Buchvorstellung einmal anders
Ich treffe mich heute mit der Autorin Paola Baldin, um mit ihr über ihr Buch „Die Blüten meiner Schuld“ zu sprechen.
Danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über dein Buch zu reden.
Sehr gerne, ich freue mich sehr heute hier sein zu dürfen und ein wenig über mein Buchbaby erzählen zu können!
Beschreibe uns dein Buch in max. 5 Sätzen.
In „Die Blüten meiner Schuld“ begleitet man Aiden auf dem Weg aus einer Depression, die durch Geldsorgen und Isolation entstanden ist. Er will sich eigentlich nur verkriechen, wird aber von seinem Freund Liam zu einem Jahrmarktbesuch überredet, wo er auf Elise trifft, die schon bald zu seiner großen Liebe wird und sie sich durch Jahre hinweg eine Zukunft aufbauen. Doch leider währt das Glück nicht lange und durch einen Unfall gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen, schlimmer noch, kann Aiden bald zwischen Traum, Realität und Illusion kaum noch unterscheiden. Es wird sehr spannend und lässt den Leser bis zum erlösenden Ende in Unwissenheit.Du schickst deine Protagonisten in so manche ausweglose Situation. Was fällt dir eigentlich leichter bei Schreiben? Sie durch die einfachen oder schwierigen Situation zu führen?
Gute Frage! Es sind bei mir die einfachen Situationen, die mich drücken und beißen. Dramatische Szenen gehen mir furchtbar leicht über die Hand, da ich einfach einen Hand zu Tragik habe und wie bereits erwähnt zur Poesie.
Es sind also die einfachen Szenen, oft die Lückenfüller zwischen wichtigen Szenen, die mir eine Schreibblockade verpassen, denn wie gestaltet man sie dennoch interessant und zusammenhängend? Immer wieder ein Problem, auf das ich stoße.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Da gibt es so einige, muss ich sagen. Ich denke da picke ich mal eine raus, kann sie aber nicht vollständig erklären, da es zu viel verraten würde. Mein Buch ist recht kurz und daher gibt es viel zum Spoilern. Jedenfalls ist es eine Traumszene, in der Aiden immer wieder von einem Traum im Traum erwacht und meist dadurch aufgelöst werden, dass seltsame Dinge passieren, wie zB in diesem Fall, dass ein Auto durch die Hauswand kracht. Ich liebe es mit Illusionen und der Psyche des Lesers zu spielen, so seltsam das klingen mag, haha!
Wie viel echte Paola ist in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter versteckt?
Da gibt es einige Dinge. Ich versuche mich möglichst aus den Geschichten rauszuhalten, greife aber natürlich dennoch oft aus Erfahrungen zurück. Da sind zB die Vögel, die Elise so liebt. Es ist eine Leidenschaft meinerseits. Dann ist da das Geschenk einer Sternschnuppe, die ich im echten Leben meiner besseren Hälfte vor einiger Zeit geschenkt hatte.
Die Zynik von Aiden entspringt leider auch das ein oder andere Mal meinen Gedanken.Der Nachbar Waltz, der liebe alte Mann, ist der einzige Charakter, den ich aus meinem echten Leben hineingeschrieben habe. Er war vor einigen Jahren auch mein Nachbar und war wie im Buch beschrieben. Ich habe ihn furchtbar bewundert und hatte auf gewisse Art eine Verbindung zu ihm. Leider ist er vor mehr als einem Jahr verstorben, aber ich bin froh, ihn in meinem Debüt verewigt zu haben. Er hatte es verdient.Zu guter Letzt ist da noch die Depression. Ich kann so gut darüber schreiben, weil ich es leider selbst erlebt habe und manchmal immer noch erleben muss. Ich denke, wenn man sie einmal hatte, lungert sie stetig im Unterbewusstsein. Ich wollte durch mein Debüt mehr Aufmerksamkeit auf Depressionen und allgemein psychische Krankheiten richten, damit mehr Verständnis dafür aufkommt und ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass es tatsächlich eine kleine Bewegung zu diesem Thema gibt. Ich bin froh, wenn ich auch mit meinem Buch dazu beitragen konnte.Also alles in allem gibt es einiges von mir selbst in meinen Geschichten, aber ich distanziere mich lieber etwas davon.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Mies, tiefgründig, Drama-Queen, haha! Ich gehe leider nicht grade zimperlich mit meinen Charakteren um und vergebe ihnen kleine Imperfektionen, die ihnen vermutlich nicht passen, doch das macht sie immerhin menschlich und irgendwo auch sympathisch. Aber die ein oder andere psychisch verrückt machende Szene könnte ich ihnen dann doch lieber mal ersparen.
Mich würde noch dein Lieblingszitat interessieren.
Leider ist das das einzige spoilerfreie Zitat, das ich aber sehr gerne mag!
„ ‚Sternschnuppen. Eines Tages will ich auch über das Tal stürzen und vergehen. An deiner Seite bin ich so glücklich und- ‘ Verdutzt schaute ich sie an, ihre Augen blieben verschlossen.Doch dann – kaum wahrnehmbar – flüsterte leise ihre Stimme in mein Ohr: ‚Ich fürchte mich vor nichts mehr, Aiden.‘ “
Danke für das Gespräch.
Danke dir dafür, es hat mir sehr Spaß gemacht und ich hoffe auch dir!
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