Montag, 22. Juni 2020

[Autoreninterview] Andreas M. Sturm

Autoreninterview
Andreas M. Sturm


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich schreibe unter dem Pseudonym Andreas M. Sturm Kriminalromane und bin Herausgeber von Krimi-Anthologien. Seit meiner Geburt lebe ich in Dresden, kenne und liebe meine Stadt und schicke deshalb zwei Kriminalkommissarinnen auf den Dresdner Straßen auf Verbrecherjagd.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Seit ich lesen kann, habe ich mit wachsender Begeisterung jedes Buch verschlungen, was mir in die Hände geraten ist. Im späten Teenageralter begab ich mich auf meine ersten schriftstellerischen Ausflüge. Ich schrieb Western und Novellen. Wenn ich den Urteilen meiner ehemaligen Mitschüler glauben kann, trafen die Western sogar den Geschmack der lesenden Hobby-Revolverhelden. 
Erst Jahre später brachte mich mein Faible für Krimis erneut dazu, zur Tastatur zu greifen. Und es waren ausgerechnet die Romane, die nicht ganz meinen Geschmack trafen, die mich zum Schreiben verführten. Zuerst schimpfte ich über verschenkte Plots und unglaubwürdige Täter, dann sagte ich mir: Meckern kann jeder, versuche es doch selbst einmal. Von da war es nur ein kleiner Schritt bis zur »Vollstreckung« und meine beiden Heldinnen waren geboren. 
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
»Vollstreckung« – Der 1. Fall für Wolf & König 
An einer Dresdner Tankstelle wird ein Mann ermordet. Hauptkommissarin Karin Wolf nimmt gemeinsam mit ihrer neuen Partnerin Sandra König die Ermittlungen auf. Doch erst ein zweiter Mord bringt das Ermittler-Team auf die Spur des Mörders. Bald müssen die Beamten feststellen, dass einer aus ihren Reihen in das Verbrechen verwickelt ist. 
»Albträume« – Der 2. Fall für Wolf & König 
Mehrere grausame Verbrechen erschüttern die Stadt. Die Kriminalkommissarinnen Karin Wolf und Sandra König nehmen gemeinsam mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen Serienmörder handelt, der nach einer bizarren Zeremonie mordet. Sollte die Vermutung des Profilers zutreffen, dass der Täter die Zehn Gebote für seinen religiösen Fanatismus missbraucht und welche Rolle spielt die Kirchgemeinde um Pfarrer Leonhardt? 
»Leichentuch« – Der 3. Fall für Wolf & König 
Am Nachmittag des Weihnachtstages wird ein Mann in seinem Auto ermordet. Der dicht fallende Schnee verhüllt das Opfer wie mit einem Leichentuch. Erst als Tauwetter einsetzt, wird das Verbrechen entdeckt. Die Ermittlungen führen Karin Wolf, Sandra König und ihre Kollegen in einen abscheulichen Sumpf aus Kindesmissbrauch und Erpressung. 
»Trauma« – Der 4. Fall für Wolf & König 
Schreie zerreißen die nächtliche Stille einer Parkanlage. In letzter Sekunde kann der mörderische Anschlag auf eine Frau vereitelt werden. Sie kommt mit dem Leben davon, doch durch das traumatische Ereignis verliert sie ihr Gedächtnis. Kriminalkommissarin Karin Wolf, die zum Schutz dieser Frau eingeteilt wurde, versucht Stück für Stück die Vergangenheit der Frau zu rekonstruieren, um den Täter aufzuspüren. Schon bald muss Karin feststellen, dass ihr Schützling immer noch in Lebensgefahr schwebt, der Verfolger hat seine Jagd noch lange nicht beendet. 
»Todesangst« – Der 5. Fall für Wolf & König 
In Dresden werden kurz hintereinander zwei Jugendliche brutal ermordet. Kriminalkommissarin Karin Wolf und ihrem Team läuft die Zeit davon. Sie müssen den Täter fassen, bevor der erneut zuschlägt. Zusätzlich schwebt über Karin eine schreckliche Bedrohung: Ein krimineller Politiker hat ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt und sie damit ins Fadenkreuz eines eiskalten Killers gebracht. Karins Partnerin Sandra König setzt alle Hebel in Bewegung, um die tödliche Gefahr von ihrer Freundin abzuwenden. 
