Autoreninterview
Leslie Julian
Mein Name ist Leslie Julian, ich bin Baujahr 66 und gelernte Bürokauffrau, lebe mit Mann und Tochter in Schleswig-Holstein und habe drei Kinder.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Bereits mit vier Jahren brachte meine Oma mir Lesen und Schreiben bei und las mir jeden Abend Märchen vor, das hat mich geprägt. Seitdem ist beides für mich fast so unverzichtbar, wie atmen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Es gibt bereits drei Heftromane aus der Shadows of love – Reihe von Bastei von mir.Der Erste heißt `Ein verführerischer Auftrag´ und handelt von Jessy, die sich als Begleitdame eines New Yorker Escortservice ihre Musicalausbildung finanziert. Bei ihrem ersten Auftrag begegnet sie dem attraktiven Geschäftsmann Ben, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Der Abend verläuft entgegen Jessys Erwartungen sehr schön - zu schön. Sie bekommt Panik vor ihren aufkeimenden Gefühlen und rennt davon. Umso überraschter ist sie, als Ben sie erneut bucht.Nummer zwei heißt `Erwachende Lust´und dreht sich um Kim, die den Auftrag erhält, in einem Vorort von Houston das überschwemmte Haus des reichen Geschäftsmannes Gary komplett neu zu gestalten. Der derbe Mann fasziniert sie auf der Stelle, da sie spürt, dass er seine sensible Seite vor der Welt verbirgt, und obwohl Gary sehr forsch ist, dauert es nicht lange und Kim hat sich trotz ihrer anfänglichen Unsicherheit Hals über Kopf in den attraktiven Geschäftsmann verliebt. Nach einer Nacht voller Leidenschaft ist Gary jedoch verschwunden und als Kim kurz darauf erfährt, dass er scheinbar immer noch an seiner Ex-Verlobten hängt und seit der Trennung unzählige Frauen getroffen hat, macht sich Unsicherheit in ihr breit.Der Letzte hat den Titel `Eine heiße Affäre in Weiß´ und ich hatte damit die Ehre, damit als Finalistin die Shadows of love- Reihe zu beschließen. Die Geschichte handelt von der Wedding-Plannerin Jennifer, die es liebt,, für andere deren Traumhochzeit auf den Florida Keys zu planen - bis Josh in ihr Leben tritt. Der bekannte Schauspieler kommt mit seiner Schwester, die bald heiraten wird, in Jens Laden und benimmt sich wie genau der arrogante Mistkerl, den er in einer erfolgreichen Sitcom spielt. Dennoch sprühen von Anfang an die Funken zwischen ihm und Jen, und bald merkt sie, dass sie sich mehr zu Josh hingezogen fühlt, als sie sollte.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Nein, nicht an einem, sondern an gleich fünf neuen Projekten! Ein Thriller, drei sehr unterschiedlichen Lovestories und an einem Gemeinschaftsprojekt aus dem Thrillerbereich mit meinem „brother in crime“ Mika Karhu, mit dem ich sogar noch eine weitere Zusammenarbeit an einer Liebesgeschichte im Hinterkopf habe.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ganz klar lesen. Aber ich bin auch ein großer Wasserfreak und mag Strandspaziergänge - als Nordlicht am liebsten bei Sturm - und Wassersport. Früher bin ich gern Wasserski gefahren, heute sitze ich lieber hinterm Steuer und fliege über die Wellen. Das ist Freiheit für mich. Ich mag auch Alpinski, bin ein großer Musikfan und wenn ich mal Fernsehe, dann am liebsten die TV-Serie Friends, auch wenn ich sie inzwischen mitsprechen kann.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Wo soll ich da anfangen und wo aufhören? Im Bereich Thriller bin ich ein riesiger Sebastian Fitzek – Fan, den ich auch menschlich sehr bewundere. Ich habe übrigens witzigerweise gerade vor wenigen Tagen per Email mit ihm kommuniziert.Ich mag auch Jillian Hoffman sehr, lese aber auch gern weniger Abgründiges. Mit Vorliebe die Texte meines Kollegen Mika Karhu - über seine Brathering-Trilogie amüsiere ich mich immer wieder köstlich! Naja und ansonsten lese ich wirklich alles, was Seiten hat und mit Buchstaben bedruckt ist. Ich muss regelmäßig Waschkörbe mit Büchern zum Verschenken wegbringen.
