Donnerstag, 9. Juli 2020

[Autoreninterview] Jessica Müller

Autoreninterview
Jessica Müller

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich habe Geschichte und Germanistik studiert und wollte eigentlich immer schon schreiben. Abwechslung tut gut, finde ich, und aus diesem Grund schreibe ich derzeit zwei ganz unterschiedliche Serien: 
Da ich in Bayern geboren und aufgewachsen bin, habe ich zunächst die Regio-Krimiserie um Hauptkommissar Hirschberg im fiktiven Ort Krindelsdorf nahe München in Angriff genommen. Ich liebe es, schrullige Charaktere zu kreieren, und dafür eignet sich Cosy Crime hervorragend. 
Gerade das viktorianische Zeitalter fesselt mich aber sehr, weshalb ich nunmehr auch eine historische Krimiserie im London des 19. Jahrhunderts schreibe.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich glaube, dass man gerade zu kreativen und künstlerischen Berufen nicht einfach so kommt, sondern dass das irgendwie und irgendwann aus einem herausbricht. Das ist etwas, was man früher oder später einfach machen muss.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Wie gesagt schreibe ich für Lübbe eine Regio-Krimiserie (Band 4 erscheint demnächst), die hauptsächlich im fiktiven Ort Krindelsdorf in der Nähe von München spielt, wo lästige Dorfbewohner gern mit fremder Hilfe das Zeitliche segnen. In Krindelsdorf tummeln sich viele schrullige aber liebenswerte Figuren, und natürlich zeichnet sich die Serie durch ganz viel bajuwarischen Charme aus. 
„Tod hinter der Maske“ ist der Auftakt zu meiner historischen Krimireihe im viktorianischen London, wo Charlotte von Winterberg und Inspektor Basil Stockworth, der ein recht unkonventioneller Ermittler ist, in nebelverhangenen Straßen, gut besuchten Pubs und eleganten Gentlemen Clubs auf Mörderjagd gehen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Derzeit schreibe ich tatsächlich an der Fortsetzung von „Tod hinter der Maske“.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freunde treffen, spazieren gehen, reisen, und natürlich lese ich auch sehr gerne.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Da gibt es einige. Ich lese sehr gerne M. C. Beaton, aber auch immer wieder einmal Agatha Christie. Auch Jacqueline Winspear und gerade die viktorianische Serie von Ann Granger finde ich super.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schreibe gern bei mir im Wohnzimmer, weil ich das am gemütlichsten finde. Die meisten Ideen kommen mir auf ausgedehnten Spaziergängen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe morgens auf und setze mich mit einer Tasse Kaffee an den PC. Mittags oder nachmittags mache ich dann ein oder zwei Stunden Pause, und dann geht’s nochmal weiter. Ich denke also, dass ich einen ganz ähnlichen Tagesablauf wie andere auch habe, nur dass ich eben immer im Homeoffice bin, was ich aber auch sehr genieße.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Die Genres, die ich gerne schreibe, lese ich auch gerne: Cosy Crime und viktorianische/historische Krimis.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ich denke, dass man im Leben und bei der Arbeit immer flexibel bleiben sollte, daher handle ich grundsätzlich immer der jeweiligen Situation entsprechend. Ein Lieblingszitat oder Motto habe ich daher nicht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Tatsächlich das Vereinigte Königreich, weil ich jedes Mal das Gefühl habe, dort von Geschichte, der Vergangenheit und gleichzeitig von der Gegenwart umgeben zu sein.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
In einem Beruf wie dem meinem ist es enorm wichtig, kritikfähig zu sein. Gerade durch konstruktive Kritik ergibt sich die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen und sich neue Blickwinkel zu erschließen. Aber auch aus destruktiver Kritik kann man meines Erachtens einen Nutzen ziehen, da man viel über sich selbst und seine Grenzen lernt.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Sich als Newcomer zu etablieren, ist nicht einfach. Deshalb hielt ich es für das Beste, mich zunächst bei Literaturagenturen zu bewerben. Die Literarische Agentur Kossack hat mich dann unter Vertrag genommen und an die Verlage vermittelt. Für mich war das auf jeden Fall die beste Entscheidung. Da ich von Anfang an bei einem Verlag unterkommen wollte, kam für mich Selfpublishing nie in Frage.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Da es in den nächsten Monaten sicherlich noch aktuell sein wird: Bleibt bitte alle gesund!

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