Sonntag, 19. Juli 2020

[Autoreninterview] Judith M. Brivulet

Autoreninterview
Judith M. Brivulet

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Liebe Claudia, zunächst einmal vielen Dank, dass Du Dich für meine Bücher und mich interessierst. Mein Künstlername ist Judith M. Brivulet. Ich komme aus der wunderschönen Stadt Passau. Hier lebe ich zusammen mit meiner Familie und jeder Menge schräger Figuren aus meinen jetzigen und zukünftigen Büchern :)
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
»Schreiben Sie nicht, wenn Sie es nicht müssen«, soll Tolstoi zu einem Rat suchenden jungen Schriftsteller gesagt haben. Und ich kann ihm nur zustimmen. Eigentlich hatte ich nicht geplant, Schriftstellerin zu werden. Im Gegenteil. Zuerst studierte ich erfolgreich und übe immer noch einen »ehrbaren« Beruf aus. Aber eine streitbare, fluchende Schwertmeisterin pochte immer öfter - und immer energischer (wie es halt ihre Art ist) auf das Recht, das Licht der Welt zu erblicken. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich eine neue Welt neu erschaffen kann, voller fantastischer Wesen. Entstanden ist die High Fantasy Saga „Tiranorg“. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, drängte während einer Reise ein attraktiver, gut gebauter Werwolf in mein Leben, sorgte für Sicherheit in einer niederbayerischen Kleinstadt. Denn natürlich gibt es auch einen charmanten Vampir, der nach der echten Liebe sucht. Das Ergebnis sind „CityWolf I“ und „CityWolf II“. Wer jetzt meint, mit meinem Kopf sei etwas nicht in Ordnung, hat vielleicht recht, auch meine Familie glaubt das ab und zu. Andererseits: »Schreiben Sie nicht, wenn Sie es nicht müssen« :)
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
S.o. Die High Fantasy Saga „Tiranorg“. Es geht um vier Elfenvölker, die Suche nach einem mächtigen magischen Artefakt und eine verbotene Liebe J
Die „ CityWolf“ Bücher sind, soweit ich es weiß, die erste Urban Fantasy Reihe aus und über Passau, meine Heimatstadt. Vampire, Werwölfe spielen da eine Rolle und ein uraltes Geheimnis.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk? 
Ja, ich hoffe sehr, dass der 4. und letzte Band der „Tiranorg“-Saga zum Ende des Jahres veröffentlicht werden kann.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Da ich neben der Familie auch noch einen Broterwerbs-Job ausübe, fehlt mir die Zeit für besondere Hobbys. Wenn es zeitlich passt, fahre ich aber gerne auf Mittelaltermärkte, und –festivals. Außerdem liebe ich Kunstmuseen und -ausstellungen, sehr zum Leidwesen meiner Familie ;)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ich ein ausgesprochener Fan von russischen Fantasy Autoren wie Lukianenko oder Glukhovsky. Auch »Die zerborstene Klinge« von Kelly McCullough, finde ich persönlich super. Was Urban Fantasy anbelangt, liebe ich die Kate-Daniels Reihe, sprich „Die Stadt der Finsternis“ von Ilona Andreas und die „Mercy Thompson“ Reihe von Patricia Briggs. Zusammengefasst, eine Mischung aus High und Urban Fantasy.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Also, momentan ist es sehr gut, dass ihr meinen Schreibtisch nicht sehen könnt ;) Denn er quillt über vor Blättern, Zeichnungen, Fotos, bunten Stiften und leider einige halb leergetrunkene Teetassen, denn wenn ich schreibe, brauche ich immer mindestens eine Kanne guten Tees. Da ich auf jeden Fall „Tiranorg“, Band 4 fertig stellen will, herrscht hier das reinste Chaos. Ab und zu wandere ich deshalb aus, dann findet man mich bei meinen Local Coffee Dealern Franz und Stefan :) Das ist das Café Fränz in Passau. Dort spielen auch ein paar Szenen im „CityWolf II“.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen? 
