Sonntag, 27. August 2017

[Blogtourbeitrag] Charaktervorstellung Kartl und Neuner

Heute darf ich euch noch einmal die beiden Hauptcharaktere der fränkischen Krimis "Spiel des Schattens" und "Die Mondfrauen" von Harald Weiss vorstellen.

Zum einen gibt es Kriminalrat Sepp Kartl und zum anderen Kriminalhauptmeister Max Neuner. Beide arbeiten in der Polizeiinspektion Forchheim und haben den einen oder anderen komplizierten Fall gemeinsam zu lösen.

Zunächst zu Kriminalrat Sepp Kartl:

Im ersten gemeinsamen Fall "Das Spiel des Schattens" werden die Charaktere etwas genauer vorgestellt. auch wenn die Beschreibung Neuners von Kartl nicht gerade charmant ist.
Aber es beschreibt Kartl scheinbar perfekt, denn dieser ist zwar Kriminalrat und ein sehr guter Ermittler, aber er ist auch dem Essen nicht abgeneigt. Es gibt nichts Schöneres, als am Abend in ein Lokal oder in einen Gastgarten zu gehen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Kartl ist zudem auch zu Hause alleine, da er auch bei den Frauen kein so wirkliches Glück hat. Denn als Polizist ist es auch für Frauen oft schwer, sich für eine Beziehung zu entscheiden. Aber mit "Die Mondfrauen" scheint ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen zu sein.

Man kann abschließend Kartl als 55-jährigen Polizisten mit Hang zu Alleingängen beschreiben, der gerne seinen Kopf durchsetzt, aber auch dem leiblichen wohl nicht abgeneigt ist. Jedoch ist er noch auf traditionelle Gerichte und nicht vegetarisch unterwegs. Er wäre auch dem Liebesabenteuern nicht abgeneigt, aber nach der letzten Beziehung, eher vorsichtig mit einem Neubeginn mit Frau. Er ist auch sehr leicht eingeschnappt, vor allem, wenn er merkt, dass ihn die Verbrecher an der Nase herumführen oder einen Schritt voraus sind. Die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Neuner scheint harmonisch, auch wenn sie sich oft tratzen. 

Kriminalhauptmeister Max Neuner:

Er ist mit seinen 35 Jahren um 20 Jahre jünger als sein Chef Kartl, aber sie arbeiten sehr gut zusammen und man kann, trotz aller "bösen" Worte und Meldungen sehen, dass sie sich sehr gerne mögen und zusammenarbeiten. Die Stimme Neuners wird oft gehört und die Vorschläge angenommen.

Er ist sehr sportlich und lernt seine Freundin auch beim Schi fahren kennen. Man merkt auch im Laufe der Bücher, dass er zu vegetarischen Essen umschwenkt, da er auf seine Gesundheit achten möchte. Auch die sportliche Betätigung steht immer ganz im Vordergrund, auch wenn ihn dafür sein Chef Kartl oft an die Wand klatschen möchte, da dieser dann auch zu Fuß über die Stiegen in die nächsten Stockwerke muss. (Denn man kann ja die Jugend nicht gewinnen lassen.)

Auch überdenkt Max oft Fälle etwas anders und bringt auch mal esoterische Vorschläge ein, wie zum Beispiel, dass der Mond seines dazu machen könnte oder ob Hunde wirklich das tun, was sie machen sollen.

Max scheint sehr analytisch zu denken und ist bei einem Fall der Hauptverantwortliche Ordnung in das Chaos zu bringen.

Abschließend kann man zu Max Neuner sagen, dass er der junge, sportliche Kommissar ist, der seinen Chef indirekt dazu bringt auch ein bisschen Sport zu machen, und wenn er ihn nur dazu bringt, nicht den Lift zu nehmen, sondern die Stiegen.
Er ist sehr auf seine Gesundheit und auch seine Agilität bedacht und versucht auch immer wieder Kartl dazu zu bringen, sich auf neues einzulassen und die Möglichkeiten beim Schopfe zu fassen, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet.

Ich hoffe euch hat die kleine Zusammenfassung der Charaktere gefallen und hoffe, dass wir uns bald bei der einen oder anderen Blogtour oder Autorentag wieder sehen.

Samstag, 26. August 2017

[Buchvorstellung einmal anders] Schwert & Meister 1: Mervaron von Florian Clever

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich  mich  mit Pater Bennet und Florian Clever mitten im Wald, um ein bisschen über das Buch „Schwert und Meister 1: Meravon“ zu sprechen.

Claudia: Danke, dass ihr zwei heute da seid, um über das Buch mit mir zu reden. Wollt ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?

Bennet: Florian, beschreibst du uns vielleicht in max. fünf Sätzen dein Buch?
Florian: SCHWERT & MEISTER 1: MERVARON ist der Beginn der Geschichte eines jungen Helden, eines magischen Metalls und ihrer Beziehung zueinander. Ja, Beziehung, denn jenes Metall – das ‚Niyn’ – hat ein Bewusstsein. Glen, der Held der Geschichte, ist der Sohn des Mannes, der das magische Erz im Gebirge schürft und das Metall daraus gewinnt. Das Niyn ist sehr kostbar, und weil mächtige Männer es begehren, bereitet es Glen und seiner Familie große Probleme. In SCHWERT & MEISTER 1: MERVARON geht es darum, ob und wie Glen mit diesen Problemen fertig wird.

