Buchvorstellung einmal anders
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch des Autors „Sommersonnenträume“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben dem Autor am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Das mache ich gern. Ich wollte schon immer einmal mit jemandem sprechen, der seinen Gedanken eine Stimme verleiht. Du darfst mich also alles fragen.Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Ich bin ein spritziger Sommerroman. Das erste Sommerbuch von André. Er liebt Weihnachten und doch hat er mir die Chance gegeben, den Menschen da draußen ein Urlaubsgefühl nach Hause zu bringen. Ich bin darüber hinaus nicht nur eine einfache Strandlektüre, sondern biete auch Abgründe oder sagen wir lieber Geheimnisse. Wer Andrés Bücher kennt, weiß wie unerwartet seine Bücher sein können. So bin auch ich, deshalb freue ich mich schon auf das Schmunzeln und die Tränen meiner Leser.In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit dem Autor zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich glaube, dass es André immer wichtig ist, den ganzen Weg zu gehen. Er liebt die Abwechslung in seinen Geschichten. Obwohl ich ein Sommerbuch bin, gibt es auch Momente, die zu Tränen rühren oder aber Gänsehautmomente, die erklären, dass das ganz normale Leben nicht immer nur aus Sonnenschein besteht. Wichtig ist doch, dass am Ende alles einen Sinn ergibt.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Weißt du wie viel André tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?Es gibt so viele Stellen, die ich besonders mag, aber diese kommt mir häufig in den Sinn. Sie spiegelt die Sommerfrische wider, die mich ausmacht.»Und worüber schreibst du?«»Über Dinge, von denen Männer wie du nichts verstehen.«»Also über Frauen wie dich?«Alley lachte, obwohl sie eigentlich hätte sauer darauf reagieren wollen. »Es ist wohl sinnlos, dich mit Gift zu bespritzen, was?«»Du sagst es.«
Eine ganze Menge würde ich sagen. Überall blitzt etwas von ihm durch. Ob es Alleys Tick ist, Gerüche katalogisch abzuspeichern, das Jonglieren mit Zahlen oder die Beschreibung der Hochzeit ihrer Freundin, die eigentlich seiner eigenen entspricht. Aber auch der Humor und die Schlagfertigkeit in den Dialogen, spiegeln Andrés Charakter wider. Darüber hinaus mag André ältere Menschen und deren Geschichten, weshalb sie in all seinen Büchern auftauchen, so auch bei mir.Wie würdest du oder seine Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller den Autor beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?André ist sehr gefühlvoll. Er liebt Dialoge und wie sie sich mit dem nächsten Wort verändern können.Steve: Er liebt Dialoge nur, weil er sich einsam fühlt, Zuhause, allein, in seinem Büro eingesperrt. Ich bin nicht umsonst der Star in seinem Buch. Ohne mich als Lektor gäbe es keine Bücher.Alley: Hört nicht auf das Gerede. Menschen wie Steve sind der Grund, warum ich in Schubladen denke und er ganz unten ist. André schenkt uns nicht nur ein Leben in seinen Büchern, sondern er fühlt mit uns. Ich habe ihn schon laut lachen gehört und weinen gesehen, aber psst!Nora: Ja, Andrés Herz schlägt immer in uns und für uns. Er scheut nicht davor zurück, uns ruhen zu lassen, wenn es noch nicht an der Zeit für die große Bühne ist.Nicks Mutter: Er hat meinem Jungen eine Rolle gegeben, und nicht nur ihm. Alleys Vater hat ebenfalls sein Päckchen zu tragen, aber gerade das zeigt auf, dass wir alle den gleichen Stellenwert bei André haben. Und jetzt ist Schluss, sonst weine ich gleich noch wie ein Schlosshund.
Die Frage ist sehr spannend, denn eigentlich sollte es der Name von Alleys Buch im Buch werden - Pazific Summerhearts, unter dem Pseudonym Annie Mayfield. Ich bin froh, dass er sich dagegen entschieden hat. Er hat es als Mann, der Liebesromane schreibt, sicher schwerer, aber wenigstens bleibt er sich und uns treu, genau das zu sein, was wir sind.Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover/Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Ich liebe mich so wie ich bin. Die meisten Menschen, aber auch die anderen Bücher sind darauf bedacht, perfekt sein zu müssen, um den Geschmack aller zu treffen. Aber ist es nicht viel schöner, einzigartig zu sein? Es gibt immer jemanden, der etwas auszusetzen hat und für genau diesen Fall darf ich als Erstes mehr als nur die Geschichte in mir tragen. Ich liebe die Rezepte, die alle von André selbst stammen und bei der Danksagung wird mir noch immer warm ums Herz. Dazu ein Stück von Noras Tarte Tatin und ich bin glücklich.Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob der Autor viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Ihr wärt überrascht, welche Schauplätze tatsächlich existieren. Die Orte gibt es alle wirklich und auch die Hotels, wenn auch im Namen manchmal leicht verändert. Wenn es geschichtlich wird, sind es immer Fakten. Das liebe ich an mir. André sucht immer schöne Orte für uns aus, die, nachdem der Leser auch dort war, sie so real nachempfinden kann, dass sie oder er glaubt, schon einmal dort gewesen zu sein.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Es ist nur die Aussage: mit einem Flügelschlag. Diese Szene berührt mich nachhaltig, weil ich weiß, wie vergänglich er sein kann. Deshalb müssen wir alle stets auf uns und unsere Liebsten aufpassen, denn mit dem nächsten Flügelschlag kann alles anders sein.Nun betritt der Autor wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«
Dann wende ich mich Autor zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«
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