Also zunächst muss ich meinem Broterwerbsjob nachgehen. So oft es meine Zeit jedoch zulässt, sitze ich am Schreibtisch und schreibe. Das kann oft auch erst abends sein, wenn es ruhiger ist. Denn da gibt es natürlich auch noch meine Familie, die ab und zu Ansprüche stellt … Trotzdem liebe ich dieses Leben, Langeweile kann ich nämlich überhaupt nicht ausstehen :)
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben? 
Zusammengefasst kann ich sagen: Fantasy, in all ihren Ausprägungen. Egal, ob beim Lesen oder beim Schreiben. Ab und zu lese ich noch Science Fiction, dann aber Hard SciFi.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
„Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du nicht scheitern kannst?“ – diesen Satz habe ich vor einigen Jahren gelesen, leider weiß ich nicht mehr, wo. Jedenfalls ließ er mich nie mehr los. Er steht ganz oben auf dem White Board, wo ich immer alle Ideen notiere.
„Sei achtsam bei der Wahl deiner Gefährten“ – ein Zitat aus „Tiranorg, Schwertmagie“ – Ich finde es sehr passend, denn die Hauptfigur sollte doch treue Kameraden an ihrer Seite haben, oder nicht?
Hast du ein Lieblingsland und warum? 
Nun, ich reise sehr gern. Daher finde ich es schwierig, ein bestimmtes Land als Lieblingsland zu bezeichnen. Dennoch muss ich sagen, dass die Bretagne eine besondere Anziehung auf mich ausübt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um? 
Da ich als Indie-Autorin, d.h. ohne Verlag im Rücken, veröffentliche, sind Bewertungen auf Amazon oder Lovelybooks für mich sehr wichtig. Gerade Amazon lässt die Zahl der Bewertungen in das Ranking einfließen, was wieder die Sichtbarkeit und damit die Verkaufszahlen beeinflusst. Dabei freue ich mich über positive Kritik - ausnahmslos! Bei negativer Kritik kommt es sicher auch darauf an, ob sie gerechtfertigt ist. Es kam schon vor, dass ich mich im ersten Moment sehr geärgert habe und dann aber zugeben musste, dass die Kritik zutrifft. In diesem Fall versuche ich, den Fehler zu beheben, sofern das möglich ist. Darüber hinaus sind ernst gemeinte Bewertungen aber auch ein sehr guter Gradmesser, inwieweit den LeserInnen das Buch gefallen hat. Eine gute Bewertung geht für mich vor allem auf die Handlung und die Protagonisten ein, bewertet auch das Cover und den Klappentext. Das sind aber schon hohe Anforderungen, die wirklich nicht jeder erfüllen muss. Solche Bewertungen, wie: »Es hat mir einfach nicht gefallen« lassen mich als Autorin jedoch immer ratlos zurück. Je nach Stimmung verbringt man dann manchmal Tage, um über solche Sätze nachzugrübeln, und das sollte eigentlich nicht so sein.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen? 
Nun, das hat sich zunächst einfach entwickelt. Als ich mich mit „Tiranorg, Schwertliebe“ an die Öffentlichkeit gewagt habe, glaubte ich nicht, dass doch einige Menschen die Geschichte lesen wollten. Nach und nach lernte ich die positiven Seiten des Selfpublishing zu schätzen, die Freiheit, zu schreiben, was man möchte, ohne sich nach Vorgaben eines Verlages richten zu müssen. Dann muss man halt auch mit den weniger schönen Seiten zu recht kommen. Sei es, die Werbung selbst zu organisieren, oder mit den nicht unerheblichen Kosten für Lektorat und Cover in Vorleistung zu gehen. Alles in allem genieße ich es sehr, Selfpublisherin zu sein.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest? 
An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei allen LeserInnen bedanken. Die Zuschriften und Rezensionen machen mir jedes Mal wieder Mut, weiter zu schreiben!

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