Dienstag, 29. Dezember 2020

[Autoreninterview] T. M. Wulf


Autoreninterview
T. M. Wulf

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin Jahrgang 1971. Geboren und aufgewachsen bin ich in Dortmund. Zurzeit lebe ich im Sauerland. Dort arbeite ich in der Buchhaltung einer Leuchtenfirma und verdiene mir dort meinen Lebensunterhalt in Vollzeit. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben, dem Volleyball-Sport und außerdem bin ich bekennender Nerd. Ich liebe Serien und Filme. Andeutungen in meinen Büchern gibt es immer wieder. Und ich liebe Tiere, besonders Hunde.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich weiß, ihr habt es sicherlich schon gefühlte tausend Mal gehört, aber es ist tatsächlich so, dass ich schon seit meiner Jugend schreibe. Mit 18 habe ich eine ellenlange Fanfiction-Story „Vulkans Emotionen“ (damals hieß es noch nicht „Fanfiction“) aus dem Star Trek Classic Universum geschrieben. Sie wurde tatsächlich in einem Star Trek Fan-Magazin abgedruckt, obwohl sie sehr, sehr lang war. Heute habe ich sie auf einer Seite im Internet veröffentlicht, vor über dreißig Jahren wurde sie noch gedruckt, als es das Internet noch nicht gab (oh Mann, bin ich alt). Das Magazin habe ich heute noch. 
Warum ich erst einmal nicht konstant weitergeschrieben habe? Ich hatte noch ein großes Hobby, ich habe Volleyball gespielt. Dieser Sport half mir über meine nicht ganz so glückliche Kindheit hinweg. Ihm galt meine Leidenschaft, sodass ich während und nach meiner aktiven Laufbahn immer auch selbst eine Jugendmannschaft trainiert habe. Dazu dann mein Vollzeitjob und später meine Tochter und meine Hunde, da konnte ich nur sporadisch schreiben. 
Bis Anfang 2015, da fing ich dann an, nachts und in jeder freien Minute zu schreiben. Dadurch, dass ich ca. seit dem Jahr 2000 an zwei Projekten gleichzeitig gearbeitet habe, waren mein Thriller „Ein unerbittlicher Scharfschütze“, der 2016 im Hein-Verlag herausgekommen ist, und mein Fantasy-Werk - ich nenne es mal mein „Lamir-Universum“ - zur Veröffentlichung soweit zeitgleich fertig. Mein Fantasy-Roman sollte auch im Hein-Verlag veröffentlicht werden, aber ich habe mich dagegen entschieden und weiterhin daran gearbeitet. Er hat schon viele Überarbeitungen durchlebt und jetzt ist er vollendet. Meine Spinnerei (im positiven Sinne gemeint, versteht sich) soll jetzt im SP eine Heimat finden.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Thriller „Ein unerbittlicher Scharfschütze“ unter meinem Pseudonym CD Sanders im Hein-Verlag: David Connelly, ein ehemaliger Scharfschütze der britischen Armee, kämpft mit der Journalistin Sarah Ritter gegen den Drogen- und Waffenhändler Frank Benninger, der sie vor Jahren entführt und in seine Gewalt gebracht hat. Nach zwölf Jahren musss sie sich ihm erneut stellen. 
Bis auf „Zuflucht der Verfolgten, Der verfluchte Talisman“ unter meinem Pseudonym T. M. Wulf im Self-Publishing dann erst mal nichts weiter. 
Fünf außergewöhnliche Wesen formieren sich auf der Welt Lamir um den fünfzehnjährigen Dominic Keller von der Erde des Jahres 2019. In eineinhalb Jahren lernen sie, ihre paranormalen Kräfte zu beherrschen und zu perfektionieren. Bereits in ihrer Ausbildung treffen die Jugendlichen auf mächtige Gegner.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich arbeite immer an neuen Werken. Ganz besonders liegt mir dieses am Herzen: „Clara Bellamy – Sprache, Liebe und andere Schwierigkeiten“. Nach Thriller und Fantasy möchte ich mich hier an einer Liebesgeschichte im viktorianischen London versuchen. Clara Bellamy ist eine Figur, die als literarische Vorbilder solche Charaktere wie „Anne Shirley“ aus „Anne of Green Gables“ oder „Josephine March“ aus „Little Women“ hat. So soll es denn auch ein Buch über ihre Jugendjahre geben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Neben Vollzeitjob und Schreiben habe ich wenig Freizeit. Aber ich lese dann oder schaue Serien und gehe ins Kino. Und wenn kein Corona mehr ist, dann gehen meine Tochter und ich wieder auf Conventions (wir nennen es „Idiotentreffen“). Wir hoffen auf die Comic Con und die Star Trek Con in Dortmund in 2021 und noch auf ein paar andere. Ich habe das Glück, dass meine Tochter diese Leidenschaft teilt, deswegen studiert sie Medien- und Kulturwissenschaften.