Mittwoch, 23. Dezember 2020

[magische & liebevolle Weihnachten] Herzenswunsch von Vanessa Carduie



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin Vanessa Carduie, um mit ihr über ihr Buch Herzenswunsch“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
Vielen Dank für die Einladung! Das mache ich doch gern.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
Es ist eine romantische und emotionale Kurzgeschichte über die Liebe, die sich unverhofft entwickelt und es schafft, alte Wunden zu heilen.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich leide mit meinen Protagonisten mit und freue mich mit ihnen. Beides gehört zum Leben dazu, wobei ich schon versuche, sie nicht zu sehr zu quälen. Sie müssen beides kennen, um lebendig zu sein.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Es gibt viele schöne Stellen, aber diese hier mag ich, auch wenn sie sehr emotional ist. Sie zeigt, wie sehr Patrick seine verstorbene Frau noch liebt. 
Ich lege mich ins Bett und streiche liebevoll über den Rahmen mit Klaras Foto, das auf meinem Nachttisch steht. „Heute ist etwas Seltsames passiert“, erzähle ich dem lächelnden Porträt, das mich an die guten Zeiten erinnert. Irgendwie ist es zu einer merkwürdigen, aber auch beruhigenden Gewohnheit von mir geworden, mit meiner toten Frau über Themen zu reden, die mich beschäftigen. Natürlich ist das ein einseitiges Gespräch, doch es hilft mir, gewisse Sachen auszusprechen. „Ich habe im Moment viel auf der Arbeit zu tun, deswegen hatte Sarah angeboten, Isi vom Kindergarten abzuholen und mit ihr auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Du weißt ja, wie sie ist. Isabell hat sich natürlich sehr gefreut. Unsere Tochter verbringt gern Zeit mit ihr, so wie du es auch getan hast“, sage ich mit einem Lächeln. „Doch heute war es anders, als ich zu ihnen stieß. Irgendwie hat sich das Verhältnis zu Sarah verändert. Wir kommen immer noch super miteinander aus, allerdings ist mir immer öfter aufgefallen, dass sie eine Frau ist, so blöd das auch klingen mag.“ Klara würde sich bei dieser Aussage sicherlich vor Lachen kringeln und mich für meine ‚rasche Auffassungsgabe‘ loben. „Natürlich weiß ich, dass Sarah eine Frau ist, allerdings habe ich sie nie so wahrgenommen, wie ein Mann eine Frau eben wahr-nimmt. Sie ist deine beste Freundin, und wir kennen uns seit einer halben Ewigkeit, aber nun fallen mir Kleinigkeiten an ihr auf: ihre Grübchen, wenn sie mit Isabell lacht, ihre warmen braunen Augen, mit denen sie mich teils sorgenvoll betrachtet …“
Wie viel echte Vanessa steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Gute Frage. Viel und wenig zugleich. Ich denke, es ist wie mit Kindern. Man gibt ihnen einen Teil von sich mit, aber was sie daraus machen, ist ihre Entscheidung. Meine Charaktere haben ihre eigenen Ansichten, Ideale, Träume und persönliche Geschichten, aber natürlich werden sie durch das geprägt, was auch mich beschäftigt.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Da es eine Kurzgeschichte ist, mussten Patrick und Sarah mich nicht allzu lange ertragen. XD Meine anderen Protas hätten da deutlich mehr zu erzählen und würden sich definitiv darüber beschweren, dass ich sie etwas mehr als nötig gequält habe. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit. 
Patrick: ein bisschen verrückt 
Sarah: aber herzensgut und immerhin haben wir ihr einiges zu verdanken.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Den habe ich mir in diesem Fall tatsächlich erst später überlegt, als die Geschichte fertig war. Meistens habe ich schon beim Schreiben eine Idee und auch den Klappentext fertig. Diesmal kam beides hinterher.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich bin zufrieden. 😉 Irgendwann muss man sich auch einfach auf etwas einigen, sonst würde es nie fertig werden. Ich bin da leider auch nicht einfach, weil ich meist nur eine vage Vorstellung habe, was ich möchte, jedoch sofort sagen kann, wenn mir etwas nicht gefällt. XD
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Papa, hast du das Bild von Mama dorthin gehängt?“, fragt sie und deutet auf die Wand hinter mich, an der Klara ihre Lieblingsschnappschüsse von Familie und Freunden angebracht hatte. Verwundert drehe ich mich um und stutze. Tatsächlich hängt das Portrait meiner verstorbenen Frau, von dem ich schwören könnte, dass es noch auf meinem Nachttisch steht, neben einem Gruppenfoto von Klara, Isi, Sarah und mir, das wir vor zwei Jahren bei einem Ausflug in die Sächsische Schweiz gemacht haben. 
„Nein“, antworte ich mit gerunzelter Stirn und mustere meine Tochter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie heimlich aufstehen und das Bild herumtragen, geschweige denn nachts unbemerkt an die Wand nageln würde. 
„Komisch.“ Dann strahlt Isi mich an. „Aber ich finde, es passt gut dorthin. Dann ist Mama nicht immer so alleine, sondern direkt bei uns.“
Danke für das Gespräch.
Vielen Dank für die Gelegenheit! Ich hoffe, es hat allen Spaß gemacht. Wenn ihr noch mehr wissen möchtet, dann schreibt mich einfach an. 😉

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