Dienstag, 19. März 2019

[Protagonisten-, Coverinterview und Buchvorstellung einmal anders] Immer noch wir von Elja Janus

Protagonisten-, Coverinterview und Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin Elja Janus und ihren Protagonisten Carolina und Johannes um mit ihnen über ihr Werk zu reden.
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen? 

Lina: Klar, gerne. 

Claudia: Da ich vorher Elja schon lange auf den Zahn gefühlt habe, sollten als erstes meine Leser erfahren, mit wem sie es heute zu tun haben. Stellt ihr euch bitte kurz vor? 
Lina: Ich bin Carolina. Ich bin 35, mache den besten Espresso überhaupt und schreibe Liebesromane. (Lina sieht mit einem amüsierten Lächeln zu Joe, ehe sie weiterspricht.) Voller zu viel. Wenn ich zwei Dinge liebe, dann sind es das Leben und … na ja – Joe. 
Joe (die Augenbrauen erhoben, an Lina gewandt): Danke für die künstlerische Pause. 
Lina (grinst): Aber gerne doch. 
Joe: Ich bin Johannes. Grafikdesigner, der gerade noch einmal das Projekt überdenkt, mit Lina unser Kinderbuch zu Ende zu schreiben. 
Lina: Tust du nicht. 
Joe: Äh, doch? 
Lina: Äh, nein. 
Joe: (reibt sich begleitet von einem Seufzen über das Gesicht, doch als die Hände wieder herabsinken, entblößen sie ein liebevolles Lächeln): Okay, tue ich nicht. Ich bin 34, und auch wenn ich mit dem Leben manchmal etwas hadere, liebe ich eindeutig diese Frau.

Lina (schenkt Johannes noch ein Lächeln, ehe sie sich Elja zuwendet): Elja, kannst du das Buch über uns mal für die, die es noch nicht kennen, in maximal fünf Sätzen beschreiben? Elja: Gerne. Es geht um zwei ehemalige Kindergartenfreunde, euch, beide mit ihren in meinen Augen wundervollen Eigenarten gesegnet. 
Joe (ironisch): Haha. 
Elja: Nein, ich meine das absolut ernst. Sie machen euch zu etwas Besonderem. 
Also … Nach vielen Jahren der Trennung begegnen sich die beiden wieder und sind sich gleich wieder sehr nah. Womöglich noch näher. Doch auch die Eigenarten sind im Laufe der Jahre durch teils traumatische Erlebnisse größer geworden, und das macht es den beiden nicht leicht, sich wirklich aufeinander einzulassen.


Joe: Wo wir gerade davon reden, hätte ich da auch noch eine Frage: Sag mal, magst du es, deine Protagonisten zu quälen? Sie in unbekannte furchteinflößende Szenarien zu stoßen? 
Elja: Gerade du solltest wissen, dass es sich am Ende wirklich lohnt, sich seinen Ängsten zu stellen. Ich meine, wärt ihr euch nicht wiederbegegnet … Joe: Schon klar … Elja: Niemals würde ich irgendjemanden von euch aus reiner Freude quälen, ihr seid wie meine Kinder. Es sind nur kleine liebevolle Stupser in die richtige Richtung, genau so wie eine Tiermama ihr Baby anstupst, um ihm zu beweisen, dass es laufen kann, wenn es sich nur traut. Auch wenn es am Anfang vielleicht noch ein paarmal stolpert. 

Lina: Habt ihr eigentlich eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern gerne vorstellen würdet? Meine erste absolute Lieblingsstelle ist, als mir klar wurde, dass ich meinen Joe wiedergefunden habe. 

Joe: Als ich mit Lina geschlafen habe? Hey, autsch, nicht hauen. 
Lina (lacht): Sag mal, wie viel echte Elja steckt eigentlich in dem Buch oder in dem einen oder anderen Charakter? 
Elja: Ach, wie eine Mutter das halt so macht, habe ich jedem von euch etwas von mir mitgegeben – Angst, aber auch Mut, Mitgefühl und Humor. Und vor allem einen Haufen Liebe.
In dem Buch steckt ganz viel von mir, und manche Sätze beschreiben meine Sicht auf die Welt, die Menschen und die Liebe sehr gut. Ich glaube daran, dass beinahe jede innere Wunde etwas mit sich bringt, woran wir wachsen können. Und an das Heilen, daran glaube ich auch. 