Bennet: Was ist deine Lieblingsstelle, welche du uns unbedingt vorstellen möchtest?
Florian: Eine gemeine Frage, denn ich habe viele Lieblingsstellen. Mein Ziel bei SCHWERT & MEISTER 1: MERVARON war es, einen sehr dichten Text zu schreiben, handlungsgetrieben, ohne viel Drumherum. Insofern stehe ich gleichermaßen hinter jedem Kapitel, jeder Szene, jedem Abschnitt. Besonders viel Wert habe ich allerdings auf den Prolog gelegt. Das muss auch so sein, die ersten Seiten eines Romans sind ja die wichtigsten. Meine Leserinnen und Leser sollen nach 10 Seiten gespannt sein, wie es weitergeht, nicht erst nach 100. Andererseits spitzen sich die Dinge in Sachen Dramatik gegen Ende natürlich zu, wie sich das für einen ordentlichen Showdown eben gehört. Von daher: Im vorletzten Kapitel steht Glens Vater Woitilar in einer meiner Lieblingsszenen als gebrochener Mann vor seinem Sohn. Ein riesen Gefälle, hat Glen Woitilar doch stets als starken, unerschütterlichen Pfeiler seines Lebens wahrgenommen. Jetzt, mit Vierzehn, lernt er, dass nichts im Leben unerschütterlich ist, schon gar nicht Menschen – selbst nicht sein Vater.

Bennet: Du hast ja doch ein sehr interessantes Thema genommen. Warum ein mystisches Erz?
Florian: In jedem Fantasy-Roman mittelalterlicher Prägung gibt es Waffen aus Eisen oder Stahl. Oft ist da auch von Schmieden die Rede. Aber woher kriegt der Schmied den Rohstoff? Und wie wird das Roheisen überhaupt gewonnen? Metall war im Mittelalter ja keine Selbstverständlichkeit wie heute, sondern etwas Besonderes. Da klafft für mein Gefühl eine Lücke, die wollte ich mit SCHWERT & MEISTER füllen. Und wenn wir schon bei einem magischen Metall sind, ist der Schritt zu einer magischen Waffe ja nicht weit. Die gibt’s in dem Genre natürlich zuhauf. Der Clou bei mir liegt in der Herleitung. Beim Lesen folgst du nicht nur der Entwicklung meines Helden, du folgst auch der Entwicklung des magischen Metalls und was daraus im Verlauf der Geschichte wird. Das Niyn ist so etwas wie der heimliche Protagonist der Story.

Bennet: Steckt in der Geschichte oder in einem der Protagonisten ein wenig echter Florian?
Florian: Natürlich. Das trifft nach meinem Verständnis auf jeden Text zu. Die eigenen Lebenserfahrungen schwingen immer mit. Wie, wo und in welchem Maße, das ist ganz unterschiedlich und schwer zu fassen. Um es mit Tolkien zu sagen: „... die Art und Weise, wie der Keim einer Darstellung aus dem Boden der Erfahrung Nutzen zieht, ist äußerst verwickelt ...“ (Vorwort zu ‚Der Herr der Ringe’, kartonierte Sonderausgabe, Klett-Cotta, 1989).

Bennet: Leser sind ja immer ein bisschen neugierig, würdest du dich noch in eigenen Worten vorstellen?
Florian: Ich bin von Haus aus ein eher stiller Typ, der sein halbes Leben gebraucht hat, um jetzt endlich auch beruflich das zu tun, was er schon immer machen wollte: Geschichten erzählen - meine einzige Konstante. Als Kind mir selbst. Später, bei Fantasy-Rollenspiel-Runden, meinen Mitspielern. Dann, ca. 13 Jahre lang, als Werbetexter den Zielgruppen von Produkten und Dienstleistungen. Nun also Belletristik-Lesern. Und ab und zu auch meiner kleinen Tochter. Bei ihr, und generell bei Kindern, merke ich, welchen Einfluss Geschichten auf andere haben können. Sie können beruhigen. Sie können Mut machen. Und sie können unterhalten, auch große Leute. Ich hoffe, dass mir Letzteres mit SCHWERT & MEISTER ein klein wenig gelingt.


Claudia: Was mich noch interessieren würde ist euer Lieblingszitat aus dem Buch.
Bennet: Ich mag die folgende Passage sehr, die zeigt, dass Glens Vater Woitilar ein zutiefst moralischer Mensch ist. Er sagt da: „(...) Als Handwerksmeister bin ich für das Werk meiner Hände verantwortlich. Wenn ein Pferd wegen eines schlechten Hufeisens lahmt, ist das ein Ärgernis, nichts weiter. Das Schwert eines Soldaten tötet, aber es ist nur eine gewöhnliche Waffe in der Faust eines gewöhnlichen Mannes. Ein Herzog mit einer Klinge aus dem Mark der Berge ist etwas völlig anderes. Die Macht des Niyn wird diesem Gars von Fuldor zu Kopf steigen, das weiß ich. Hunderte, wenn nicht Tausende könnten sterben, weil ich eine Handvoll schützen wollte, die ich liebe.“
Florian: O je, ich kann mich nicht entscheiden. Den folgenden Erzähltext-Ausschnitt habe ich jüngst als Zitat für Lesezeichen ausgewählt, die ich zu Promotion-Zwecken verteile: „Fasziniert starrte er auf die Feuerzungen, die seine Hände umspielten, ohne sie zu versehren. Er blickte zu Woitilar hinüber. Sein Vater musste es doch auch sehen! Aber nichts in Woitilars Gesicht ließ darauf schließen, dass mit seinem Sohn etwas Unerhörtes geschah.“

Claudia: Herzlichen Dank für dieses Gespräch.


[Coverinterview] Schwert und Meister 1: Mervaron von Florian Clever

Coverinterview

Wann kam das Cover? Vor oder nach dem Titel?
Lange danach. Ich habe über Jahre nur an dem Text für alle 6 Teile gearbeitet, ehe ich mir Gedanken rund um die veröffentlichungstechnischen Dinge gemacht habe.

Hattest du schon eine Vorstellung vom Cover, was sich darauf befinden sollte?
Ja, die hatte ich. Der Illustrator, Michael Blechmann, hat das dann für mich umgesetzt. Ich wollte etwas Plakatives. Etwas, das auch dann noch wirkt, wenn man es briefmarkengroß in einem Online-Shop sieht.