Das ist jetzt etwas peinlich… Ich schreibe mitten im Wohnzimmer auf der Couch mit dem Laptop auf den Beinen. Entsprechend sieht die Couch inzwischen auch aus… AAABER derzeit wird gerade ein Gartenhaus gebaut, nur für mich zum Schreiben! Ich freu mich total! Vermutlich hat mein Mann aber einfach nur die Nase voll davon, hier ständig auf Zehenspitzen herumschleichen zu müssen…! 😊
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich hab´ das Gefühl, irgendwie gibt es keine normalen Tage bei mir derzeit…alles kommt zu kurz, weil ich fast ausschließlich mit Silentium und den Folgeprojekten beschäftigt bin! *Lach*
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich mag Thriller, ich mag Liebesgeschichten, ich mag Humor… fragt mich besser, was ich NICHT mag, das geht schneller! Und was ich gern lese, schreibe ich auch gerne. Vermutlich würde ich auch Bedienungsanleitungen lesen und schreiben, wenn mir nichts anderes mehr zwischen die Finger käme, aber ich glaube, DAS Risiko ist überschaubar.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ui, schwere Frage. Ja, Lieblingszitate habe ich, aber sie auch zu beherzigen ist eine andere Sache, wie ich zu meiner Schande gestehen muss. „I decide, whoever insults me“ ist zum Beispiel so eine Perle. Ich glaube, das hat Klaus Kinski mal gesagt. Guter Spruch, aber die Umsetzung ist echt nicht einfach! Oder auch „Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören“. Dem Dalai Lama gelingt das bestimmt, aber ich habe schon an der Umsetzung dieses Zitats zu knacken. Ich arbeite allerdings daran - und ein bisschen gelingt mir das inzwischen sogar!
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ach, ich liebe die USA…habe da einen regelrechten Knall. Schon als Teenie war mein größter Traum, mal eine Weile in New York zu leben, wo das Leben regelrecht pulsiert. Und ich habe einen regelrechten Crush auf die Freiheitsstatue. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern ich mag dieses Symbol einfach, wie sie da quasi mitten im Wasser steht und die einfahrenden Schiffe begrüßt. Aber ich mag auch die gesamte Westküste. Die Mixtur aus orangefarbenem Gestein zum Blau des Pazifiks in Kalifornien und das herrliche Wetter dort – ein Traum. Oder die Weite von Texas – dort scheint der Horizont einfach größer. Wenn es dort nur nicht immer so heiß wäre! Oder Nevada, Arizona, Florida… das Land ist einfach so ungeheuer abwechslungsreich und schön, auch wenn sicherlich, wie überall anders auch, nicht alles Gold ist, was glänzt, bekomme ich immer Fernweh, wenn ich im Auto sitze, Musik höre und der Himmel über mir weit und blau ist…
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist nicht einfach zu ertragen, auch wenn ich konstruktive Kritik gut finde. Mein schärfster Kritiker bin ohnehin grundsätzlich ich selbst, denn ich bin ein ziemlicher Perfektionist und hasse es, Fehler zu machen. Die kann ich bei anderen viel leichter ertragen, als wenn ich sie gemacht habe. Ich bin eben auch ziemlich sensibel (das sind vermutlich die meisten kreativen Menschen), deshalb ist nett verpackte Kritik grundsätzlich viel leichter wegzustecken, leider beherrschen viel zu wenige Menschen die Kunst der positiven Motivation, mit der man Sensibelchen wie mich dazu bringen kann, die Flügel auszubreiten und über sich selbst hinauszuwachsen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Oh, eigentlich wurde ich dazu überredet! In erster Linie von Mika Karhu, der gemeinsam mit meiner Tochter auch maßgeblich an der äußeren Gestaltung von Silentium beteiligt war. Aber auch etliche Andere haben mich dazu gedrängt – nicht zuletzt sogar ein paar Lektoren und Agenten, auch weil sie das Thema ungewöhnlich und wichtig fanden.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Natürlich würde ich mich riesig freuen, wenn ich Deine Leser für Silentium interessieren könnte, da mein Herzblut in diesem Buch steckt und es um ein meines Erachtens wichtiges und weder in der Medizin, noch in der Öffentlichkeit bekanntes und in der Belletristik noch nicht aufgegriffenes Thema geht. Es handelt sich um Misophonie, was nur Wenigen ein Begriff sein dürfte. Ich hoffe, mit Silentium ein Bröckchen dazu beitragen zu können, dass diese Störung den Menschen ein Begriff wird und mit dem Wissen darum hoffentlich die Rücksichtnahme zunimmt.
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