soll mich hier mit einem Kunden treffen!“, erkläre ich atemlos. „Und seit wann erzählst du Geschichten beim Weihnachtsmarkt?“ Er. Der wortkargste Mensch, den ich kenne.„Tue ich nicht, ich habe nur Matze begleitet, der für jemanden einspringt. Aber anscheinend ist er irgendwo verschollen.“Ehe ich noch darüber nachdenken kann, liege ich schon in Marcs Armen und spüre seine weichen Lippen auf meinen. Plötzlich knirscht hinter uns der Schnee und wir drehen uns um, da erkennen wir Tina und Matze im Halbdunkel, die sich ein High-Five geben.Mir bleibt der Mund offen stehen.„Das war ein abgekartetes Spiel?“, werfe ich Tina vor und sie grinst bis über beide Ohren.„Ich weiß ja, wie sehr du dich nach ihm verzehrst!“„Also gibt es auch keinen Kunden?“„Nope. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!“ Vergnügt zwinkert sie in Marcs Richtung.„Wartest du mal kurz hier?“, bittet er mich und verschwindet in der Dunkelheit ohne meine Antwort abzuwarten. Kurz darauf ist er wieder neben mir, nimmt mich an der Hand und zieht mich mit sich mit.Hinter einer der Weihnachtsbuden kommen wir zum Stehen. Hier ist es ruhig und nicht so hell wie auf dem Marktplatz. Über uns funkeln die Sterne und ich bin so glücklich, dass Marc und ich endlich wieder vereint sind.„In ein paar Tagen ist Weihnachten“, unterbricht er wie aus heiterem Himmel unseren Kuss.„Ich weiß“, nicke ich und verringere den Abstand zwischen uns erneut.„Willst du Weihnachten mit mir verbringen?“, fragt er und kommt mir plötzlich schrecklich nervös vor.„Na klar. Ich hoffe doch, dass du das weißt.“ Seine Frage ist seltsam, da wir ja nun schon seit einem Jahr zusammen sind und jede freie Minute gemeinsam verbringen.„Und nächstes Jahr?“„Äh … ja?“„Und Weihnachten 2030? Und 2040 und 2070?“, fragt er weiter.„Wie meinst du das?“ Ich verstehe nur Bahnhof.„Und Silvester und Ostern und alle Geburtstage in all diesen Jahren?“Ich blinzle und versuche meine Gedanken zu ordnen.„Und in all den Jahren dazwischen?“„Marc …“„Was ich sagen will: liebste Juli … willst du jeden einzelnen Tag bis zu unserem Lebensende mit mir verbringen? Als meine Frau?“In meinen Augen steigen Tränen auf. „Ja“, krächze ich und blinzle noch heftiger. „Ja, ja, ja … du bist alles, was ich je gewollt habe!“Er nimmt meine klamme Hand und in dem Moment bin ich froh, nicht an Handschuhe gedacht zu haben.„Ich war nicht darauf vorbereitet, dich hier zu treffen“, erklärt er, während er mir mit zittrigen Fingern einen Ring aus goldenem Engelshaar um den Ringfinger legt und ein bisschen festdrückt. „Der ist also nur provisorisch!“„Der ist perfekt“, hauche ich.„Ich liebe dich so sehr“, sagt er und sieht mir tief in die Augen, „ich lasse dich nie wieder aus meinem Leben verschwinden.“„Ich liebe dich auch und das hier sind die allerschönsten Überstunden, die ich je erlebt habe!“Jetzt verstehe ich auch, was Tina vorhin meinte, als sie sagte, das mit dem Kunden könne ja noch werden. Denn egal, wie viel Arbeit wir in unserem Blumenladen haben, bald gilt es auch noch, eine Hochzeit auszurichten.8. Weihnachten im Schnee oder Sonne, Strand und Meer?
Zu Weihnachten will ich nirgendwo anders sein, als daheim und da haben wir fast immer Schnee.9. Hast du schon mal überlegt ein Buch zu schreiben, das in der Weihnachtszeit spielt?
Bisher noch nicht, wäre aber eine Überlegung wert.10. Welches Weihnachtslied ist dein Ohrwurm, den du jedes Jahr aufs Neue hasst?
Den ich hasse? Naja, Last Christmas muss ich nicht unbedingt haben! Ich mag eher traditionelle alpenländische Weihnachtslieder.11. Besitzt du klassische Weihnachtspullis?
Nope.12. Weihnachtsfilme! Welcher Weihnachtsfilm ist dein absoluter Liebling?
