Autoreninterview
Helena Heart / Hilga Höfgens
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Gut, dann möchte ich mich mal vorstellen, also wir möchten uns vorstellen, die drei verschiedenen Persönlichkeiten, äh nein, Pseudonyme. Da gibt es Hilga Höfkens, Helena Heart und Helen Hero.Also zuerst ein kleiner Überblick:Hilga Höfkens steht auf meinem Personalausweis, auch wenn ich nicht mit diesem Namen die ersten Lebensjahre verbracht habe. :-DHilga ist die Autorin von Liebesromanen die im Mittelalter oder in unserer Zeit spielen.Helena Heart ist mein erstes Alter Ego. Helena lebt in England in der Zeit des Spätbarock, also unmittelbar vor dem Regency. Sie beschreibt das Leben, Leiden und vor allem das Lieben ihrer Freundinnen und Bekannten in London.Helen Hero ist die Chronistin der Akhmal in ihrer Hauptstadt Tifera. In dieser Position beschreibt sie die Konflikte und Gegebenheiten der Akhmal auf. Für sie ist das alles sehr real, wir würden es als Fantasy bezeichnen.Trotz dieser widrigen Umstände treffen wir uns regelmäßig in einem Kopf und an einem Schreibtisch. Dort schreiben wir unsere Geschichten auf.
Es hat alles damit begonnen, dass ich mein Lieblingsmärchen Die Schöne und das Biest ein wenig umschreiben wollte. Es sollte wirklich nur eine Gutenachtgeschichte für meine Kinder werden, nicht ein historischer Roman mit über dreihundert Seiten. Wirklich. :-DWelche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Da es schon sieben Bücher sind, werde ich versuchen, mich kurz zu fassen.Die Flötenspielerin: Historischer Liebesroman mit Märchenanlehnung. Liebe, Herzschmerz, Ritter, Pferde, Kämpfe, aber keine Prinzessin.Wintersonnenherz – Anna und Mark: Liebesroman mit Kälte und Schnee, heißer Spannung, tragischer Geschichte, aber gutem AusgangAkhmal – Der Aufbruch: Fantasystory ohne Magier, Drachen oder Elfen, mit Menschen, katzenhaften Akhmal, drohendem Krieg, Hass und Rassedünkel, aber auch Freundschaft, Loyalität und Kampfgeist mit einer kleinen Prise Liebe gewürzt.Eine außergewöhnliche Lady: Historischer Liebesroman in der Barockzeit mit einer Lady, die Synästhetin ist (googel das mal), einem Lord, der ein großartiger Erfinder ist und einem Widersacher, der auch vor Mord nicht zurückschreckt.Der Lord, der mit dem Herzen sah: Im Jahre 1764 muss ein blinder Baron um sein Leben laufen, und eine verzweifelte junge Lady läuft vor einem abscheulichen Verehrer davon. Können sie einander helfen?Lady Sophia und die Schatten der Vergangenheit: Kriegsgefangenschaft, häusliche Gewalt, die sogenannte gehobene Gesellschaft will von diesen Dingen nichts wissen. Die Vergangenheit zu verbergen, die gequälte Seele zu verstecken wird zur schrecklichen Gewohnheit. Bis zwei Menschen sich treffen, die einander verstehen können, wenn sie es wagen, in die Abgründe des Anderen zu blicken.Der falsche Lord für die Lady: Ein offensichtlicher Makel führt schnell zur Isolation. Wer stottert wird gemobbt, wer die falsche Herkunft hat verachtet. Das war im Jahre 1762 in Londons Upper Class nicht anders als heute und in jeder anderen Stadt. Die unerfüllbaren Ansprüche der Gesellschaft verblassen allerdings vor denen der eigenen Familie, bis man den Menschen trifft, der alles verändert.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Natürlich. Der Lord (der falsche für die Lady) ist ja ein Zwilling. Sein Bruder bekommt nun Die falsche Lady für den Earl. Aber so falsch ist sie garnicht. ;-)Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Lesen natürlich. Ich bin mit meinem Hund, dem Rolli und dem Handbike aber auch gerne in der Natur unterwegs. Flache Strecken, die für mich leicht zu schaffen sind, findet man bei uns im Bergischen Land selten, daher habe ich ein paar übliche Runden, muss aber mit dem Auto hinfahren. Ich freue mich schon auf die bunten Blätter im Herbst, auf den Matsch aber weniger.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich habe gern Fantasy und SciFi gelesen und von Robert Heinlein und Terry Pratchett kenne ich fast alle Bücher. In letzter Zeit liebe ich es eher romantisch, quer durch die verschiedenen Genre. Ich habe dabei keinen festen Lieblingsautoren, aber ich stellefest, dass ich immer wieder gern die Bücher von Elvira Zeissler lese.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen großen Eckschreibtisch mit meinem Laptop in einer Dockigstation und zwei großen Bildschirmen. Bei schönem Wetter nehme ich den Lappy aber auch mir raus, und setze mich auf die Terrasse. Zwei Bilder häng ich an.
