Buchvorstellung einmal anders
Ich treffe mich heute mit der Autorin Irene Li Krauß, um mit ihr über ihr Buch „Kalli Wermaus 3 – Der brennende Busch“ zu reden.
Danke, dass du heute Zeit hast mit mir über dein Buch zu sprechen.
Vielen Dank, dass ich den dritten Band von Kalli Wermaus vorstellen darf! <3Beschreibe dein Buch in max. 5 Sätzen.
Deine Protagonisten erleben ja so manche schwierige Situation. Macht es dir Spaß sie ab und zu etwas zu quälen und an ihre Grenzen zu treiben?
- Seit einem Mäusebiss verwandelt Kalli sich in jeder Vollmondnacht selbst in eine Maus.
- Die Wermaus, die seine Wandlung ausgelöst hat, hat ihn gebeten, sie im Kampf gegen die Formidolosen, finstere Schattenwesen, die Angst und Schrecken verbreiten, zu unterstützen.
- Bereits zweimal hat Kalli schlimme Taten der Formidolosen verhindern können, dennoch breiten sie sich nahezu ungehemmt in seiner Welt aus.
- Kallis Großvater, der auch schon gegen die Schattenwesen gekämpft hat, hat ihm einen entscheidenden Hinweis auf den brennenden Busch, einen magischen Zweig, hinterlassen, mit dem man den sagenumwobenen Qimarrún, der die Formidolosen in einem Schlag vernichten können soll, angeblich rufen kann.
- Kalli möchte mehr darüber erfahren, doch sein Großvater ist längst tot, und nun hat die alte Wermaus eine kühne Idee: Kalli soll in die Vergangenheit reisen, um seinen Großvater dort zu treffen …
Nein, ehrlich gesagt macht es mir keinen echten Spaß, sie zu quälen, stattdessen leide ich ziemlich mit ihnen. Aber da müssen wir gemeinsam durch, denn im Buch wie auch im echten Leben wäre es ohne Herausforderungen und Abenteuer doch ziemlich eintönig.
Hast du eine Lieblingsstelle im Buch, die du uns gerne vorstellen würdest?
Ja, als Bücherfreak ist eine meiner Lieblingsstellen die Szene in der Bibliothek der Hexe Edelgard. Sie besaß früher ein kirchenähnliches Gewölbe mit wunderbaren alten Folianten und Handschriften und sah sich gezwungen, nach einem Überfall der Formidolosen alles zu erneuern. Da sie eine moderne Hexe ist, geht sie da natürlich mit der Zeit.Wie viel echte Irene steckt in dem Buch oder in dem einen oder anderen Charakter?
An jedem Charakter hänge ich sehr, egal ob „gut“ oder „böse“, und so steckt zwangsläufig in jedem eine Facette von mir. Ich habe die Theorie, dass jeder Mensch alle Charakterfacetten in sich trägt, nur mehr oder weniger stark ausgebildet, und so ist es mir als Schriftsteller möglich, auch sehr konträre oder sehr böse Charaktere zu erschaffen. Protagonisten wie Kalli und Luisa sind für mich fast schon wie meine Kinder, und den einen oder anderen Charakterzug in ihnen erkenne ich bei mir wieder.
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Da sie alle ein bisschen wie meine Kinder sind, würden sie mich wohl ähnlich beschreiben, wie meine Tochter es täte: lustig, nicht selten ein bisschen verpeilt, großzügig und trotzdem ein bisschen streng, tolerant und kompromissbereit (na ja, letzteres käme eher von meiner Tochter – meine Charaktere haben kein echtes Mitspracherecht, was ihre Lebensgestaltung anbelangt^^).Mich würde noch dein Lieblingszitat aus deinem Buch interessieren.
In dem Buch geht es um viele Abenteuer, die Kalli in der Vergangenheit, gemeinsam mit seinem Großvater, in der magischen Welt zu bestehen hat. Es geht aber auch darum, dass sein Vater, der alles Magische immer verabscheut hat, weil ja dessen Vater – Kallis Großvater – immer mehr Zeit in der magischen Welt verbracht hat als mit ihm als Kind, zu verstehen beginnt, dass Kalli sich der magischen Welt nicht entziehen kann. Kallis Vater merkt, dass er selbst – ob er will oder nicht – ein Bestandteil dieser fremden Welt ist, und ein erster Ansatz von Vergebung zeigt sich. Zu Lebzeiten hat er nichts vom Treiben seines Vaters im magischen Reich wissen wollen, und in einem Gespräch gesteht er nun seiner Frau, Kallis Mutter:„Ich bereue es, Vater nie gefragt zu haben.“Das ist ein Satz, den sicher viele Ältere nachvollziehen können, deren Großeltern oder sogar Eltern bereits verstorben sind. Mein eigener Großvater war lange Jahre im Krieg, von 39 bis 45, immer als Frontschwein, eingezogen mit nur 19 Jahren. Ich habe nie die Gelegenheit gehabt, ihn über diese schlimme Zeit zu befragen, vielleicht hätte er auch nie darüber reden wollen. Dennoch wäre es heute manchmal schön, ihn fragen zu können. Über das und über alles andere in seinem Leben, ich weiß so verdammt wenig über ihn, das ist schade.
Danke für das Interview.
Der Dank liegt ganz bei mir, Ich bedanke mich herzlich, liebe Claudia
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