Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das einzig dort enthaltene Buch der Autorin L.R.Wöss „Todesläuten“, denn um genau dieses Buch sollte es ja gehen. Ich beginne ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hey, willst du mich nicht interviewen, denn deshalb bin ich hier abgelegt worden!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?Oh, keine Ursache. Ich kann mir schon vorstellen, dass du mehr über mich wissen möchtest.Das wollen alle. 😊
Das mache ich doch glatt. Also schon mein Äußeres ist doch einfach großartig, nicht wahr? Die Glocke mit dem blutigen Schwengel vor dem Hintergrund von Graz – einmalig, findest du nicht? Das Mäntelchen hat mir Michael Troy-Coverdesign verpasst. Und es ist der beste Rahmen für meinen Inhalt. Hast du einmal angefangen zu lesen, kannst du nicht mehr aufhören, glaube mir. Schon vielen ist es so ergangen, sie verschwanden einfach in mir drin und kamen Stunden nicht mehr heraus.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so vieles. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Meine Autorin, ja, also meine Mutter sozusagen. Sie hat es nicht leicht, denn die Figuren sind recht widerborstig. Sie ist ja eigentlich ein wenig romantisch veranlagt, die Gute und möchte immer ein wenig Liebe einbauen. Aber das geht schief, so viel kann ich verraten. Weil das Ermittlerteam wird ja total überrollt, da ist keine Zeit für kitschige Gefühlsduseleien.Hast du eine oder mehrere Lieblingsstellen, die du uns gerne vorstellen würdest?
Weißt du wie viel Lotte tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?Unbedingt. Gleich am Anfang, wenn der werte Herr Chefinspektor eine Ehrung bekommen soll und es am Empfang nur Schicki-Micki Food gibt.„Melonenkügelchen in Größe einer Daumenkuppe waren mit zwei Quadratzentimetern Rohschinken umwickelt, daneben lag auf einem Porzellanlöffel ein halbes Scampi auf einem Tupfer Cocktailsauce, garniert mit einer Petersilienflocke. Frühlingsröllchen in der Größe von Cindys kleinem halbierten Finger, Lachsröschen, Sushi, geraspelte Karotten, gefüllte Oliven ‒ das Büfett war köstlich anzusehen, aber nicht zum Sattessen.“Der Amadeus Franz und der Neue im Team, Niklas Schröder, die waren sowas von enttäuscht, kann ich dir sagen. Aber es kommt noch besser! Als sie sich endlich - schon weit nach Mittag, - loseisen können und sich ein wohlverdientes Würstel am Würstelstand gönnen wollen – zack – werden sie abberufen. Ein Mord ist natürlich wichtiger, als Würstelessen. Hihi- 😊
Da muss ich ein Geheimnis verraten. Früher hat sich die kleine Lotte immer vorgestellt, als geheime Polizistin zu arbeiten, und hat sich im Kopf allerlei Geschichten ausgedacht. Die dann auch gespielt wurden, mit der kleinen Schwester. Ja, ich denke in Cindy ist auf jeden Fall etwas von Lotte drin. Auch wenn Cindy frecher und selbstbewusster ist, als Lotte es in ihrem Alter war.Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Also der Herr Chefinspektor Toni, der ist absolut stur und oft ein wenig grantig.Toni (aus dem Hintergrund: So ein Blödsinn! Stur – ich?Na ja, beharren Sie nicht auf Ihrer Meinung?Toni: Klar, weil ich meistens recht habe.Und schlagen Sie nicht sämtliche gutgemeinten Ratschläge in den Wind?Toni: Ich weiß selbst, was für mich gut ist.Deswegen fallen Sie ja eine Treppe hinunter, nicht wahr?Toni: grummelt.Genau. Wenn Sie fit gewesen wären, wäre der Fall womöglich früher gelöst worden.Cindy: Soll das heißen, dass wir keine gute Arbeite geleistet hätten?Das wollte ich damit nicht sagen.Franz: Genau so klang es aber. Ich finde auch, dass wir Toni würdig vertreten haben.Niklas: Kann nur zustimmen.Okay, okay.
Lottes Mann hat ihn erfunden. Er ist absolut passend, ein Mann wird von einer Glocke erschlagen, während sie läutet.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover/Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Bin absolut zufrieden.Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Alle Orte sind echt. Die Autorin stammt aus Graz, aber eine gute Freundin hat ihr geholfen, da sie schon lange nicht mehr dort wohnt. Haben sich doch ein paar Dinge geändert.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Da das Gespräch nun schon länger dauert und die Spaziergänger schon komisch schauen, flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«Das Leben ist ein Hund. Nein, eine Zecke, die hinterrücks zubiss, wenn man es nicht erwartete. Jetzt war es an ihm, Zecke zu spielen.Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Bei diesem Zitat hatte die Autorin Hilfe von ihren beiden wundervollen Lektorinnen Elsa Rieger und Victoria Suffrage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.