Dienstag, 14. Mai 2019

[Autoreninterview] Katja Bleeker

AUTORENINTERVIEW
Katja Bleeker

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?

Hallo! Mein Name ist Katja Bleeker, ich bin 35 Jahre alt, Mutter einer 2-jährigen Tochter und komme gebürtig aus Ostfriesland. Mittlerweile hat es mich, mit einigen Zwischenstopps, nach Aachen verschlagen, bis es irgendwann wieder woanders hingehen wird. Ich schreibe für mein Leben gern und habe mich in einigen Genres versucht, bis ich letztendlich bei romantischen Komödien mit ungewöhnlich viel Tiefgang gelandet bin.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Das kann ich gar nicht genau sagen. Ich schreibe Geschichten, seitdem ich schreiben kann, also schon fast 30 Jahre. Es hat sich so eingebürgert bei mir und ist mir in allen Lebenslagen erhalten geblieben.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns bzw. die Reihen in max. 5 Sätzen beschreiben? 
Bislang erschienen von mir sind zwei Dystopien, die zu einer – noch – unvollendeten Trilogie gehören, wie auch ein Liebesdrama und ein Romantic Thiller. Alle anderen Bücher aus meiner Feder sind romantische Komödien, die durchaus auch ernste Themen im Hintergrund behandeln, ohne die Story zu beschweren. Ich lege sehr viel Wert darauf, dass meine Leser nach Beenden des Buches etwas aus der Geschichte mitnehmen und sie nicht einfach verpufft. Sie sollen sich um etwas reicher fühlen, gut unterhalten worden sein, mit meinen Protagonisten in die Geschichte eintauchen und nicht nur danebenstehen und für ein paar Kapitel den Alltag vergessen. Das ist mir besonders wichtig.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Immer. Ich arbeite immer an irgendwas. Momentan an einer romantischen Komödie, die ein schwieriges Thema – Selbstwertgefühl – behandelt. Verpackt in eine witzige, aber dieses Mal auch ein bisschen unheimliche Handlung, da mein zweiter Protagonist auf den ersten Blick nicht alle Latten am Zaun hat…
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten? 
Schreiben oder Filme schauen. Ich habe nicht viel Freizeit, daher versuche ich, wenn möglich, sie mir gut einzuteilen. Meist läuft das aufs Schreiben hinaus, Filme kommen zu kurz. Ich kann verraten, dass ich das letzte Mal 2015 im Kino war. Dabei mag ich das Kino wirklich sehr!
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst? 
Ja sicher! Ich lese gern Thriller von Sebastian Fitzek und Veit Etzold, ich mag einiges von David Safier oder Tommy Jaud und auch die Krimis von Klaus-Peter Wolf.

Mein eigenes Genre lese ich seltener. Ich bin eine schwierige Leserin mit vielen Ansprüchen, die ich selbst nicht einmal erklären kann, aber ich lasse mich auch immer wieder gern von Tipps leiten und probiere Bücher aus, die mir sonst eigentlich nicht zusagen würden. Da bin ich schon viele, viele Male positiv überrascht worden.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe momentan nur den Esstisch, an dem ich schreibe. Der ist aus schwarzem Holz, rund (damit meine Tochter sich an den Ecken nicht stößt, sie schaut beim Rennen manchmal lieber hinter sich als nach vorn :D ) und hin und wieder zu meinem Nachteil mit einem Schälchen Schokolade ausgestattet.

Und hier hab ich meinen Laptop stehen, daneben Handy, Notizblöcke, Stifte. Manchmal eine Kerze, die ich immer wieder vergesse, anzuzünden.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen? 
Uff… momentan noch so, dass ich zwischen 7 und 8 aufstehe, Tochter und Mann mit Frühstück und Kaffee versorge und mich dann auch fertig mache.

