Freitag, 3. Juli 2020

[Autoreninterview] Carola Leipert

Autoreninterview
Carola Leipert

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo Claudia, klar, gerne. Mein Name ist Carola Leipert und unter diesem Namen schreibe ich auch meine Romane seit 2013. Aktuell arbeite ich als Jobcoach in einem Flüchtlingsprojekt (im Brotjob), bin aber ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Diplom Biologin. Mit meiner Familie (Mann und Sohn, bald 5 Jahre, und unserer Katze) lebe ich im schönen Mittelhessen. 
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Tatsächlich habe ich schon Geschichten erzählt, da konnte ich noch gar nicht schreiben. Später habe ich dann für die Schule gerne Aufsätze und Geschichten geschrieben, aber auch für mich kurze Texte, wenn mich etwas beschäftigte. So fing alles an. Nach einem längeren Südafrikaaufenthalt hat mich dann eine Geschichte einfach nicht mehr losgelassen, und da dachte ich, ich probiere es einfach mal. So entstand mein Debüt „Das Tal des Zebras“. 
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debütroman (2013) war „Das Tal des Zebras“. Er erzählt die Geschichte der Biologiestudentin Sophie, die sehr fremdbestimmt lebt und durch ihre Reise nach Südafrika und den Ranger David zu ihrem eigenen Weg findet. 
Mein zweiter Roman, „Elsas Garten“, der ja jetzt sein fünfjähriges Jubiläum feiert, spielt im Seenland Mittelfrankens, eine wunderschöne Gegend Deutschlands. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung und was passiert, wenn man schweigt, obwohl man miteinander reden sollte. 
„Die Farben in dir“ ist ein New Adult Roman, der aus der Geschichte der jungen Mel erzählt wird, die sich in dem Grau ihres Alltags vergräbt, bis sie auf Jan trifft, der ihr zeigt, dass das Leben mehr zu bieten hat und sie diese Farben in sich trägt. 
Mein aktueller Roman „Dein Herz so dunkel“ beschäftigt sich damit, was passiert, wenn man durch einen schweren Schicksalsschlag einen geliebten Menschen verliert und damit nicht zurechtkommt. 
Alle meine Romane würde ich im Genre Liebesroman einordnen, denn Liebe und Freundschaft sind zentrale Elemente dieser Geschichten. 
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, gerade entsteht eine Liebesgeschichte, die sich mit Lügen und Verrat als zentrales Thema beschäftigt. Es ist das erste Mal, dass ich eine Dilogie schreibe, denn die Geschichte hat einfach nicht in ein Buch gepasst. Der erste Teil spielt in Namibia, der zweite in Paris. Der Erscheinungstermin ist geplant für August (Band 1) und September (Band 2). 
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Schreiben, natürlich! Aber auch ganz viel lesen und fotografieren. Und wenn noch ein bisschen mehr Zeit ist, bin ich gerne mit der Familie unterwegs, um neue Orte und Länder zu erkunden. 
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin ein Fan von Brittainy C. Cherry und entdecke gerade die Bücher von Emma Scott für mich. 
Aber ich liebe auch die Geschichten von Marah Woolf. Als Hörbuch habe ich jetzt die Serie „Throne of Glass“ von Sarah J. Maas „durchgesuchtet“, es war absolut fantastisch! 
Aber ich lese auch vieles von befreundeten Autoren, denn ich bin neugierig auf ihre Geschichten, wie z.B. „Der Duft von Orangenblüten“ von Alexandra Mazar oder „The Black Tower“ von Kimmy Reeve, um nur zwei Beispiele zu nennen. 
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Aufgrund der aktuellen Corona Situation habe ich keine festen Schreibzeiten und dadurch auch keinen festen Arbeitsplatz. Mal schreibe ich auf der Couch, mal im Lesesessel im Erker, mal im Arbeitszimmer oder am Küchentisch (so wie jetzt). 
Für Ideen habe ich immer ein Notizbuch und Stift dabei, die können einen jederzeit überfallen und müssen dann sofort notiert werden. 
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Haha, normale Tage gibt es bei uns nicht. Aber in der Regel bin ich morgens im Brotjob und anschließend übernehme ich die Kinderbetreuung meines Sohnes. Schreiben geht meistens kurz zwischendurch oder am Abend. Aktuell versuche ich morgens um 5 Uhr aufzustehen, um vor der Kinderbetreuung zu schreiben (da der Kindergarten aufgrund Corona ja noch zu ist bei uns), das klappt aber meistens nicht. Also dann doch abends ab 21 Uhr etwa auf der Couch. 
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Beim Schreiben fühle ich mich im Liebesromangenre am wohlsten, ganz klar, obwohl ich jetzt mit dem Strange Tales Club und den Anthologien mich auch in andere Genre vorgewagt habe (Erotik, SciFi, Thriller). 
Beim Lesen sind es tatsächlich Liebesromane oder aber romantische Fantasiegeschichten, denen ich den Vorrang gebe. 
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Eins meiner Lieblingszitate ist „Wer nicht will, findet Argumente, wer will findet Wege.“ Wer es gesagt hat, weiß ich jetzt nicht, aber es begleitet mich ständig und beschreibt mich und meine Arbeit sehr gut. 
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin ein großer Fan von Italien, ich liebe den Süden, das Mittelmeer und die Art zu leben. Neben Italien steht das südliche Afrika als absoluter Liebling auf meiner Liste. In Südafrika habe ich längere Zeit gelebt und gearbeitet, in Namibia habe ich Familie und bin dort schon viel herumgereist. Dort zieht es mich immer wieder hin. 
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ja, wenn Kritik sachlich und gut formuliert ist, bin ich dafür empfänglich. Ist es jedoch lapidar formuliert und dient nur dazu, mich schlecht zu machen (aus welchen Gründen auch immer), hat man bei mir verloren. 
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Was nicht ist, kann ja noch werden. Als ich anfing, wollte ich erst schauen wie alles funktioniert, wie ich mich damit fühle und ob ich überhaupt gut genug bin, um mich mit meinen Geschichten bei einem Verlag zu bewerben. Mittlerweile denke ich, kann ich durchaus auch für einen Verlag schreiben, allerdings muss ich dann viele Entscheidungen abgeben. Da ich aber sehr genaue Vorstellungen für viele Dinge habe, und vieles gerne selbst in der Hand habe, bin ich immer noch reiner Selfpublisher. 
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich würde gerne dazu anregen, mehr Selfpublishern und ihren Geschichten eine Chance zu geben. Leider verfolgt uns der schlechte Ruf der Vergangenheit immer noch, dabei sind wir mittlerweile sehr professionell, investieren viel Geld und sind es genauso wert, gelesen zu werden wie Verlagsautoren.

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