Autoreninterview
Julie Craner
Hallo, ich bin Julie, eine schreibende Hexe (Beruf Apothekerin) und Mutter. Schreiben tue ich seit der 2. Klasse. Selbst im größten Stress konnten mich die Geschichten in meinem Kopf nie ganz loslassen. Ich habe ganze Schul-und Uni-Ordner mit kleinen, an die Seitenränder gekritzelten Geschichten und jetzt habe ich endlich den Schritt gewagt, sie auch zu veröffentlichen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Hmm, es hat angefangen mit einer Geschichte, die ich als Geschenk an eine Freundin geschrieben habe, als diese wegzog. Heute würde ich mich für die kleine Story bestimmt schämen, aber für eine Achtjährige war es die große Welt. Danach konnte ich mit dem Geschichten erfinden nicht mehr aufhören.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Am Sonntag kam mein erstes „richtiges“ Buch raus. In „Schwarz wie dein Herz“ geht es um Aurora, die erfährt, dass sie aus einer Familie von Vampirjägern stammt und jetzt selbst in diese Rolle geworfen wird. Nachdem sie selbst von Vampiren angegriffen wird und sich ihr charmanter Nachbar Eric selbst als Vampir herausstellt, kann sie die Tatsachen nicht ignorieren und wird mitten hinein gerissen in einen Machtkampf zwischen den Vampiren. Dabei fängt sie auch noch an Gefühle für Eric zu entwickeln, dabei weiß sie nicht, ob sie ihm überhaupt vertrauen kann.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, ich schreibe schon fleißig am zweiten Teil der Seelen-der-Dunkelheit-Reihe.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Gute Frage, neben Familie und schreiben ist gar nicht so viel Platz. Aber ich lese unheimlich gern (immer noch ein paar Seiten kurz vor dem Schlafen), ab und an bei gutem Wetter laufe ich noch eine Runde, ich gehe auch ein wenig geocachen (schaff ich vor allem im Urlaub, auch gerne mit Kind) und ich versuche wenigstens alle 1-2 Wochen zum Iaido (japanische Schwertkampfkunst) zu gehen (leider kollidiert der Kurs öfter mit meinem Dienstplan).
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Auch wenn ich dieses Glitzern von Vampiren nie verstanden habe, hat „Twilight“ mich doch ermutigt, etwas mit Vampiren zu schreiben. Manchmal nehme ich mir dann den 3.Band „Biss zum Abendrot“ und lese darin (Team Jasper). Und ich komme immer wieder zu Shakespeare (vor allem „Was ihr wollt“) und Jane Austen zurück. Manche Bücher und Stücke sind wie ein zu Hause und die beiden Autoren gehören dazu, genau wie Louisa May Allcotts „Little Women“ (Ich wollte immer so mutig wie Jo sein)Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe einen kleinen Schreibtisch in meinem Mini-Arbeitszimmer, den ich nutze, wenn ich mal wirklich einen halben Tag nur zum Schreiben habe. Aber ganz ehrlich verbringe ich abends die meiste Schreibzeit auf der Couch mit meinem Laptop, YouTube an und etwas zu knabbern neben mir.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Geht man von einem normalen Werktag aus, heißt das halb sechs aufstehen, fertig machen, gegen viertel sieben das Kind wecken und dann dieses fertig machen, Kurz nach sieben zur Kita, dann zur Arbeit und von 8-15Uhr in der Apotheke stehen. Dann nach Hause, Kind aus der Kita holen, dann zusammen auf Spielplatz, basteln oder Spielverabredungen einlösen. Nachdem mein Sohn gegen 19.30 im Bett ist, mit meinem Mann essen und reden,nebenbei noch ein wenig Hausarbeit. (Wenn ich Spätdienst habe, bin ich bis 18.30 auf Arbeit, dann holen die Omas oder mein Mann unser Kind ab und ich komme noch rechtzeitig zur Gute-Nacht-Geschichte).
Meist komme ich erst gegen halb/um Neun zum Schreiben, und versuche mich nicht von YouTube und Social Media ablenken zu lassen. Bevor ich mich schlafen lege, lese ich oft noch ein paar Seiten und mache gegen Mitternacht das Licht aus.
Zum Lesen Fantasy mit Lovestory oder Lovestory und zum Schreiben Fantasy mit Lovestory bzw. auch nur Lovestory.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ (Oscar Wilde)
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Uh, das ist eine sehr interessante Frage. Als erstes schoss mir Schottland in den Kopf, da ich da schon allein wegen „Outlander“ einmal hin will.
Aber ich möchte meinem Sohn auch unbedingt bald einmal Island zeigen, weil dieses Land so voller Widersprüche ist mit den Eisgletschern und den heißen Quellen. Es sieht dort wirklich aus, wie in einer anderen Welt, perfekt zum Schreiben von Fantasy-Romanen.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin und gute Kritik kann mir dabei helfen, besser zu werden. Natürlich mache ich keine Freudentänze, wenn ich kritisiert werde, aber in den meisten Fällen wollen mir die Leute einfach nur helfen. Und dafür bin ich dankbar.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Die Geschichte von Eric gibt es in einer sehr, sehr rohen Fassung schon irgendwo im Internet. Ich wollte das Projekt Selfpublishing ausprobieren, da ich mir meine Zeit selbst einteilen kann und nicht an Zeitpläne anderer gebunden bin. Außerdem habe ich so freie Wahl über mein Cover. Ich habe gehört, dass das nicht bei allen Verlagen so ist und ich wollte einfach keine halbnackten Männer auf meinem Buch (im Buch ist das was anderes ;) ).
Und als Newcomer muss man in einem Verlag sowieso eher selbst die Werbetrommel drehen, um das Buch bekannt zu machen. Warum dann nicht gleich den Schritt als SP‘ler wagen.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Gebt nie eure Träume auf, wenn man lange genug dafür kämpft, können sie Wirklichkeit werden. Vielleicht muss man dafür ein paar Umwege gehen, erst einmal andere Jobs zum Geld verdienen machen, aber irgendwann könnt ihr das tun, was euch glücklich macht. Das ist ein Super-Gefühl.
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