Sonntag, 8. November 2020

[Autoreninterview] Claus M. Schwarz

Autoreninterview
Claus M. Schwarz


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich heiße Claus Michael Schwarz, wohne im schönen Oberschwaben, bin staatlich anerkannter Arbeitstherapeut, mache Musik und schreibe. Ich habe Kurzgeschichten veröffentlicht und 2019 den ersten Band meines Fantasy-Romans „Retromorphia“, den ich bereits im Vorfeld als Finalist eines Schreibwettbewerbs auf der Leipziger Buchmesse vorstellen durfte. Neben der klassischen Phantastik interessiere ich mich auch für den magischen Realismus.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Alles, was mit Kreativität zu tun hat, war immer schon meine große Leidenschaft. Sei es Musik, die Kunst, die Literatur. Für mich war schnell klar, dass ich nicht nur konsumieren, sondern auch erschaffen musste. Als ich während meiner ersten Ausbildung Kafka entdeckte, war es um mich geschehen. Dann habe begonnen, meine ersten handschriftlichen Texte zu verfassen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Die drei Bände von Retromorphia, in denen ein junger Mann ohne Erinnerung durch eine gefährliche Welt reisen muss, um das Geheimnis seiner Vergangenheit zu lüften und das Mysterium eines uralten mächtigen Buchs.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Ständig arbeite ich an mehreren Projekten. „Was eigentlich geschah mit Leica“ ist ein Spin-Off zu meinem Retromorphia-Roman und als Jugendbuch konzipiert. „Thermolyth-Rebell“ wird ein Retromorphia-Spielbuch für Erwachsene. Außerdem schreibe ich gerade einen Krimi.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Musik! Ich singe in zwei Bands, schreibe Songs, probe regelmäßig, trete auf. Außerdem mag ich Gesellschaftsspiele. Wenn noch Zeit bleibt, gehe ich spazieren, fahre Fahrrad, lese, schaue Filme.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Meine Lieblingsautoren leben leider alle nicht mehr. Philip K. Dick, Franz Kafka, E.T.A. Hoffmann und noch einige andere. Ein Werk, das mich sehr beeindruckt hat, ist „Die andere Seite“ des österreichischen Künstlers Alfred Kubin.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Im Sommer sitze ich auf dem Balkon oder in einem Garten im Allgäu. Im Winter entweder am Wohnzimmertisch oder in einem kleinen Büroraum. Aber ich schreibe eigentlich überall gern. Die Ideen, die ständig durch meinen Kopf geistern, notiere ich handschriftlich auf Papier.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Normaler Tag? Den gibt es nicht. Spaß beiseite – ich gehe ja einem ganz normalen Beruf nach und muss meine kreative Seite am Abend oder an den Wochenenden ausleben. Wichtig für mich sind aber nicht nur die Tage, sondern auch die Nächte. Mit vielen Ideen mache ich über den Traumweg Bekanntschaft, die dann sprichwörtlich im Schlaf reifen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen habe ich kein bestimmtes Lieblingsgenre. Ich mag allerdings schon vorzüglich phantastische Literatur. Und die deckt ja ein sehr breites Spektrum ab. Wichtig ist mir bei einem Buch, dass es - wie Kafka so schön sagte - die Axt ist, für das gefrorene Meer in uns. So halte ich es sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Was ich immer sehr passend finde, ist: „Der Weg ist das Ziel.“ Klingt so platt, sagt aber unheimlich viel aus. Ein Zitat aus dem Schlusskapitel meines (leider noch nicht veröffentlichten) Kinderbuchs „Lini und das Knaszqufezs“ lautet: „Ein Buch ist immer erst fertig, wenn es gelesen worden ist.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Da ich die Vielfalt mag, wechselt das ständig. Wobei ja alle Länder sowohl schöne als auch hässliche Seiten haben.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin ein kritikfähiger Mensch und finde Kritik im Allgemeinen sehr wichtig, da man sie braucht, um sich entwickeln und verbessern zu können. Kritik zu üben ist allerdings eine Kunst, die nicht jeder gut beherrscht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Das hatte mehrere Gründe. Zum einen war das Wissen um die Selbständigkeit und die Entscheidungshoheit beim Selfpublishing sehr reizvoll. Außerdem stellte sich heraus, dass Retromorphia für Verlage, die gerne mit klaren Schubladen arbeiten, zu außergewöhnlich ist. Ich wollte nicht riskieren, den Charakter dieser Geschichte zu schröpfen, um daraus einen „Standard-Fantasy-Roman“ zu machen. Die Kreativität sollte sich dem Kommerz nicht unterordnen. Bei zukünftigen Veröffentlichungen kann es aber durchaus sein, dass ich mich für den Verlagsweg entscheide. Das hängt wirklich von der Art des Werks ab.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Natürlich möchte ich allen, die spannende Lektüre lieben und Lust auf etwas andere Fantasy haben, Retromorphia ans Herz legen. Außerdem möchte ich von ganzem Herzen Danke sagen für das Lesen dieses Interviews!

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