Buchvorstellung einmal anders
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern etwas genauer vorstellen könntet.Leandra: Gegenseitig interviewen? Nichts leichter als das. Nikolai, erzähl doch mal den anderen, was für ein Kotzbrocken du bist.Nikolai: Sicher! Aber erst, wenn du ihnen beschrieben hast, wie es ist, immer einen Stock im Arsch zu haben, Miststück.Lisa: Könnt ihr mal aufhören zu streiten? So hat Claudia das sicher nicht gemeint.
Leandra: Sehr gern! Ich liebe es, unsere Leser zu treffen. Ich bin Leandra, Schülerin der White-Left-High und finde es unmöglich, dass ich heute ausgerechnet mit Nikolai Ferres hier sein muss. Hatte Lilly keine Zeit?Nikolai: Glaub mir, Zuckerpuppe, ich könnte mir auch besseres vorstellen. Aber wenn wir schon mal hier sind: Meinen Namen kennt ihr ja jetzt schon. Ich bin ebenfalls noch Schüler und durch einen grausamen Wink des Schicksals muss ich mir ein Schulgebäude mit Vampirella teilen.Leandra: Du sollst mich nicht so nennen! Aber wenn du schon so ein großes Maul hast, wieso fasst du das Buch dann nicht in wenigen Sätzen zusammen ohne den Klappentext abzulesen?Nikolai: Du spinnst doch! Mach das gefälligst selbst!Lisa: Reißt euch zusammen!Leandra: War ja klar, dass du Arbeit wieder an mir hängen bleibt. Also in „Eiskalte Liebe“ geht es um ...Nikolai: Mich.Leandra: Das hättest du wohl gern. Es geht um meine Schwester Lilly, die von Männern mit rotglühenden Augen entführt wird. Um sie zu retten, muss ich mich mit Ferres zusammentun, da er der Einzige ist, der mehr über die Entführer zu wissen scheint. Dabei entsteht jede Menge Chaos.Nikolai: Lisa, macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein?Lisa: Wenn alles glatt gehen würde, wäre es doch langweilig. Außerdem läuft im Leben auch nicht immer alles gut.Leandra: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr auch den Lesern mitteilen wollt? Meine ist:„Wieso kannst du nicht einfach zur Hölle fahren, du kleines Miststück?“, schrie Nikolai über den ganzen Schulhof. Die Menge spaltete sich automatisch, um ihm Platz zu machen. Es wirkte, als würde Moses das Meer teilen, aber das war Quatsch. Nikolai Ferres hatte nichts Göttliches an sich, außer der Gabe, Menschen anzuziehen wie Motten das Licht. Ein typischer Fall von Männer wollen sein wie er und Frauen wollen bei ihm sein. Alle buhlten um seine Aufmerksamkeit und jedes Wort aus seinem Mund wurde als Wahrheit erachtet. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Wahrscheinlich hätten meine Mitschüler es auch cool gefunden, wenn er kleine Mädchen an den Zöpfen am Gartenzaun aufgehängt hätte.Nikolai: War klar, dass dir das gefällt. Aber mir hat es diese Stelle angetan: „Keine Sorge, ich werde dafür sorgen, dass auf deinem Grabstein etwas steht, das zu dir passt, Celeste. Sie schläft zum ersten Mal allein, beispielsweise“, sagte ich kalt und ging mit festen Schritten auf das Waschbecken zu.Lisa: Könnt ihr auch Stellen nehmen, in denen nicht Gezankt wird?„Was?“, zischte ich und zog irritiert die Augenbrauen zusammen, weil ich glaubte, mich verhört zu haben. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.„Ich sagte, ich möchte dich im Arm halten, wenn du schläfst“, wiederholte er. Augenblicklich verpuffte der Ärger und ließ meine anderen Gefühle schutzlos zurück, die sich wie Gift in mir verbreiteten.„Wieso solltest du das wollen?“, zweifelte ich und ignorierte die Hand, die er nach mir ausstreckte, um mich näherzuziehen. Mein Herzschlag, der durch meine Adern raste, erhöhte sich mit jeder Sekunde, die er mich ansah, und ich malträtierte nervös meine Unterlippe, während ich auf seine Antwort wartete. Er ließ sich Zeit, legte den Kopf schief und steckte die Finger weiter, sodass er mich beinahe berührte.„Das willst du nicht wissen, glaub mir. Aber süß, wie du dich aufregst.“Nikolai: Wie viel echte Lisa steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?Lisa: Sehr viel. Natürlich. Ich arbeite mit meiner Erlebniswelt. Die meisten Ängste, die ich beschreibe, kenne ich von mir selbst oder von Leuten aus meiner Umgebung. Das gleiche trifft auf Eigenschaften zu. Ich versuche, meine Geschichten so realistisch wie möglich zu machen und wie ginge das besser, als Aspekte aus der Realität zu verwenden?
Claudia: Leandra und Nikolai, unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten eure Autorin beschreiben?
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei, als Hauptcharaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?Leandra: Lisa ist ein Monster. Das beste Monster, das es gibt, aber ein Monster.Lisa: Hey!Nikolai: Ich dachte nicht, dass ich das einmal sagen würde, aber Leandra hat recht. Lisa ist ein Monster. Schmerz, Verderben und Tod – das ist genau ihr Ding. Und all das lässt sie an uns aus, obwohl wir uns nicht wehren können. Wenn das nicht für eine Sadistin spricht, weiß ich es auch nicht.
Claudia: Vielen Dank für das GesprächLisa: Ursprünglich war der Arbeitstitel „Zwischen Feuer und Eis“. Erst als das Cover gestaltet wurde, war klar, dass ein kürzerer Titel besser ist.Nikolai: Mitspracherecht? Wenn es nach uns ginge, wäre die Geschichte komplett anders gelaufen.Leandra: Ich bin froh, dass es dieser Titel geworden ist und nicht der erste. Er passt besser und macht sich auf dem Cover super.Nikolai: Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen? Hmmm, schwierige Frage, aber ich finde es großartig und bis jetzt kenne ich niemanden, der es nicht mag.Leandra: Ich mag die Farben und es passt zum Buch. Natürlich wäre ich auch gerne am Cover abgebildet gewesen, aber man kann nicht alles haben.Lisa: Schlussendlich habe ich es ausgesucht und mir gefällt es. Sicher hätte es passendere Cover gegeben, aber keines, das gleichzeitig zerbrechlich und mysteriös wirkt.
Lisa: Danke, dass wir hier sein durften.
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