Welche Bedeutung haben die Flammen auf dem Cover?
Die Flammen symbolisieren den Schmelzprozess, in dem das Niyn vom Gestein gelöst und in seinen Reinzustand gebracht wird: pures Metall. Sie stehen darüber hinaus für die nicht nur sprichwörtlich brenzlige Lage, in die Glen wegen des Niyn gerät. Und last but not least sorgen sie schlicht und einfach für Drama auf dem Cover. In einer Ursprungsversion stand das Schwert vor einem abstrakten, neutralen Hintergrund. Das war mir beim zweiten Hinsehen dann aber zu langweilig und nichtssagend.

Wolltest du etwas Bestimmtes mit dem Cover ausdrücken?
Das Cover sollte mehrere Dinge transportieren. Zum Einen, dass die Leserin/den Leser in diesem Buch ein mittelalterlich angehauchtes Abenteuer erwartet. Zum anderen, dass es richtig heiß hergeht, dass es Spannungslektüre ist. Und schließlich wollte ich durch das extreme Close-up vermitteln: ‚Du, die Leserin/der Leser, bist bei diesem Buch immer ganz dicht dran am Geschehen.’

Mervaron… dieses Wort im Titel und das Schwert am Cover haben eine besondere Bedeutung in der Geschichte?
Mervaron ist in der Welt der Handlung der Gott der Handwerker und Bauern. Der erste Band heißt nach ihm, weil das Handwerk der Metallgewinnung in Teil 1 eine zentrale Rolle spielt. In Teil 2 dagegen wird ein Handlungsschwerpunkt die Liebe sein. Daher heißt die Fortsetzung nach der Göttin der Liebe: SCHWERT & MEISTER 2: FRAHINDA. Dieses Konzept zieht sich durch alle 6 Teile. Jeder Band ist gewissermaßen einem der 6 Götter gewidmet, die es in der Welt von SCHWERT & MEISTER gibt.
Was das Schwert betrifft: Ich verrate nicht zu viel wenn ich hier sage, dass aus dem magischen Metall, das Glen & sein Vater suchen gehen, mittelfristig ein magisches Schwert geschmiedet wird. Ein Schwert, das auf Glen eine besondere Anziehungskraft ausübt. Dieser Part der Story dominiert Teil 2 der Saga.  

Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du heute noch etwas ändern wollen?
Ich stehe voll dahinter. Es sieht auf den ersten Blick simpel aus, und ich werde sicher keinen Buchdesign-Preis damit gewinnen. Doch ich könnte mir auch im Nachhinein kein besseres, funktionaleres Cover für diese Geschichte denken. Es war ein längerer Weg bis zu diesem vermeintlich einfachen Endergebnis. Neben dem, was das Cover für Teil 1 leistet, musste ich ja auch bereits die Folgebände im Blick haben. SCHWERT & MEISTER ist eine Serie, da darf ich nicht jeden Titel ganz neu und ganz anders machen. Wer später alle 6 Teile nebeneinander sieht, soll auf den ersten Blick erkennen, dass alles zusammengehört. Das ist eine weitere Anforderung an das Cover gewesen. Du warst so lieb, dich bereitzuerklären, die Coverenthüllung zu SCHWERT & MEISTER 2: FRAHINDA auf deinem Blog zu featuren. Wenn die Leute das Cover von Teil 2 sehen, wird dieser Serien-Aspekt sofort deutlich.


Mittwoch, 23. August 2017

[Buchvorstellung einmal anders] Spiel des Schattens von Harald Weiß

Buchvorstellung einmal anders
„Spiel des Schattens“

Heute treffe ich mich mit Kriminalrat Sepp Kartl im Dienstzimmer der PI Forchheim.

Hallo, herzlichen Dank, dass sie heute bezüglich ihres Falles Stellung nehmen.
Wenn es sein muss. Aber schreiben Sie auch richtig und nicht so ein Geschmarre, wie es sonst immer im Blatt steht.

Würden Sie uns bitte in max. 5 Sätzen erklären, worum es in diesem Fall geht?
Um irgendeinen Spinner, der meint ein Spiel mit uns zu spielen zu müssen. Kommt sich oberschlau vor, weil er meint, uns und vor allem mich, an der Nase herumführen zu müssen. Und Max kommt mir auch noch mit seinem Vollmond und dem ganzen Esoterikkram dazwischen. Aber ich kriege ihn, versprochen.

Was war denn jetzt das wirklich schwierige an diesem Fall? Könnte es sein, dass der Autor es liebt seine Protagonisten in schwierige Situationen zu bringen?
Er meint, er muss uns immer von einer Stelle zur anderen jagen. Sind wir dann dort, stehen wir jedes Mal vor einer Sackgasse oder es ist einfach eine falsche Fährte. Finden Sie das lustig? Aber wir sind es gewohnt mit Schwierigkeiten umzugehen und auch wenn es manchmal zum Haare raufen war, ziehen der Verbrecher doch am Schluss den Kürzeren.

Haben Sie eine Lieblingsstelle, welche ihre Situation mit dem Schatten am besten beschreibt und welche sie meinen Lesern mitteilen möchten?
Ich finde die Gedankenwechsel von unserer Arbeit hin zum Gefühlsleben des Verrückten eine tolle Bereicherung. Gruslig ist für mich die Begegnung nachts alleine am Weiher gewesen. Vor allem hat mich das viele Geld völlig überfordert. Da sollst du ruhig bleiben?

Was glauben sie Herr Kriminalrat Kartl, wie viel echter Harald Weiß steckt in ihnen oder anderen Charakteren in diesem Buch?
Vielleicht versucht er ja, sich in dem Buch zu kopieren und meint, ich bin er. Aber glauben Sie mir, ich bin einmalig, auch wenn vielleicht das eine oder andere zutrifft. Sein Alter und seine grauen Haare lasse ich so stehen. Aber ansonsten bin ich ich. Nur ich alleine. Kartl redete sich allmählich in Rage.