Weil es dich gibt13. Was ist dir lieber? Schlitten fahren, Schi fahren oder Eis laufen?
Schlitten fahren14. Was wäre dein größter Wünsch an Weihnachten?
Dass mein Mann wieder gesund ist15. Der Weihnachtsmann oder das Christkind? Hast du damals als Kind auch an ihn oder sie geglaubt?
Ich gehöre zur Christkindfraktion. Machst du Witze? Ich glaube noch immer dran!16. Weihnachtsbaum groß, klein oder gar nicht?
Klein, weil wir nicht so viel Platz haben.17. Schnee an Weihnachten ein Muss oder doch lieber nicht?
Unbedingt mit Schnee und weil wir in einem „Schneeloch“ wohnen, haben wir meistens Glück und weiße Weihnachten.18. Wurdest du unter einem Mistelzweig schon mal geküsst? Wenn ja erzähl uns mehr darüber. (Gerne auch deine Protagonisten)
Leider nicht, ich habe aber bisher nur einmal einen Mistelzweig aufgehängt. Die Dinger sind bei uns eher selten. Aber stimmt, das sollte ich dringend nachholen …19. Was ist das Schönste, was du an Weihnachten je geschenkt bekommen hast?
Das schönste Geschenk hat mir mein Mann gemacht: mein erstes Buch wurde vorerst nur als E-Book veröffentlicht und er hat 2 Exemplare drucken lassen mit einem ganz besonderen und persönlichen Cover und dem ursprünglichen Titel. Ich hab wirklich geweint vor Freude.20. An Weihnachten wird viel dekoriert und alles glitzert … Wie sieht es bei dir zu Hause aus?
Ich liebe Deko aus Holz oder Filz … ähm … glitzert nicht. Und Engel in verschiedenen Varianten, besonders mit hübschen Gesichtern (die glitzern auch manchmal ein bisschen). Im Wohnzimmer darf meine selbstgebaute Weihnachtskrippe nicht fehlen!21. Was ist dein Lieblingsweihnachtsgetränk?
Selbstgemachter Eierlikör (von meiner Schwägerin selbstgemacht!)22. Was würden deine Protagonisten an Weihnachten so tun?
Jule und Marc aus meinem neuen Buch „Was mir dein Herz erzählt“ genießen ihre wiedergefundene Liebe in vollen Zügen. Ihre Freunde Ela und Matze laden sie in ihr Haus ein und gemeinsam verbringen sie den Heiligabend. An den Feiertagen machen sie lange Spaziergänge durch die tiefverschneite Winterlandschaft, um sich anschließend am warmen Kamin durch heiße Küsse wieder aufzuwärmen.
Mia und Jakob aus „Viel mehr als nur Worte“ werden mit Mias Sohn Tommy aufs Christkind warten und nach der Bescherung so lange mit den neuen Spielsachen spielen, bis Tommy von selbst einschläft. An den Feiertagen werden sie Jakobs Mutter Marianne im Pflegeheim besuchen und danach Schlittenfahren gehen oder einen Schneemann bauen.
Kate und Jamie aus „Die Weite deines Herzens“ werden mit ihren Freunden in Australien ein Weihnachtsbarbecue ausrichten und anschließend einen romantischen Ausritt machen.23. Klassischer Weihnachtsbraten oder doch Pizza und Co auf dem Weihnachtstisch?
Meistens essen wir Raclette.24. Oooh du fröhliche … Wie sieht dein Weihnachtsabend aus?
Erst gehen wir am späten Nachmittag zur Kindermette. Meistens wirken unsere beiden Mädchen bei der musikalischen Gestaltung mit. Anschließend besuchen wir die Oma meines Mannes, die im Nachbarhaus wohnt. Wenn wir in unsere Wohnung zurückkehren ist schon die Tür zum Wohnzimmer und zur angrenzenden Küche verschlossen … das ist sooo spannend! Wir setzen uns in eines der Kinderzimmer und zünden noch einmal alle Kerzen am Adventkranz an, beten den Rosenkranz und lesen die Weihnachtsgeschichte. … und wir lesen noch was … und wir singen noch was …und warten … so lange bis eeeendlich das Glöckchen läutet und das Christkind uns ins Wohnzimmer lässt! Zur Bescherung kommen meine Schwiegereltern dazu und bei leuchtenden Kinderaugen und einem köstlichen Raclette lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Und ja … unsere Kinder sind nicht mehr klein, aber es ist immer noch so und ich liebe es!
Ich wünsche euch allen von Herzen frohe Weihnachten, besonders dir, liebe Claudia und vielen Dank für deine Bemühungen! <3
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