Autoreninterview
Beatrice Jacoby
Ich arbeite tagsüber im Eventmarketing und abends an meinen Geschichten. Zwischendrin tanze ich unheimlich gerne, trinke viel zu viel Tee und bespaße die beiden Katzen, die meinen Freund und mich bei sich wohnen lassen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Durch meinen Vater und meine Schwester. Er hat uns selbst ausgedachte Gute-Nacht-Geschichten erzählt, weil wir alle unsere Kinderbücher so schnell auswendig kannten. Das wollte ich auch können. Mit meiner Schwester zusammen habe ich mir die ersten Geschichten ausgedacht und als Kinder nachgespielt. Sie später aufzuschreiben kam irgendwie ganz selbstverständlich dazu.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich kann’s selbst kaum glauben, aber mit dem Gemeinschaftsprojekt mit Alexis Snow, das bald erscheint, sind es dann drei.
Mein romantisch-dystopisches Debüt „ColourLess – Lilien im Meer“ spielt auf einer von der Außenwelt abgeschotteten Insel, auf der alle farbenblind sind, bis zwei ungleiche junge Menschen Farbe entdecken. Davon sind jedoch nicht alle begeistert.Meine „Mottenkönigin“ ist ein Experiment, in eine düstere Richtung zu gehen, immerhin wird die Protagonistin Klarabell noch vor ihrem achtzehnten Geburtstag sterben, wenn sie nicht mithilfe eines zwielichtigen Deals Unsterblichkeit erlangt.In Alexis und meinem Roman „Paradies der Verlorenen“ tauchen wir den Garten Eden in ewige Finsternis, die nun auch unsere Welt bedroht.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell überarbeite ich ein Projekt und beginne gerade mit einem neuen. Ich freue mich riesig darauf, die Story brennt mir schon eine Weile unter den Nägeln!
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Zeit mit Herzensmenschen verbringen. Ansonsten schreibe und lese ich unheimlich gerne, verreise so viel wie möglich und gehe gern zum Sport.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne
einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Neil Gaiman ist mein absoluter Held. Abgesehen von seinem „The Ocean at the End oft he Lane“ sind meine Liebelingsbücher „Tiger Lily“ von Jodi Lynn Anderson, „Body Electric“ von Beth Revis und Shakespeares „Viel Lärm um nichts“. Die fallen mir ad hoc ein, aber es gibt sicher noch mehr, wenn ich länger darüber nachdenke.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Unspektakulärer Weise schreibe ich sehr gern im Arbeitszimmer am Schreibtisch. Beim Überarbeiten habe ich gern Gesellschaft und ziehe eher aufs Sofa oder an den Tisch im Wohnzimmer um. Ich mag die Idee, auf dem Balkon zu schreiben, aber meistens ist es mir nach 5 min zu hell und ich gehe rein ... Ideen entwickle ich am liebsten unterwegs oder in der Badewanne statt am Schreibtisch.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe auf, gehe zur Arbeit, am frühen Abend bin ich wieder daheim, koche mit meinem Freund und danach geht’s entweder zum Training oder an die Tastatur. Ich liebe Serien, darum schauen wir oft noch eine Folge oder einen Film vorm Schlafen gehen. Ganz langweilig J
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Fantasy in fast allen Variationen und Subgenres – bei beidem.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und
hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten
beschreibt?
Auf meinem Unterarm habe ich ein Zitat von Neil Gaiman tätowiert: „make good art“.
Mir bleibt nur zu hoffen, dass es meine Arbeit beschreibt :D In erster Linie erinnert es mich an seinen gleichnamigen Vortrag von Gaiman und dient zur Motivation, wenn ich in einer Schreibkrise stecke. Oder wenn ich das Gefühl habe, aus den Augen zu verlieren, worum es mir beim Schreiben geht: Herzblut zu Papier zu bringen und Emotionen zu transportieren. Denn dadurch verbindet Kunst Menschen.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Nicht wirklich.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?Das kommt darauf an, wie sie formuliert wird. An sich nehme ich konstruktive Kritik gern an, wenn ich sie kurz sacken lassen kann. Manchmal ertappe ich mich aber auch dabei, wie ich mir Dinge zu sehr zu Herzen nehme, die nicht wirklich konstruktiv sind.
Selfpublishing beinhaltet ein deutlich höheres finanzielles Risiko, weil man alle Kosten für das Lektorat, Korrektorat, Cover etc. selbst trägt, außerdem kommt viel Verwaltung und das komplette Marketing hinzu. Natürlich muss man sich auch als Verlagsautor um Marketingmaßnahmen kümmern, aber man hat Unterstützung. Gerade am Anfang war und ist mir das sehr wichtig. Außerdem finde ich die Einblicke in die Buchbranche durch Verlage sehr lehrreich.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Das Leben ist zu kurz – genießt es, sorgt euch so wenig wie möglich J
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