Welches Zitat würde das Buch am besten beschreiben?
Auch ein einziges Haar wirft einen Schatten.

Leser sind immer etwas neugierig. Wie würden Sie den Autor unseren Lesern beschreiben? Wer steckt hinter dem Buch?

Jetzt soll ich einen Kerl beschreiben, der versucht, mich bloß zu stellen? Na gut. Wenn es sein muss. Ohne ihn würde es mich vielleicht nicht geben. Er hat uns ja schließlich geboren oder wie man dazu sagt. Also muss er schon ganz schön gewieft sein, so einen Charakter, wie mich zu erschaffen. Scheint eine gute Fantasie zu besitzen und schickt uns zu den ungewöhnlichsten Mordfällen. Aber somit ist unser Dienstalltag nicht mehr so langweilig. Wissen Sie, nur eine Leiche im Jahr, ist auch nicht die Erfüllung.

[Buchvorstellung einmal anders] Die Mondfrauen von Harald Weiß

Buchvorstellung einmal anders
„Die Mondfrauen“

Heute bin ich wieder einmal in der Dienststelle von Kriminalrat Sepp Kartl und Max Neuner in der PI Forchheim eingeladen. Wegen wichtiger Angelegenheiten in Nürnberg treffe ich mich allerdings nur mit Max Neuner im Dienstzimmer

Hallo, herzlichen Dank, dass du heute für das Buch „Die Mondfrauen“ antwortest.
Sehr gerne. Nachdem mich Sepp, also mein Chef der Herr Kartl, mich so sträflich alleine gelassen hat, bin ich über diese wohlwollende Ablenkung sehr froh.

Könntest du uns bitte in max. 5 Sätzen erklären, um was es in euren neuesten Fall geht?
Es geht um Mord, was ja erst einmal bei uns in der Mordkommission nicht ungewöhlich ist. Aber wir müssen in die Vergangenheit zurück, alte Fälle prüfen und entdecken Parallelen, die uns sprachlos machen. Was meinem Chef allerdings gar nicht gefällt, ist die Überlegung, ob der Vollmond bei der Tatausführung eine Rolle spielt.

Hast du eine Lieblingsstelle in diesem Buch, welche du uns auf jeden Fall vorstellen möchtest?
Ja. Der Sepp, also mein Chef, hat sich mit seinem Spezl, dem Prantl, in Nürnberg zur Besichtigung der Altstadt getroffen. Was hat der gejammert, nur weil es ein bisschen den Berg hinauf auf die Burg ging. Herrlich, wenn ich an die Szene denke. Oder wie er sich windet, mit mir zum Essen zu gehen, weil er genau weiß, dass er da kein Schäuferle oder einen Braten bekommt. Sein lautes Lachen erfüllt den Raum.

Steckt mehr Harald Weiß in ihrem Charakter, als vielleicht für außenstehende Personen erkennbar, oder steckt in anderen Personen viel mehr von ihm drinnen?
In mir nicht. Nein, niemals. Eher in dem Charakter vom Sepp. Ist der Autor nicht im gleichen Alter, mürrisch, manchmal schlecht drauf und ein Genießer der fränkischen Küche? Jammert dauert herum, ihm ist alles zu anstrengend und jeder will ihn nur durch die Gegend scheuchen. Oder verwechsle ich das jetzt mit dem Prantl, seinem Spezl? Wo liegt die Wahrheit und was ist die Fantasie? Max grinste dabei wie ein schelmischer Lausbub.

Hast du ein Lieblingszitat, welches vielleicht auch das Buch bzw. den Fall genauer beschreibt?
Die größten Ereignisse sind nicht immer die lautesten Momente, sondern die stillen Stunden. So ist es auch oft bei unserer Arbeit. Wir recherchieren, verbringen unendlich viel Zeit mit Kleinkram, den kein Mensch sieht, aber der so ungemein wichtig für unsere Aufklärungsarbeit ist.

Wenn du den Autor genauer beschreiben müsstest, wie würdest du das machen?

Ist die Frage für eine Wiedergutmachung von vorhin? Den Autor habe ich als einen sehr angenehmen Menschen wahrgenommen. Er ist ja ein paar Mal, wie du hier, bei uns gewesen. Ich fand ihn nicht aufdringlich und trotzdem haben wir das Gefühl gehabt, er nimmt unsere Polizeiarbeit ernst. Nicht wie so viele andere, die gerne auf uns herum hacken. Ich glaube, er ist ein feinfühliger Mensch, dem die anderen Menschen wichtig sind, der sich aber nicht immer selbst ernst nimmt und auch nicht im Mittelpunkt stehen muss. Reicht das? Sonst müssen Sepp und ich Nachverhandeln. Wieder wurde ich das Gefühl nicht los, dass Max ein Schlingel ist.

Freitag, 18. August 2017

[Blogbeitrag] Em Evol von Anne Steen


Protagonisteninterview

Ich treffe mich heute zu einem Interview mit Rosalind Sophia Coleman und William Harold King.

Danke, dass ich heute vorbeikommen durfte um euch ein paar Fragen zu stellen.
Rosalind: Wir haben zu danken.
William lächelt sein All-American-Boy-Lächeln.