Morgens müssen sich erstmal die Kinder für die Schule fertig machen und losgeschickt werden. Danach hab ich noch Zeit für eine ruhige Tasse Kaffee, bevor der Tag Fahrt aufnimmt. Unser Pferdehof mit 38 Pferden und den dazugehörigen Menschen erfordert einiges „herumcheffen“. Zwischendurch kümmere ich mich um den ganz normalen Wahnsinn eines 5 Personen Haushalts und versuche dann noch an meinen Schreibtisch zu kommen. Neben dem eigentlichen Schreiben fällt natürlich auch Recherche, Werbung, Social Media Pflege, Buchhaltung und anderer Kram an. Zum wirklich kreativen Arbeiten komme ich am besten nach 22 Uhr, wenn alles im Haus zur Ruhe kommt. Der Göttergatte sieht fern, die Kids sind im Bett und ich quäle die Tastatur (und die Gehirnwindungen).Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese Romance in allen Facetten, gerne natürlich historisch, aber auch Fantasy, Sci-Fi und andere Genre. Schreiben ist bei mir fast immer im historischen Bereich, sogar mein Fantasyroman hat ein mittelalterliches Setting.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Hast du ein Lieblingsland und warum?Ein Zitat für mein Leben gibt es nicht, dafür ist es viel zu bunt und mit zu vielen Höhen und Tiefen gewürzt. Da gibt es keinen einzelnen Spruch, der immer passen würde.Für meine Schreibarbeit habe ich eine Leitspruch:Buchstaben zu Worten, zu Sätzen, zu Geschichten, zu Träumen.Lieblingszitate habe ich zwei, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann:Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten. — Marie von Ebner-EschenbachNothing happens unless first we dream. Carl Sandburg
Ich habe einige Zeit in London gelebt und auch das übrige Land ein wenig erforscht. mir hat England wirklich gut gefallen, aber in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht fühle ich mich in Deutschland wohler. Wenn ich auswandern wollte, müsste es irgendwohin gehen, wo es warm ist. Aber da ich kein Land gut genug kenne, um mich zu entscheiden, bleib ich einfach hier :-DBist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik zu verarbeiten ist immer schwierig, vor allem, wenn sie sehr persönlich ist. Sachliche Kritik kann ich natürlich viel besser umsetzen. Meine ersten schlechten Rezis haben mich richtig umgehauen, aber ich habe auch versucht, die Kritikpunkte in mein weiteres Schreiben aufzunehmen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass Buchkritik dem Buch gilt, und nicht dem Autor. Aber ich habe natürlich auch Trolle getroffen, die es darauf anlegen, zu verletzen, das bleibt ja nicht aus. Ich versuche Kritik möglichst konstruktiv zu verarbeiten, aber manchmal gelingt das erst mit etwas zeitlichem Abstand.Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Als ich mein erstes Buch geschrieben habe, traute ich mich gar nicht, damit an Verlage heranzutreten. Daher war Selfpublishing für mich der völlig normale erste Schritt. Mit dem zweiten Buch Wintersonnenherz, hab ich mich dann monatelang bei Agenturen beworben, aber nur Absagen bekommen. Schließlich habe ich mir 5 Verlage herausgesucht, und es direkt probiert, ohne Agentur. Das Wintersonnenherz ist schließlich bei Harper Collins genommen worden, und ich hatte einen sehr netten Anruf vom Cumedio Verlag. Die Zusammenarbeit mit Harper Collins erwies sich als Flop, und ich habe mich furchtbar geärgert. Schließlich konnte ich den Vertrag lösen und habe das Buch nun im SP neu veröffentlicht. Der Cumedio Verlag ist allerdings völlig anders, und wir arbeiten derzeit am fünften gemeinsamen Buch. Es macht mir viel Spaß, der Austausch ist kreativ und freundschaftlich und die Bücher erreichen auch eine ordentliche Zahl an Lesern. Was will man mehr?Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Liebe Leseratten, ihr glaubt gar nicht, wie sehr euer Feedback eine Autorin aufbauen kann. Eine Rezi, ein Kommentar oder Post bei FB, eine kurze Mail, das alles ist der Treibstoff auf den Autoren angewiesen sind (Nicht etwa Kaffee, wer behauptet das denn?). Sagt uns, was ihr über unsere Büchern denkt. Notfalls reicht ein Satz.Danke :-*
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