Am Vormittag werden Erledigungen gemacht wie Einkäufe, Spielgruppen besucht, Termine abgeklappert und all das. Danach mache ich das Mittagessen für meine Tochter und mich und am Nachmittag haben wir Freizeit, wenn nichts anderes ansteht. Je nach Wetter gehen wir in den Tierpark oder spazieren. Oder gammeln auch hin und wieder drinnen mit Knete, Stiften und Papier, Puzzles, Spielsteinen, neuerdings ist Glibberschleim total der Renner, Musik oder Kindervideos.
Am späten Nachmittag mache ich einen Snack für die Kleine und das Abendessen für uns alle, dann essen wir alle drei gemeinsam, danach gibt es noch ein bisschen Familienzeit.
Danach mache ich meine Tochter bettfertig und bringe sie dann ins Bett, singe noch 1896228210282 Lieder (das geht von LaLeLu über Twinkle Twinkle, bis hin zur Wanze oder zum Elefantenlied… ihr GLAUBT mir nicht, wie viele Kinderlieder ich plötzlich kann. Darin bin ich eigentlich grottenschlecht, aber mittlerweile sitzt das! :D ).
Wenn ich danach noch fit bin, dann setze ich mich für 1-2 Stunden an den Rechner zum Schreiben, Plotten, Interviews fertig machen, Werbung machen, Cover gestalten, Klappentexte anfertigen usw. und zum Ende des Abends geht es noch ein bisschen aufs Sofa, eine Serie schauen, mit meinem Mann über den Tag quatschen und den Abend ausklingen lassen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben? 
Beim Schreiben definitiv die romantischen Komödien. In dem Genre fühle ich mich am wohlsten und es hat wahnsinnig lange gedauert, mir einzugestehen, dass es so ist, denn lange wollte ich in dem Genre, aus Angst, abgestempelt zu werden, keine richtigen Bücher zu schreiben, nichts machen.

Beim Lesen ist es stark stimmungsabhängig. Ich suche schon sehr lange nach einem wirklich guten Horrorroman. Er soll nicht blutig sein, aber so gruselig, dass ich mir vor Angst fast in die Hosen mache. Habe ich bislang noch nicht gefunden, da Stephen King mir mitunter zu anstrengend ist und alles andere zu blutig war. – Solche Blutgemetzel schocken mich nicht… ich finde sie ermüdend.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt? 
Oh, gute Frage! Ich glaube… nein?! Habe ich nicht. Das ist schlecht, oder? Carpe Diem ist es jedenfalls nicht. Hahaha… Nein, entschuldige, ich habe kein Zitat, so etwas würde nicht zu mir passen, glaube ich.
Hast du ein Lieblingsland und warum? 
Jein, ich begeistere mich für ein paar Länder, aber ein absolute Lieblingsland habe ich mittlerweile nicht mehr.

Island finde ich toll!
Gern mag ich auch Skandinavien. Norwegen und Schweden besonders.
Auch England und Irland gefallen mir sehr und ich glaube, bei allen 5 Ländern ist es so, dass mir das Klima am besten gefällt. Ich mag es nicht zu warm. Es darf gerne kalt und windig sein. Mit grauen Wolken und viel Regen!
Mit dem Sommer kann ich nichts anfangen, der Frühling wird von mir noch geduldet, aber ich blühe in den Herbst- und Wintermonaten eher auf, als bei höheren Temperaturen. Da geht es mir einfach nicht mehr gut; die Hitze sorgt dafür, dass ich mich erdrückt fühle und nichts dagegen machen kann. Das finde ich ganz schlimm. Auch dieses „am Strand liegen“-Ding finde ich irgendwie doof. Bikinis, Sonnenbräunungs-Competitions und all das Gute-Laune-Strandbar-Wasserball-Zeugs sind nichts für mich.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um? 
Ich versuche, mit Kritik gut umzugehen, einen Nutzen daraus zu ziehen, die Chance, mich zu verbessern. Gelingt mir nicht immer, ich habe so eine kleine innere Drama-Queen, die sich manchmal erst mal weinend in die Kissen stürzt und Mitleid will.

Sobald ich die weggesperrt habe, versuche ich die Kritikpunkte zu analysieren und zu schauen, ob sie berechtigt sind oder nicht. Wenn ja, versuche ich, etwas zu ändern. Wenn nein… dann eben nicht.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen? 
Es dauert mir zu lang mit einem Verlag. Als Selfpublisher geht das unter Umständen viel schneller. Und ich habe alle Rechte bei mir und alles andere auch selbst in der Hand.

Grund 2:, und da bin ich ehrlich: Ich habe zu große Selbstzweifel, ob ich für einen Verlag gut genug wäre.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest? 
Ja! Ich freue mich über jeden Einzelnen von euch, die ihr meine Bücher gelesen habt! Wirklich! Und ich danke euch für die Rückmeldungen zu meinen Büchern, fürs Zuhören bei Interviews, fürs Teilen, wenn es etwas Neues gibt, fürs Dranbleiben, auch wenn es mal etwas länger dauert, bis etwas Neues von mir kommt. Vielen, vielen Dank dafür!

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