Freitag, 24. Mai 2019

[Autoreninterview] Patricia Jankowski

AUTORENINTERVIEW
Patricia Jankowski

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Gerne stelle ich mich dir und deinen Lesern vor:
Mein Name ist Patricia Jankowski, ich bin Jahrgang 1973 und lebe mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen am Südrand der Lüneburger Heide in einem Dorf, das fast schon eine Kleinstadt ist. Hier gibt es alle Annehmlichkeiten, die man zum Leben braucht.
Ich bin ein Freidenker, ein Tagträumer, ein Weltverbesserer mit manchmal einem Happen zu viel Empathie.
Für meine handverlesenen Freunde bin ich loyal und immer da, wenn man mich braucht.
Sonst noch Fragen? 😉
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da ich schon sehr, sehr lange Geschichten erzähle. Ich kann mich erinnern, dass ich so etwa elf oder zwölf gewesen sein muss, als ich mit meiner Schwester die erste Geschichte zu Papier gebracht habe. Kurze Zeit später besaß ich eine mechanische Schreibmaschine und tippte die erste längere Geschichte.
Ich lese schon, seit ich etwa vier Jahre alt war. Vielleicht ist es da nur eine logische Schlussfolgerung, dass bei all diesem Input irgendwann so viel in meinem Hirn ist, dass neue, eigene Geschichten raus wollen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns bzw. die Reihen in max. 5 Sätzen beschreiben? 
Von mir sind bereits fünfzehn Bücher erschienen, die sich grob wie folgt einteilen lassen:
„Seelenchronik – Trilogie um Corbin Kavanagh“ ist eine Reihe um einen besonderen Vampir, eine Hexe und einen Geheimorden. Die Hauptdarsteller daraus finden sich auch in größeren und kleineren Rollen in „Der Fluch der Kelten“ wieder, wobei sich die Hexe Famke hier auf die Suche nach einem geheimnisvollen Artefakt macht. Zu dieser Trilogie gehört auch noch das Prequel „Der Fluch der Kelten – wie alles begann“. Somit bilden sieben Romane mehr oder weniger eine lose Einheit.
Den Geheimorden, der in diesen beiden Trilogien eine Rolle spielt, hast du ja bereits in „Die Engelsverschwörung“ kennengelernt. Und ich kann dir verraten, dass ich mich auch noch in weiteren Romanen in dieser Welt bewegen werde 😊
Meine zweite zusammenhängende Reihe ist die Geschichte von Magdalena Borgstedt und nimmt mit „Ein Froschkönig zum Dessert“ ihren Anfang. Ich habe mich damit in das Genre der Liebesromane gewagt, was mir eigentlich nicht so ganz liegt. Aber Magdalena hat es geschafft, dass ich derzeit am fünften Roman arbeite, der vierte wird hoffentlich noch in diesem Jahr veröffentlicht.
Da ich bereits sehr ausschweifend antworte, möchte ich eigentlich nur noch auf „Fortunate Sun“ hinweisen. Eine weitere Liebesgeschichte, aber diese spielt im Vietnamkrieg und dürfte den Leserinnen klassischer Liebesromane eher auf den Magen schlagen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, das tue ich in der Tat. Ich habe gerade begonnen, den hoffentlich finalen Roman der Froschkönig-Reihe zu entwickeln. Derzeit bin ich allerdings selbst noch gespannt, wohin mich meine Protagonisten führen werden und wer diesmal die Rolle des Störenfrieds übernehmen darf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten? 
Ich bin durch und durch ein kreativer Mensch. Wenn ich nicht schreibe, nähe ich sehr gerne. Außerdem habe ich gerade meine Fähigkeit des Buchfaltens entdeckt.
Davon abgesehen tanze ich sehr gerne und verreise, wenn sich mir die Gelegenheit bietet.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst? 
Absolut! Ich bin ein totaler Fan von Stephen King, habe die allermeisten seiner Geschichten gelesen und besitze eine recht umfangreiche Sammlung von ihm. Sobald etwas Neues erscheint, hole ich mir meistens zuerst das Hörbuch, weil ich ein Audible-Abo habe und David Nathan einfach ein genialer Vorleser ist.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Gerne. Ich schreibe schon sehr lange nicht mehr an einem Schreibtisch, sondern meistens auf der Couch oder auf der Terrasse, wo ich einen Palettensessel zu meinem Arbeitsplatz erkoren habe.
                                        