Claudia: Lina, Joe, unter uns. Wie würdest ihr denn Elja als Hauptcharaktere des Buches beschreiben? 

Joe (grinsend): Wie gesagt … etwas sadistisch. 
Lina (schlägt Joe spielerisch mit der Hand aufs Bein): Nein, mitfühlend ist sie, das kann man ihr nicht absprechen. Wenn einer von uns geweint hat, sind ihre Augen grundsätzlich auch nicht trocken geblieben. Vermutlich hat sie mehr Tränen für uns vergossen als Joe und ich zusammen. 

Claudia: Wann kam denn die Idee zum Cover bzw. zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? 

Elja: Der Arbeitstitel lautete ganz anders – „Ikarus-Herzen“. 
Lina (lacht): Zu mir hätte er auf jeden Fall gepasst. 
Elja: Das stimmt wohl. Der Titel „Immer noch wir“ stammt ursprünglich von der Autorin Kristina Moninger, die ihn mir liebenswerterweise überlassen hat. Dafür bin ich ihr wirklich sehr dankbar. Als man mir den Titel als Alternative vorgeschlagen hat, konnte ich sofort Ja sagen. Er stimmt für mich einfach, und ich finde, es schwingt eine Wärme mit, die zu der besonderen Verbindung Lina und Joe passt – auch wenn sie sich natürlich verändert haben und nicht mehr genau die sind, die sie einmal waren.
Das Cover ist quasi eine Collage aus unterschiedlichen Ideen, die aus verschiedenen Richtungen eingeflossen sind. Und am Ende hat der Strom uns alle mitgerissen – das ist toll. 


Joe: Bist du zu 100% zufrieden mit unserem Cover oder hätten wir noch etwas ändern sollen? 

Elja: Ich hatte wirklich Respekt vor der Cover-Suche. Es ist das, was das eigene Buch-Baby ein Leben lang tragen soll – da soll es einem schon wirklich gefallen. Ich bin froh, dass ich dazu meine Rückmeldung geben durfte und meine Meinung berücksichtigt wurde. Und das Endergebnis gefällt mir wirklich sehr. 

Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer Lieblingszitat aus dem Buch.
Elja: Hm, ich mag eine ganze Menge Sätze, weil ich viel mit ihnen verbinde, was mich berührt. Aber wenn ich mich für ein Zitat entscheiden muss, wähle ich dieses von Lina: „Ich habe lange darüber nachgedacht und ich glaube wirklich, dass es die Wunden sind, die den anderen so besonders machen, weißt du? Wir sind alle nicht unversehrt, und wenn die Wunden des einen zu denen des anderen passen, dann kann man gemeinsam etwas heiler werden und zusammenwachsen.“ Daran glaube ich wirklich. 

Joe: Oh, wow, nach dem Tiefschlag entscheide ich mich für folgendes Zitat: „Das Leben hatte sich als einer dieser Schlägertypen entpuppt, die ohne Gnade auf wehrlose Menschen einprügeln. Und wenn ich so einen sehe, wechsle ich die Straßenseite.“ 
Lina (vergräbt das Gesicht in den Händen): Oh Mann, Joe … (Sie lässt die Hände sinken und lächelt ihn als, als hätte sie hinter all dem Blödsinn etwas Schönes gehört. Ihr Lächeln könnte aber auch einfach nur an seinem Anblick liegen.) Also mein Lieblingszitat ist: „Du bist kein Mängelexemplar, Joe. Du bist eine Sonderausgabe.“ (Für einen Moment lächeln sich die beiden nur still an, dann blickt Lina wieder zu Claudia, während Joe Lina von der Seite zärtlich eine Locke aus dem Gesicht streicht.) Ich meine, es ist doch so: Wenn das Leben ein Bücherregal ist, ist meines das einzige, in dem die Sonderausgabe Joe steht. Und seines ist das einzige, in dem Lina zu finden ist. So war es immer. Und so wird es auch immer sein. 

Claudia: Herzlichen Dank für das Gespräch.

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