»Blutrausch« – Der 6. Fall für Wolf & König 
Der Mord an einem Anwalt gibt Karin Wolf und ihrem Team Rätsel auf. Waren es seine unsauberen Geschäfte oder seine perversen Umtriebe, die ihm zum Verhängnis wurden? 
Gibt es einen Zusammenhang mit einem mehrere Monate zurückliegenden Verbrechen? Der Verdacht liegt nahe und die Schlussfolgerung daraus möchten sich die Ermittler nicht vorstellen: Geht in der Stadt ein Serienmörder um, der scheinbar wahllos und mit unvorstellbarer Grausamkeit tötet?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Und wie! Wenn nichts dazwischenkommt, schreibe ich im August die letzten Sätze. Das Buch spielt 1982 in Dresden. Natürlich ist es wieder ein Krimi.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten? 
An erster Stelle lesen. Dann Musik hören, gute Filme anschauen, durch Dresden und seine wunderschöne Umgebung streifen und fotografieren. 
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Oh, die Aufzählung würde sehr lang werden. Ich will mich an dieser Stelle auf drei beschränken. Val McDermid und ihre Reihe um den Psychologen Tony Hill, Voosen & Danielsson und ihre Kommissarinnen Nyström und Forss und die historischen Romane über Tiglat, den Assyrer, von Nicholas Guild.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Mein Schreibplatz ist ein ganz normaler Ecktisch mit PC. Er befindet sich in einem ruhigen Zimmer und das ist die Hauptsache für mich. In einem Restaurant, so wie J. K. Rowling, würde ich keinen vernünftigen Satz zustande kriegen. 
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Am Vormittag laufe ich gern durch Dresden, dabei kommen mir die Ideen für meine Geschichten. Ab Mittag wird geschrieben, meist bis spät abends.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Krimis und Krimis.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Natürlich habe ich ein solches Zitat, das führe ich mir immer vor Augen, wenn die Aufgaben sich häufen. 
Wenn du einen Berg bewegen sollst, schau dir nicht an, wie groß er ist. Bewege lediglich den ersten Stein. Xenophon 
Um meinen Kopf freizukriegen halte ich es wie Karin Wolf. Folgendes Zitat aus »Trauma« beschreibt meine Arbeitsweise. 
Sie brauchte mehr Raum um sich, Freiheit, um ihre Gedankengänge zu strukturieren.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Bis zum Beginn der Corona-Krise hätte ich sofort gesagt: Irland. Wegen der Freundlichkeit und Höflichkeit der Menschen und der wildromantischen Natur. 
Die Prioritäten haben sich aber verschoben. Jetzt ist Deutschland mein Favorit. In der Krisenzeit habe ich zu schätzen gelernt, wie gut es sich in Deutschland lebt. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber eine Regierung, welche die Gesundheit der Bevölkerung an die erste Stelle rückt und ein Gesundheitssystem, das mit zu den besten der Welt zählt, bietet eine Lebensqualität, die ich nicht missen möchte.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich schreibe meine Bücher nicht zur Befriedigung meines Egos, sondern für meine Leser. Deshalb sind alle Vorschläge und Einwände, die meine Geschichten besser machen, willkommen. Im ersten Moment, das muss ich zugeben, ist Kritik natürlich ein Stachel, der verunsichert. Aber immer, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, gehe ich konstruktiv mit den Einwänden um.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Mir war von Anfang an klar, dass nur mithilfe eines Teams das Beste aus meinen Manuskripten herausgeholt werden kann. Lektorat, Korrektorat und die Arbeit der Grafik-Profis sind unverzichtbar für ein perfektes Resultat.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest? 
Erhaltet euch eure Liebe zum Buch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.