Buchvorstellung einmal anders
Ich treffe mich heute mit der Autorin Nadja Losbohm, um mit ihr über ihre Sammlung an Geschichten zu reden.
Herzlichen Dank, dass du dir heute Zeit nimmst um für dein Buch zu sprechen.
Ich danke dir, dass du mir die Gelegenheit dafür gibst.
Würdest du dein Buch in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Die Magie der Bücher“ beinhaltet sieben Kurzgeschichten, in denen die Bücher die Hauptrollen übernehmen. Die Märchen berichten von der Macht der Bücher, dass sie dir die Liebe deines Lebens zeigen können, dir helfen, deiner Bestimmung nachzukommen, aber auch Brücken bauen können zwischen verschiedenen Völkern oder es viel schöner ist, sie zu teilen, als nur für sich zu behalten. Es gibt noch einiges mehr, aber alle Geschichten sprechen mir, einem Bücherwurm, aus dem Herzen und spiegeln hoffentlich auch das Empfinden anderer wider, die ebenfalls Bücher lieben.
Die Magie der Bücher ist ja eine ganz besondere. Welcher Weg ist dir denn am liebsten diese Magie auch in deinem Buch zu entdecken oder für den Leser greifbar zu machen?
Für mich sind Emotionen sehr wichtig. Sie spielen in meinen Geschichten immer eine große Rolle. Daher arbeite ich viel mit ihnen, denn das Lesen soll zu einem Erlebnis werden und alle Sinne ansprechen. Außerdem steckt viel von mir persönlich in meinen Büchern. Ob es nun darum geht, wie ich alles um mich herum vergesse und die Welt ausblende, nichts weiter höre oder sehe als das, was in dem Buch vorgeht, das ich selbst lese, oder ob es um die Sehnsucht nach einer besonderen, sicheren Welt geht, die sich sicherlich viele wünschen, die aber nur für mich bestimmt ist, nachdem ich viele besondere, sichere Welten für andere geschaffen habe. All das, so hoffe ich zumindest, macht meine Geschichten nicht nur greifbar für die Leser, sondern auch nachvollziehbar und lässt eine Verbundenheit entstehen, dass man z.B. sagt: „Hey, das stimmt. So empfinde ich auch, wenn ich lese. Wie schön, dass es noch jemand gibt, der so tickt.“Hast du überlegt in diesem Buch auch andere Genres einfließen zu lassen?
„Die Magie der Bücher“ war ja eher ein Zufallstreffer. ;-) Ich hatte nie geplant, ehrlich gesagt plane ich nie, eine Sammlung zu schreiben mit Märchen. Ich habe einfach angefangen, weil ich die Idee hatte, die Geschichte „Die Zauberspiegel“ zu schreiben. Dann folgte „Die Lesende Elfe“ und dann „Blueberry’s Reise ins Land der Glitzervögel“. Das war auch der Punkt, wo ich zum ersten Mal bemerkt habe, dass in allen Geschichten Bücher vorkommen, und ich dachte, dass es doch schön wäre, ein Buch daraus zu machen und es zu veröffentlichen. Da diese Kurzgeschichten schon märchenhaft waren, mussten natürlich die restlichen dazu passen, und zu jener Zeit war mir auch märchenhaft zumute, sodass das Schreiben dieser Geschichten gut passte.
Hast du Lieblingsstellen in diesem Buch, die du uns gerne vorstellen würdest?
Meine absolute Lieblingsstelle ist das Gedicht aus „Der Herr der Bücher“. Seitdem ich das Gedicht über den Schattenkönig von Walter Moers in „Die Stadt der träumenden Bücher“ gelesen habe, habe ich davon geträumt, ein ähnlich atmosphärisches Gedicht zu schreiben. Ich hoffe, es ist mir gelungen.
Als Lehre und als Warnung dies gedacht‘:
Jeder Bücherwurm nehm‘ sich in Acht!
Spitz die Ohren, liebes Kind,
und lausche gut dem flüsternd‘ Wind.
Einst lebte hier ein großer Narr,
der gab sein Hemd und auch sein Haar.
Lesen – das war ganz sein Lieblingsding,
mehr noch als der Ehe Ring.
‚Für die Bücher lebt‘ und atmet er‘,
seufzt seine Frau des Herzens schwer.
‚Gefesselt in den Welten ihrer,
wird er selbst zu Schwert und Krieger.‘
‚Sollt‘ ich nicht sein die Leidenschaft
und seines Lebens unermüdlich Kraft?
Er sagt: Das Lesen ist mein Hochgenuss,
besiegelt Schwur sogar mit Kuss.‘
‚Doch sei es, wie es sei.
Er liebt der Bücher Spielerei.
Sein Schatz nicht bei den Menschen lag,
geschrieben Wort ist nun sein Grab.‘
Wer liegt nun hier an diesem Hort
und überdauert Zeit und Wort?
Sein Name niemals war bekannt.
Der Herr der Bücher er nur genannt.
Wie viel echte Nadja ist in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter versteckt?
Zum einen sind wie gesagt meine eigenen Empfindungen beim Lesen mit eingebaut und auch der Wunsch nach einer sicheren, meiner ganz besonderen eigenen Welt. In „Yolanda“, der Geschichte über die kleine Hexe, die sich irgendwie fehl in der Welt fühlt und nicht wirklich dazugehört, bin ich auch ein Stück weit vertreten.Wie würden dich deine Charaktere beschreiben?
Ich glaube, sie würden sagen, dass ich pflegeleicht bin, weil ich dem Weg folge, den sie vorgeben, und nicht anders herum. Sie dürfen bei mir fast machen, was sie wollen. J
Mich würde noch dein Lieblingszitat interessieren.
Eindeutig das Gedicht aus „Der Herr der Bücher“.
Danke für deine Zeit.
Vielen Dank, dass ich über mein Büchlein plaudern durfte. Ich habe mich sehr gefreut!
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