Woher kennt ihr beiden euch eigentlich?
William schaut zu Rosalind: Wir kennen uns eigentlich schon ewig. Wir waren noch Kinder.
Rosalind: Du warst sechzehn und warst mit meiner Schwester zusammen.
William schaut ein wenig gequält.
Rosalind: Was hast du?
William: Ich rede nicht gerne über diese Zeit.
Rosalind zuckt mit den Schultern: Ob wir drüber reden oder nicht, es ist wie es ist. Du warst der Freund und dann der Ehemann meiner Schwester.
William: Ich wünschte, es wäre anders.
Rosalind: Wie denn?
William greift nach ihrer Hand: Dass ich immer nur Augen für dich hatte.
Rosalind lächelt: Es ist doch gut, dass du jetzt nur noch Augen für mich hast.
William zieht ihre Hand an seine Lippen: Immer nur.

Rosalind und William, würdet ihr euch gegenseitig ganz kurz beschreiben?
Rosalind: Sein Ego ist schon groß genug.
William lacht: Die Wahrheit kann man sagen.
Rosalind: Na gut, er sieht ganz gut aus.
William zieht die Stirn kraus: Ganz gut?
Rosalind: Passabel, würde ich sagen.
William greift sich an die Brust: Das tut weh.
Rosalind schmunzelt: Was hast du erwartet?
William: Dass ich der bestaussehendste Mann bin, den du je gesehen hast. Ein wahres Gottesgeschenk.
Rosalind: Das ist doch ein wenig übertrieben.
William: Keineswegs. Und das weißt du auch.
Rosalind: King William mal wieder?
William grinst: Das weißt du doch, Sweetheart.
Rosalind: Und wie sehe ich aus?
William: Du, meine Liebste, bist ein wahrer Augenschmaus. Ich liebe deine roten Haare.
Rosalind empört: Kastanienbraun!
William lacht: Meinetwegen auch das, wenn es dich glücklich macht.

Glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick?
Rosalind: Ich ja.
William: Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, aber manchmal lässt die Sehkraft einen im Stich und erst, wenn einem die Augen geöffnet werden, sieht man richtig.

Wie war es für dich Rosalind, als William heiratete und schließlich in den Krieg musste?
Rosalind: Der Tag seiner Hochzeit war der schlimmste Tag meines Lebens. Zumindest dachte ich das. Nicht nur wegen der Heirat an sich, sondern auch, weil er am nächste Tag in diesen grausamsten aller Kriege ziehen musste, der so eine dermaßene Verschwendung von Menschenleben war. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Jeden Tag, nein, jede Sekunde. Immer habe ich nach Informationen gesucht, was gar nicht so leicht war, weil alle behauptet haben, dass ich noch zu klein sei. Dieses ganze Halbwissen war schlimmer, als einmal die Wahrheit zu hören.
William: Das habe ich gar nicht gewusst.
Rosalind: Ich habe so oft an dich gedacht.
William: Ich bin froh darüber.

Wie verbrachtest du, Rosalind, diese Zeit hier in Indiana, bzw. woher nahmst du, William, die Kraft in dem Krieg drüben in Europa in den Schützengräben nicht aufzugeben?
Rosalind: Das Leben zu Hause ging weiter. So grotesk das auch anmutet, aber für die meisten war der Krieg so weit weg. Ich habe stricken gelernt, um auch einen Beitrag zu leisten. Einen kleinen zwar nur, aber ich war ja auch erst elf. Aber die Idee, dass unsere Jungs kalte Füße haben, hat mich traurig gemacht. Neben allem anderen war das etwas, was ich ändern konnte. Zumindest für ein paar der Soldaten.
William: Ich denke nicht gerne an die Zeit zurück. Bevor du wieder sagst, es ist wie es ist, auch wenn wir nicht drüber sprechen, Rosie, lass mich ausreden. Ich rede nicht gerne darüber, weil der Krieg dir alles nimmt, was dich ausmacht. Du bist nicht mehr du selbst, sondern nur noch ein Soldat, der funktionieren muss. Die Menschlichkeit wird einem genommen. Krieg ist grausam, und um ihn zu überleben, muss man sich selbst verleugnen. Alle Empathie, alle Gefühle, alle Gedanken muss man ausstellen. Man wird zu einer simpleren Version von sich selbst. Einer Version, die ums Überleben kämpft. Und dann heißt es, sie oder ich. Das ist kein Mensch auf den ich stolz bin.
Rosalind: Aber du kannst stolz auf dich sein.
William schüttelt den Kopf: Nein, Rosie, Krieg ist nichts, worauf man jemals stolz sein kann.

Ist es wichtig für euch immer einen Anker zu Hause zu wissen?
William: Der Gedanke an meine Familie zu Hause ist das, was mich überleben ließ.
Rosalind: Ich habe das so noch nicht erlebt, bin ohne Anker losgezogen. Aber ich glaube, dass Wissen, das da jemand ist, der dich über alles liebt, der dir einen Grund zum Leben gibt, macht einen stark.

Glaubt ihr an die Macht der Veränderung oder sollte man alles nach dem alten Frauen- und Weltbild weiter betrachten und danach gelebt werden?
Rosalind: Papperlapapp. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
William: Ich bin froh, dass Rosie so ist. Aber ehrlich muss ich sagen, vorher dachte ich, dass Frauen mit diesem Rollenbild zufrieden sind. Dass es das ist, was sie wollen. So kannte ich es bei meiner Mom, bei Bekannten und Verwandten. Und auch Maura hat mir nie gesagt, dass sie was anderes tun will. Erst Rosie hat mir die Augen geöffnet. Und ich bin froh, weil ich dann auch nicht in eine starre Rolle gepresst werde. Wir sind Partner.
Rosalind: Das hast du schön gesagt.
William: Ich bin halt der Beste.
Rosalind: Dein Ego ist unglaublich.
William zeigt sein All-American-Boy-Lächeln: Deswegen liebst du mich.