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Da ich Vollzeit berufstätig bin, wahrscheinlich nicht viel anders, als bei allen anderen auch.
Ich stehe morgens um sechs auf, kümmere mich darum, dass die Jungs pünktlich zum Bus kommen und bereite mich dann auf meinen Brotjob vor.
An einigen Tagen in der Woche kann ich mir in den Abendstunden nach Feierabend noch ein, zwei Stunden stehlen, in denen ich dann zum Schreiben komme. Ansonsten sind eher die Wochenenden für Textarbeit da.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben? 
Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller, aber auch Steampunk.
Beim Schreiben tue ich mich selbst schwer, meine Geschichten in ein Genre zu packen. Aber am ehesten ist es wohl Urban Fantasy, da ich mich gerne mit mystischen Wesen in der heimischen Welt umgebe.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt? 
Nein, ein Lebensmotto habe ich nicht wirklich. Am ehesten vielleicht „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen“. Will sagen: Es geht immer irgendwie weiter, selbst in dunkelsten Stunden.
Meine Arbeit beschreiben darf ich mit einem Zitat meines Lieblingsschriftstellers Stephen King:
„Ich bin überzeugt, dass sich Geschichten in erster Linie selbst schaffen. Der Schreiber hat ihnen einen Ort zur Verfügung zu stellen, an dem sie sich entwickeln können und natürlich schriftlich festzuhalten.“
Hast du ein Lieblingsland und warum? 
Ich träume von Australien.
Zum einen, weil es ein absolutes Fernweh-Ziel ist. Zum anderen, weil ich sehr nette Menschen kenne, die von dort kommen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um? 
Ja, ich denke, dass ich mit fundierter und angebrachter Kritik umgehen kann. Aber das war natürlich ein Lernprozess. Wenn man zum ersten Mal Kritik an seiner Geschichte einstecken muss, tut das weh. Aber ich habe schon lange vor meiner ersten Veröffentlichung eine ganz tolle Truppe im Internet gefunden, die nicht nur sagt, dass die Geschichte schlecht ist, sondern auch, warum. Daran kann man reifen und wachsen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Meine Erstveröffentlichung war bei einem Kleinverlag und ich habe leider sehr, sehr schlechte Erfahrungen machen müssen. Das hat mir in einem Maße gefrustet, dass ich es eigentlich aufgeben wollte, überhaupt noch mit einer weiteren Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Einzig meinem Mann ist es zu verdanken, dass ich schlussendlich weitergemacht habe.
Als sich dann die Möglichkeit von Selfpublishing ergab, war das mein Weg, den ich eingeschlagen habe.
Heute denke ich darüber nach, mit einer meiner neueren Geschichten an Agenturen heranzutreten, aber nach wie vor tue ich mich schwer, mich in ein bestimmtes Genre einzusortieren. Das macht es natürlich schwer, die richtigen Agenturen auf die richtige Art anzusprechen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest? 
Ja, gerne in Bezug auf Selfpublisher:
Ich weiß, dass bei vielen Lesern der Ruf der freien Autoren nicht wirklich gut ist. Und wenn man sich die Masse der Eigenveröffentlichungen so ansieht, ist das durchaus auch berechtigt. Aber auch hier sollte man nicht alle Autoren über einen Kamm scheren. Ich kenne mehr als nur eine Handvoll Autoren, die auf einem teilweise sogar höheren Niveau als aktuelle Verlagspublikationen veröffentlichen.
Ich bin z.B. seit vielen Jahren ein Teil von Qindie, jenem Autorenkorrektiv, dessen Mitglieder ein Siegel auf ihren Büchern tragen. Haltet nach dem Q Ausschau, dann werdet ihr immerhin handwerklich nicht enttäuscht. Ob euch schlussendlich die Geschichte gefällt, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

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