Samstag, 12. Dezember 2020

[killige & ungemütliche Weihnachten] Tote Nachbarn & Böse Tiere von Jamie Coyson

 



Autoreninterview
Jamie Coyson

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das fing beim mir schon sehr früh an. Wahrscheinlich hat es sich daraus entwickelt, dass ich meiner jüngeren Schwester gerne vorgelesen habe. Gepaart mit meiner Fantasie und dem Hang zur Träumerei + dem Interesse an einer amerikanischen Familien Saga (Dallas). Weil ich diese Serie damals nicht sehen durfte, weil zu jung, begann ich eine eigene Familiengeschichte zu schreiben. Ich meine ich war das so 12 oder 13 Jahre alt. Leider existiert die Geschichte leider nicht mehr. Damals habe ich alles mit der Hand geschrieben und später ein paar Sachen auf einer elektrischen Schreibmaschine. Alles aus der Zeit ist weg und nur noch bruchstückhaft in der Erinnerung. Leider.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bis jetzt habe ich einen kleinen Band mit Gedichten & Texten herausgebracht. In Jamie in Wonderland habe ich Texte verwendet, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten. Bisher gibt es noch nicht viel von mir. Hängt u.a. damit zusammen, dass ich mir Zeit lasse beim Schreiben und einen Vollzeit Job habe, der mich natürlich sehr einnimmt.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr ein neues Buchprojekt das Licht der Welt erblickt. Eine dystopische Kurzgeschichte, die in Alaska spielt. Das ist das nächste. Aber ich schreibe parallel an einem Fantasy Roman, der zu 95 % fertig ist.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben natürlich. Aber auch mit meinem Hund Freddie spazieren gehen und spielen. Ich lese selbst viel und habe immer einen Stapel Bücher im Regal, die auf mich warten. Wenn es ganz gut läuft, male ich mit Acryl oder spiele Gitarre. Ich liebe Serienmarathons und Dokus über Archäologie.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Mein absolutes Lieblingsbuch ist Das Jesus Video von Eschbach. Gefolgt von Jane Austens Stolz und Vorurteil. Dan Brown wäre ein guter Kandidat für eine Lesestunde (Das Sakrileg finde ich besonders toll) oder Stephen King. Den habe ich in meiner Jugend gerne gelesen. Aber auch Caroline Courtney. Sie war eine Schriftstellerin für historische Liebesromane. Ihre Bücher gibt es nur noch gebraucht.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich beschreibe ihn lieber, weil dort immer ein ziemlich unordentliches Chaos herrscht! Ich habe in meiner Wohnung ein kleines Büro eingerichtet. Ein großer Eckschreibtisch. Da stapeln sich Ablagekörbchen mit Notizen zu neuen Ideen oder Recherche Ergebnissen. Klebezettel, lose Blätter und Ringbücher liegen verstreut herum und gegenüber meinem Tisch hängt ein White Board mit Planungen für die Veröffentlichung von Tote Nachbarn & Böse Tiere. Zwischendurch findet man noch mehrere Zimmerpflanzen und Acrylbilder an den Wänden. Hinter meinem Schreibtisch hat mein Hund seinen Platz. Dort liegt er in seinem Körbchen und beobachtet mich.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Erst muss ich meiner normalen Arbeit nachgehen. Gerade im Home Office seit ein paar Monaten. In der Mittagspause kümmere ich mich meistens um meine Homepage oder bin bei Instagram. Pflege meinen Account und poste natürlich Neues zum kommenden Buch. Zwischendurch, meist abends oder am Wochenende, schreibe ich an meinem nächsten Projekt. Handschriftlich in Ringbücher. Später übertrage ich es am PC in mein Schreibprogramm. Da ich nicht die schnellste Schreiberin bin, dauert dies immer eine Weile. Und da ist noch mein Hund Freddie, der seine Aufmerksamkeit fordert. Alle Tage sehen gerade etwas gleich aus. Ich wünschte, es wäre anders. Aktuell sind die Vorbereitungen für die Veröffentlichung von Tote Nachbarn & Böse Tiere im Vordergrund. Und jeden Tag hoffe ich, dass ich nicht etwas Wichtiges vergesse.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Lesen: Urban-Fantasy, ganz klar. Gefolgt von Thrillern und Krimis (skandinavische). Gerne auch mal historische Romane oder Biografien. Beim Schreiben: Definitiv Urban-Fantasy, Kurzgeschichten und Poesie.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Da muss ich tatsächlich enttäuschen. Es gibt keine Zitate.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es gibt sogar zwei. Als erstes Finnland. Es Sprachurlaub vor fast 20 Jahre brachte mich das erste Mal dorthin. Ich liebe die Sprache, die Menschen dort und vor allem die Natur. Alles so anders, als bei uns. Ich war ziemlich oft dort oben und manchmal denke ich, dass das Land zu einer zweiten Heimat geworden ist. Übrigens kommt Finnland (Helsinki) in meinem Urban-Fantasy Roman als Schauplatz vor. Mein zweites Lieblingsland ist die USA. Ich habe schon als Kind eine Affinität für Amerika gehabt und war dort auch schon ein paar Mal. Ich mag diesen typisch amerikanischen Lebensstil, die Autos dort, die Natur. Es gibt so viel zu sehen und bisher sind mir die Menschen immer sympathisch und interessiert gegenübergetreten.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich denke schon, dass ich kritikfähig bin. In Bezug auf meine Buchprojekte, habe ich bisher positive Rückmeldungen bekommen. Kritik kann einem helfen besser zu werden, wenn sie konstruktiv und angebracht ist. Schlechte Kritik, die unehrlich ist, aus was für Gründen auch immer, kann einen verletzen und man sollte da aufpassen, dass sie einen nicht zu sehr mitnimmt. Ich selbst bin vorsichtig, was Kritik gegenüber anderen betrifft. Aber ehrlich.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Oh, es ist nicht direkt eine Entscheidung gewesen. Es ist ein natürlicher Weg. Ich stehe am Anfang meiner Schriftstellerei Es ist schwer als Neuling sich durchzusetzen und seinen Weg zu finden. Ich taste mich langsam voran. Als Selfpublisher hat man Freiheiten, die bei einem Verlag wohl nicht vorkommen, z.B. eigene Entscheidungen über Buchcover usw. Doch ich träume davon, wie viele bestimmt auch, eines Tages mit einem Projekt einen guten Verlag zu finden. Ich kann mir in der Zukunft vorstellen, beides zu machen Hybrid. Wenn dies nicht sein soll, dann ist es kein Drama.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Habt Spaß am Lesen! Lest viel! - Bücher faszinieren, bilden, lassen einen Träumen und regen zum Nachdenken an. Das ist gut. Und es fördert die Fantasie.