Was sind eure Wünsche, für die Zukunft und habt ihr vielleicht schon Pläne diese umzusetzen?
Rosalind: Ich habe viele, viele Pläne.
William: Ach? Du hast Pläne? Komme ich in denen auch vor?
Rosalind: Vielleicht.
William: Nur vielleicht?
Rosalind: Mein Plan mit dir ist, für immer glücklich zu sein.
William streichelt ihre Hand: Das ist auch mein Plan.
Rosalind: Aber beruflich habe ich auch Pläne! Ich will BioKing erfolgreich machen.
William: Da habe ich keinerlei Zweifel dran.
Rosalind: Du bist süß.
William: Ich bin super männlich und super stark.
Rosalind verdreht die Augen: Das auch. Aber auch süß.

Ich danke euch für das sehr interessante Gespräch und hoffe, dass sich alles eure Wünsche für die Zukunft erfüllen werden.
William: Ich danke dir, Schätzchen.
Rosalind: Vielen Dank!


Freitag, 11. August 2017

[Coverinterview] Das Gift der Schlange von Barbara Drucker

Wann kam das Cover? Vor oder nach dem Titel?
Nach dem Titel.

Hattest du eine genaue Vorstellung, was sich auf dem Cover befinden sollte?
Ursprünglich wünschte ich mir eine Schlange, die sich um einen Degen windet, das ließ sich mit Stockfotos aber nicht realisieren. Mir war der Degen als Attribut des Marchese extrem wichtig, und ich briefte Alexander Kopainski sehr sorgfältig in Bezug auf das Genre und die Atmosphäre. In der Gestaltung ließ ich ihm aber weitgehend freie Hand, denn ein guter Designer kommt auf Ideen, die einem Autor nicht einmal im Traum einfallen ;-) Natürlich stimmten wir uns zwischendurch immer wieder ab und er baute Vorschläge von mir ein. Die Mauer im Hintergrund zum Beispiel oder den Mörser.

Welche Bedeutung haben für dich die Schlangen, das Schwert und der Mörser auf dem Cover?
Der Degen ist das Attribut des Marchese, der Mörser das der Gräfin, die ja auch Heilkundige und Giftmischerin ist. Die Schlangen stehen für den Geheimbund, den Schlangenorden, dessen Mitglieder die Große Schlange verehren. Historische Genauigkeit war mir vor allem beim Degen wichtig, dieses Stockfoto suchte ich selbst. Es ist ein Hofdegen, die Waffe, mit der der Marchese ficht.

Wolltest du etwas Besonderes mit dem Cover ausdrücken?
Der Marchese hat ja viele Gegenspieler, die Gräfin ist aber eine der wichtigsten, und diese Konstellation wollte ich zeigen. Gift und Degen sind zwei starke Waffen, die Schlangen sind gefährlich und allgegenwärtig. Mir war die dunkle, geheimnisvolle und latent gewalttätige Stimmung wichtig. Es ist eine sehr dynamische Geschichte, kein Kuschelroman ;-) Trotzdem sollte es unbedingt ästhetisch sein und keine Blutorgie und nicht reißerisch werden.

Gift und Schlange…. Diese Wörter kommen beide auch im Titel und auf dem Cover vor. Haben diese eine besondere Bedeutung in deiner Geschichte?
Ich mag subtile Wortspiele und Mehrdeutigkeiten. Die Schlange kann die Gräfin sein, dann ist es auch das Gift, mit dem sie ins Geschehen eingreift. Steht die Schlange jedoch für den Orden, dann sind das Gift die Geheimnisse und Intrigen. Beides verdichtet sich in einer Schlüsselszene.

Hast du ein Lieblingszitat oder eine Lieblingsszene, welche das Buch und auch das Cover perfekt wiederspiegelt?
Ich habe mehrere Lieblingsszenen. Eine davon ist auf jeden Fall die große Konfrontation zwischen Marchese und Gräfin und ihr Versuch, ihn zu vergiften.

Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du heute noch etwas ändern wollen?
Ich bin ganz verliebt in dieses Cover! Ein winziges Detail bei den Schlangenwindungen ließ ich für den zweiten Band ändern, aber ich glaube, außer mir fällt das niemandem auf ;-)

                  

[Buchvorstellung einmal anders] Das Gift der Schlange von Barbara Drucker

Ich treffe mich heute mit Riccardo Visconti Marchese della Motta um mit ihm über das Buch „Das Gift der Schlange“ von Barbara Drucker zu sprechen.

Herzlichen Dank, dass Sie heute Zeit für mich haben die Fragen bezüglich des Buches zu beantworten.
Ich danke Ihnen für diese Einladung! Korrespondenz zu führen gehört für einen Mann meines Standes zu den täglichen Beschäftigungen, doch ich habe leider viel zu selten Gelegenheit, mich über Bücher auszutauschen.

Wie würden Sie das Buch „Das Gift der Schlange“ in max. 5 Sätzen beschreiben?
Das Buch ist eine Tour de force durch die gewaltigsten Gefühle. Es zeigt auch die Schattenseiten des Heldentums, die Einsamkeit, das überlebensnotwenige Misstrauen und die Ruhelosigkeit, Bedingungen, unter denen Liebe nur mit einem sehr starken Partner möglich ist. Überhaupt wimmelt es darin an starken Charakteren, sie zu unterschätzen wäre absolut tödlich. Man hört als Leser die Degen klirren, stemmt sich selbst gegen die Klingen oder flieht mit mir außer Atem über Hintertreppen oder durch Geheimgänge. Man taucht ein in eine faszinierende Zeit, die viel spannender ist, als in Schulbüchern beschrieben.