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Seit fast 30 Jahren bin ich Fan von Dean Koontz. Sein „Der Schutzengel“ und „Brandzeichen“ waren die ersten Bücher, die ich von ihm gelesen habe und bis heute sind sie meine absoluten Lieblingsbücher. Außerdem lese ich viel Fantasy, „Die Drachenreiter von Pern“ ist bis heute neben „Darkover“ meine Lieblingsreihe.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Es ist nur ein simpler Schreibtisch. Über mir hängen eingerahmte Poster von Peter Capaldi als 12. Doctor und David Tennant als 10. Doctor aus Doctor Who. (Habe ich schon erwähnt, dass ich ein absoluter Nerd bin?)
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der größte Teil des Tages ist ziemlich langweilig. Ich verbringe den Tag von 7 bis ca. 16:00 Uhr bei meinem Brotjob und die Abende und viele Nächte mit Schreiben. An bestimmten Tagen in der Woche und an den Wochenenden bin ich in der Turnhalle. Das ist aber durch die Pandemie etwas eingeschränkter als normal.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Thriller und Fantasy/Science Fiction bei beidem. Beim Lesen dann noch historische Romane z. B. bin ich Fan von Rebecca Gablé und ich lese auch gerne Jeffrey Archers Gegenwartsliteratur.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Im Moment liebe ich ein Zitat aus Doctor Who: „We are all stories in the end. Just make it a good one.“ 11. Doctor aus Doctor Who 
Ob man danach leben kann? Ich versuche es. 
Aus meinen Büchern? Hm, vielleicht dieses: „Allein der Geist setzt das um, was auch immer ein Begabter erreichen möchte.“ Hork aus Zuflucht der Verfolgten
Denn, sind wir nicht alle begabt? Und uns allen ist ein Geist gegeben worden, der Unmögliches erreichen kann.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es war schon immer die USA, da ich ein großer Filmfan bin. Ich wollte immer dort hin und die Filmstudios besichtigen. Ich weiß, das ist sehr oberflächlich gedacht. Aber als Kind und Jugendliche war diese Flucht in eine Scheinwelt sehr wichtig für mich. Und daraus resultierte auch mein Schreiben. Bis Trump kam, da war es dann vorbei mit dieser großartigen Illusion. In den letzten Jahren fing ich an, dieses Land regelrecht zu hassen. Ich hoffe, dass ich es jetzt wieder etwas mehr genießen kann.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Es kommt drauf an. Ich bin so selbstsicher was Volleyball und meine Arbeit angeht, dass ich dort nicht so gut Kritik abkann. Aber ich habe einmal vor Jahren eine sehr schlechte Kritik bezüglich meiner Kommasetzung bekommen. Irgendjemand hat geschrieben und ich zitiere sinngemäß: „Warum hasst du die Kommata so sehr, dass du sie so quälst?“ Wow, das hatte mich getroffen, da ich dachte, dass ich sie ganz gut beherrsche. Allerdings setzte ich Kommas nur nach Gefühl und mal ehrlich, wer beherrscht alle Regeln? Aber ich habe mich noch einmal hingesetzt und mir die Regeln zu Gemüte geführt. Und ich glaube, ich bin recht gut darin geworden. Ja, ich kann sagen, dass ich kritikfähig bin und an mir arbeite.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Weil ich mit meinem Debütroman, einem Thriller, bei einem Klein-Verlag veröffentlicht habe und dort aus verschiedenen Gründen nicht glücklich geworden bin. Aus diesem Grunde habe ich ein Angebot von ihm und von einem anderen Kleinverlag abgelehnt. Mir ist klar, nur weil man Pech mit einem Verlag hatte, muss es nicht heißen, dass man auch Pech bei einem anderen hat, aber ich möchte es trotzdem erst einmal im SP versuchen. (Bei den großen Verlagen habe ich mit meinem Fantasy-Werk keine Chance, aber ich habe ein paar Kontakte knüpfen können, vielleicht klappt es mal mit etwas anderem.)
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Da möchte ich gerne eine Lanze für alle Autoren brechen und die wahren Worte, die man im Internet findet, hier aufführen:
Wie du einen Autor*in unterstützen kannst: 
Kaufe seine/*ihre Bücher (unterstütze keine Buchpiraterie) 
Bewerte ihn/*sie (Schreibe eine ehrliche Rezension) 
Rede über ihn/*sie (Auf deinem Blog, in Sozialen Netzwerken, aber auch im „Real Life“) 
Und von mir: Hör niemals auf zu träumen!

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