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Buchvorstellung einmal anders 


Heute ist ein komischer Tag 😊 Nach dem Autoreninterview drückt mir Jamie ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das schon öfter passiert ist in letzter Zeit, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Tote Nachbarn & böse Tiere“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Gerne. Willkommen in meiner kleinen Welt!
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Also, ich bin schräg und neige zu Übertreibungen. Und das in jeder Geschichte. Humor ist mir wichtig. Das Leben nicht so ernst nehmen. Ich nehme euch mit in eine Nachbarschaft, in der es viele merkwürdige Tode gibt. Wo Menschen und Tiere nicht glücklich sind oder sich von anderen gestört fühlen. Sie greifen dann zum letzten Mittel. Daraus entstehen bizarre Tode. Ich bin ein kleines humorvolles Büchlein für zwischendurch.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Oh, sie hat viel Spaß dabeigehabt. Alles ging so schnell. Mehr kann ich gar nicht sagen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Das überraschende Ende in der Kurzgeschichte „Ein Hauch von Plüsch“. Das Motiv!
Weißt du wie viel Jamie tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Sie würde es nicht zugeben, aber den ein oder anderen schrägen Gedanken. Natürlich ist sie nicht mörderisch, wie die Charaktere im Buch. Das wäre ja ziemlich gruselig!
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Stille Wasser sind tief! Das wäre passend. Ansonsten ist sie wohl eine Träumerin mit viel Fantasie.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Oh, da fragst du was. Es gab mehrere zur Auswahl. Dann wurde einer geklaut, den anderen gab es bereits und dann kam er endgültige Titel über Nacht zu Besuch und ist geblieben. Jamie sagt immer, dass der Titel zum Inhalt passen muss, ohne zu viel zu verraten.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Das Cover ist passend und schön. Vorher hatten wir ein anderes, welches dann verworfen wurde, weil es zu sehr nach Kinderbuch aussah! Grins…
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
In meinem Buch gibt es keine echten Plätze. Das wäre ja ziemlich gruselig, wenn es solch eine Nachbarschaft geben würde. Wer würde denn da wohnen wollen?
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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