Welches ist ihre Lieblingsstelle in diesem Buch, welche sie uns unbedingt vorstellen möchten?
Wie soll ich Ihnen die Stelle nennen, ohne allzu viel zu verraten? Mir mangelte es nie an der Gesellschaft schöner Frauen, doch die eine zu finden, die ich nicht nur verführen, sondern tatsächlich lieben kann, war ein Privileg, an das ich längst nicht mehr glaubte. Am liebsten erinnere ich mich an die Nacht, in der wir uns gegenseitig unsere Liebe gestanden. Und ja, sie fand in ihrem Schlafzimmer statt ;-)

Die Themen rund um Politik, Macht und Liebe zur Zeit der Wittelsbacher sind sehr interessant, warum wählte die Autorin ausgerechnet diese Zeitepoche?
Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass es in dem Roman nicht um die Wittelsbacher geht, lediglich der ermordete Gemahl einer Prinzessin entstammt diesem Geschlecht. In welchem  Fürstentum die Ereignisse stattfinden und welchem Adelsgeschlecht die Beteiligten angehören, lässt die Autorin auf meine Bitte hin im Dunkeln. Die Epoche ist der Mehrheit wahrscheinlich als Vorabend der Französischen Revolution bekannt, literarisch Gebildeten als die Goethe- und Schillerzeit. Barbara Drucker beschäftigte sich intensiv mit Schiller und war als Literaturwissenschaftlerin fest in dieser Periode verankert. Zum einen minimierte das den immer noch erheblichen Rechercheaufwand, zum anderen findet sie diese Zeit aber auch ungemein interessant. Ich kann das verstehen: In Europa gärt es, das Bürgertum verlangt nach Mitsprache, und die Festen des Adels wanken. Die Menschen beginnen, sich von religiösen Dogmen zu lösen und ihre Vernunft zu gebrauchen, Literatur und Philosophie tragen reiche Früchte. Wir glaubten an den Fortschritt, an das Gute im Menschen und an das Individuum. In dieser Zeit wurden die Grundlagen für Ihre heutige Gesellschaft gelegt.

Steckt in der Geschichte oder in dem einen oder anderen Protagonisten sogar ein wenig echte Barbara?
Am meisten Barbara steckt sicherlich in mir selbst, aber auch in die Gräfin von Rostow gingen wesentliche Anteile ihrer Persönlichkeit ein. Auch den verschmitzten Humor meines Dieners erkenne ich an ihr wieder. Die Versöhnung von Emotion und Vernunft spielt für sie eine große Rolle und ist neben der Frage, welchen Partner ein starker Charakter an seiner Seite braucht, der heimliche Leitgedanke dieses Bandes. Nur in zwei Punkten sind wir grundverschieden: Was körperliche Ertüchtigung anbelangt ist sie äußerst faul,  und ihr Mut erstreckt sich nicht auf physische Bedrohung. Tollkühn muss nur ich sein ;-)

Was ist Ihr Lieblingszitat im Buch, welches es auch am besten beschreibt um was es darin geht?
Es stammt aus einem Wortwechsel zwischen mir und meinem Diener:  "Du würdest dich für die Liebe entscheiden? Liebe, Giacomo, Liebe ist nur eine Illusion." Mittlerweile weiß ich, dass ich unrecht hatte ;-)

Leser sind immer auch neugierig. Wie würden Sie Barbara Drucker meinen Lesern und Leserinnen beschreiben?
Was sie macht, macht sie leidenschaftlich und ganz, sie brennt für eine Sache. Sie stellt hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Umwelt, umgibt sich gerne mit schönen Dingen und hat einen unbändigen Spieltrieb.

Herzlichen Dank für das Gespräch!


Montag, 7. August 2017

[Buch] 5.Buch im August: Der Fischer und die Königin von Andreas Otter



Der historischen Roman "Der Fischer und die Königin" wurde von Andreas Otter verfasst und erschien bereits 2015.


Die Tänzerin Inet-Amun und Hori verlieben sich unsterblich ineinander, doch das Schicksal hat anders mit ihnen vor. Während Hori, wegen einer Kneipenschlägerei mit Todesfolge, verhaftet wird, muss sich Inet-Amun damit auseinandersetzen, dass sie von Ramses II. höchstpersönlich dazu auserkoren wurde seine Königin unter dem Namen Nefertari zu werden. Wird die wahre Liebe siegen?


Dem Autor gelingt ein Buch, welches einem in die Zeit des Alten Ägypten mitreißt. Eine Zeitreise der Sonderklasse, welche uns in die Machenschaften zur Zeit des wohl längst regierenden Herrschers der damaligen Zeit, Ramses II.
Man bekommt ein Gefühl dafür, wie die Pharaonen damals regiert und wie sie sich das genommen hatten, was ihnen ihrer Meinung zustand, ohne auf die Meinung ihres Gegenübers zu hören.
Sehr gut konnte man sich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen, die dieses Verlangen nach durchbrechen der starren Regeln probieren und sich über gewisse Gesetzmäßigkeiten hinweg setzen wollten.
Eines kann gleich vorweg gesagt werden, im Vordergrund der Geschichte steht eindeutig die sehr schwierige Dreiecksbeziehung zwischen Hori, Nefertari und Ramses. Wobei Hori als kein Mitglied der königlichen Familie auf jeden Fall am meisten zu verlieren hat, da alles was königliches Blut tat auch richtig ist und so hingenommen werden sollte.
Der Sprachstil und die Wortwahl waren einfach super gewählt. Man konnte von der ersten Seite weg in das Geschehen eintauchen und die Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen, Wendungen und Geschehnissen miterleben und mit den Charakteren eine Reise durch antike Ägypten machen. Auch die Zerrissenheit, welche dargestellt wurde, zwischen Dienstbeflissenheit und hingebungsvoller Liebe war so beschrieben, dass man ab und zu der Meinung war, einfach die Charaktere an der Hand zu nehmen und einmal kräftig zu umarmen, um ihre Kraft und Stärke, die sie immer zeigen mussten zu stärken.


Jeder, der sich gerne einmal auf die Reise ins Alte Ägypten machen möchte, sollte auf jeden Fall auch zu diesem Buch greifen, denn schöner kann eine Reise nach Ägypten nicht sein (außer man fährt direkt hin.) Erleben sie die Geschichte von Hori, dem Fischer und Inet-Amun, der Tänzerin und späteren Königin Nefertari.

Sonntag, 6. August 2017

[Wusstest du?] Ramses II.











[Buchvorstellung einmal anders] Der Fischer und die Königin von Andreas Otter

Heute treffe ich mich mit Andreas Otter, dem Autor des Buches „Der Fischer und die Königin“, um ihn ein bisschen über sein Werk auszufragen und euch dieses Werk nahe zu bringen.

Hallo, und herzlichen Dank, dass du dich heute meinen Fragen zu deinem Buch stellst!
Hallo Claudia, sehr gerne. Ich danke dir für dein Engagement.

Kannst du dein Buch gleich einmal zu Beginn in max. 5 Sätzen meinen Lesern vorstellen?
Es geht um eine epische Liebe zwischen einem Fischer und einer Tänzerin, die aber den Pharao heiraten muss und daher zunächst unerreichbar für Hori, den Fischer wird. Doch die beiden versuchen, ihre Liebe abseits aller Augen zu führen, auch, wenn sie ihr Leben aufs Spiel setzen.
Es ist aber auch eine Geschichte, die Ramses II. und das alte Ägypten in seiner Blütezeit zeigt.

Wie kam es dazu, dass du dein Buch im alten Ägypten zurzeit von Ramses spielen lässt?
Ich war einige Male in Ägypten und interessiere mich schon seit meiner Kindheit für diese Epoche. Sie fasziniert mich. Daher musste ich nicht ganz so viel recherchieren, als wenn die Geschichte in einer anderen Zeit spielen würde.

Hast du eine absolute Lieblingsstelle im Buch, die du den Lesern gerne hier und jetzt vorstellen möchtest?
Meine Lieblingsstelle ist die, in der Nefertari endlich vor ihrem Gemahl ausbricht und ihm alles an den Kopf wirft. Ich finde diese Stelle übertragbar für alle Beispiele, in der ein Mensch sich nach Jahren endlich von einer Art Beziehungsfessel löst.

Hast du in das Buch oder in deine Charaktere sehr viel echten Andreas eingebaut? Oder anders gefragt: Wie viel echter Andreas steckt in deinem Buch und in deinen Hauptprotagonisten?
Schwierige Frage. Wenn, dann würde ich die meisten Anteile bei Hori sehen. Er unternimmt alles, um die Liebe seines Lebens aufrecht zu erhalten, auch wenn er dabei gegen den mächtigsten Menschen der Welt agieren muss (ob er es wirklich tut, wird hier nicht beantwortet). Und er glaubt an seine Träume.

Willst du uns noch dein absolutes Lieblingszitat aus dem Buch vorstellen?
»Tausend mal tausend Tage werde ich deine Augen von meinen sehen. «

Und nun noch zu dir. Möchtest du dich noch ganz kurz meinen Lesern in eigenen Worten vorstellen?
Ich möchte mit meinen Geschichten die Herzen der LeserInnen erreichen. Wenn so etwas gelingt, ist es für einen Autoren das Größte.

Herzlichen Dank für das Interview und den Einblick in das Buch.
Sehr gerne, ich bedanke mich bei dir.



[Coverinterview] Der Fischer und die Königin von Andreas Otter

Meine erste Frage heute ist:  Wann kam das Cover,  vor oder nach dem Titel?
Eindeutig danach. Durch den Titel wusste ich, was ich zumindest in etwa auf dem Cover haben möchte. Es hat die Arbeit wesentlich erleichtert.

Hattest du eine genaue Vorstellung, was sich alles auf dem Cover befinden sollte?
Nur ungefähr, genaue Vorstellungen nicht. Meine Coverdesginerin Claudia Toman hat dann dieses wunderbare Bild kreiert und damit genau das geschaffen, von dem ich noch heute begeistert bin.

Welche Bedeutung hat für dich Ägypten im Allgemeinen?
Eine sehr hohe. Es ist einer der Ursprünge unserer Zivilisation. Durch die Grabanlagen dort zu gehen ist wie eine Reise durch die Zeit. Es fasziniert mich noch heute.

Die Farbkombinationen sind sehr harmonisch, aber warum wurde es rot eingefasst?
Es wirkt nur in der createspace-Version rot, es ist in Wirklichkeit Orange. Nun ist BoD der Taschenbuchhersteller, und nun erstrahlt es auch im ursprünglichen Orange.

Es sind ja auch verschiedene Kartuschen und Hieroglyphen auf dem Cover. Möchtest du uns ihre  Bedeutung erklären und was sie mit dem Buch verbinden?
Gerne. Die Kartusche rechts oben ist der Name Nefertaris, genau übersetzt: Nefertirimeritenmut . Königsnamen (oder Kartuschen) wurden in ovalen Rahmen abgebildet. Die Variation links ist ein Ausschnitt eines Textes aus ihrem Grab im Tal der Königinnen.

Wolltest du mit dem Cover etwas Bestimmtes ausdrücken?
Auf jeden Fall Originalrelikte in Form von Malereiausschnitten oder Hieroglyphen. Dass das Bildnis Nefertaris den Mittelpunkt darstellt, ist natürlich eine schöne und passende Variation.

Hast du ein Lieblingszitat oder eine Lieblingsszene in deinem Buch, welches auch das Cover wiederspiegelt?
… Die Zeit des Wartens schmolz zu einem Nichts, löste sich auf und schrumpfte zu diesem einen Augenblick. Nefertari küsste Horis Hände und umfasste seine Wangen. Sie spürte das unermessliche Glück, das in ihren Körper schlich, fühlte, wie ihre Tränen herabrannen und sie alles um sich herum vergaß. »Du siehst müde aus, mein Geliebter.«


Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du heute noch etwas ändern wollen?

Nein, ich liebe es so, wie es ist.