Sonntag, 28. November 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Schneemann mit Herz von Haike Hausdorf

 



Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Ingrid, Rosie, Paul und Katja aus „Schneemann mit Herz“ und deren Autorin Haike Hausdorf.


Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig bei dem Interview unterstützen?
Ingrid: Natürlich. Vielen Dank, dass wir heute hier sein dürfen.
Tante Rosie: Ich habe einen Teller mit Lebkuchen und Weihnachtsplätzchen mitgebracht. Bitte sehr!
Onkel Paul: Wir sind nicht zum Essen hier, sondern um von unserem Weihnachtsfest bei Ingrid und Hermann in Oberstdorf zu erzählen.
Katja: Mann! Das war vielleicht eine verrückte Woche!
Claudia: Es wäre schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Katja: Ich heiße Katja, bin siebenundzwanzig Jahre alt und kam Weihnachten 2019 gerade von einem Auslandsstudienjahr in den USA zurück. Kaum bei meinen Eltern angekommen, stand dieser heiße Jonas vor der Tür! Leider hatte er nur Augen für Chrissie. Deshalb bin ich immer noch Single.
Ingrid: Mein Name ist Ingrid Bucher. Ich bin mit Hermann verheiratet und die Mutter von Meike, Chrissie und Katja. Das Wohl der Familie steht für mich über allem anderen und ich freue mich sehr, über die sympathischen Lebensgefährten meiner beiden Großen. Für dich finden wir auch noch einen passenden, jungen Mann, mein Schatz!
Onkel Paul: Irgendwo gibt es für jeden Topf einen Deckel! Selbst für so einen eigensinnigen Topf wie dich, liebe Katja.
Tante Rosie: Also bitte, Paul! Entschuldige, liebe Claudia. Ich bin Rosie, Ingrids Schwester und ich liebe es, die Familie kulinarisch zu verwöhnen. Mein Mann Paul ist politisch und literarisch sehr interessiert, aber manchmal ….
Katja: … ist er ein richtiger Besserwisser! Familienfeste können wirklich anstrengend sein.
Haike: Und ich bin die Autorin von „Schneemann mit Herz“. Vielen Dank für die Möglichkeit, meine humorvolle Weihnachts-Romance bei Dir vorzustellen, liebe Claudia.
Claudia: Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.
Katja: Ganz einfach: Am heiligen Abend tauchte meine Schwester Chrissie nicht wie vereinbart mit dem Zug in Oberstdorf auf, sondern mit dem schicken Schlitten von Jonas. Und ihr Chauffeur war nicht zu verachten. Aber statt uns über ihr Verhältnis zu ihm aufzuklären, hat sie sich über die Feiertage ständig heimlich davongeschlichen. Mama hat das natürlich keine Ruhe gelassen. Sie will ja immer alles ganz genau wissen. Eine echte Helikoptermutter.
Ingrid: Nun übertreibst du aber!
Onkel Paul: Du warst auch nicht besser, Katja! Schließlich hast du Chrissie genauso gepiesackt, um herauszufinden, ob sie mit Jonas zusammen ist oder nicht. Wenn auch aus purem Eigennutz.
Tante Rosie: Jonas ist so ein charmanter, junger Mann. Und er weiß gute Küche zu schätzen.
Onkel Paul: Vor allem weiß er gute Literatur zu schätzen und ist sehr höflich. Diese Kombination von Bildung und Manieren findet man heutzutage nicht mehr allzu oft.
Katja: Ach, jetzt kommt wieder die Früher-war-alles-besser-Nummer. Na, toll! Auf jeden Fall waren es ziemlich chaotische Weihnachtstage, weil es ein Missverständnis zwischen Chrissie und Jonas gab und wenn ich nicht …
Ingrid: Nun verrate doch nicht alles, Katja!
Onkel Paul: Zurückhaltung ist wahrlich nicht ihre Stärke …
Tante Rosie: Und dann waren da ja auch noch Jonas Freunde mit diesem schrecklichen, schwarzen Hund. Ein richtiges Monster.
Onkel Paul: Unsinn! Hannibal ist ein Pfundskerl!
Ingrid: Nun ja. Er ist schon ziemlich riesig. Allerdings weiß ich bis heute nicht, was es mit diesem Schneemann auf sich hatte. Könnte mir das vielleicht jemand erklären?
Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Und wie geht es euch Protagonisten dabei?
Haike: Mir macht es vor allem Spaß, sie in verrückte Dialoge miteinander zu verwickeln. Dabei kann ich die unterschiedlichen Charaktere und ihre Macken gut herausarbeiten.
Und ohne ein paar Stolpersteine wäre es doch langweilig.
Tante Rosie: Also ich fand die Feiertage bei meiner Schwester sehr schön. Auch wenn die Kleidung durch das zusätzliche Hüftgold anschließend ein wenig gezwickt hat …
Katja: Wer hat denn die ganzen Delikatessen aufgetischt, Tante Rosie? Insgesamt ist so eine Woche mit der Großfamilie schon eine Herausforderung. Besonders als einziger Single weit und breit.
Onkel Paul: Das ist Jammern auf hohem Niveau, liebe Katja. Die einzigen die wirklich gelitten haben, waren doch wohl Chrissie und Jonas.
Ingrid: Da muss ich energisch widersprechen. Ich finde es furchtbar, über so viele Dinge im Unklaren zu sein. Das macht mich ganz nervös.
Claudia: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern des Blogs mitteilen wollt?
Tante Rosie: Die vielen wunderbaren Familien-Mahlzeiten sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Je mehr Gäste es zu verköstigen gilt, desto schöner.
Onkel Paul: Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sich die Männerquote in der Familie über die Feiertage deutlich verbessert hat, besonders da Jonas und Nathan sehr angenehme Gesprächspartner sind. Deshalb favorisiere ich die zweite Hälfte der Geschichte.
Katja: Es war großartig, als Tante Rosie aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Also, was wir da erfahren haben …!
Ingrid: Schluss jetzt, Katja! Das hat hier im Interview nichts verloren. Ich persönlich war sehr schockiert, als ich erfahren habe, dass Chrissie bei einem Wildfremden im Auto mitgefahren ist, obwohl ich meine Töchter zur äußersten Vorsicht erzogen habe. Nun, da ich Jonas kenne, bin ich allerdings beruhigt.
Haike: Ich mag die Dialoge bei den Mahlzeiten oder Spaziergängen: Wenn Katja mit Onkel Paul diskutiert, Ingrid ihre Töchter verhört und Rosies Gedanken nur um die kulinarischen Genüsse kreisen, während Meike und Hermann versuchen, die Wogen zu glätten und Chrissie am liebsten davonlaufen würde, ergibt das ein buntes Potpourri, das meine Leser hoffentlich zum Schmunzeln bringen wird.
Claudia: Wie viel echte Haike steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? Hat eure Autorin etwas Wichtiges zu erwähnen vergessen?
Haike: Onkel Paul habe ich ein paar Zitate, von jemandem den ich kenne, in den Mund gelegt.
Und ich bin schon eine Glucke, wenn auch weniger schlimm als Ingrid, die ihre längst erwachsenen Töchter am liebsten in Watte packen würde. Außerdem backe ich gerne, obwohl Tante Rosie natürlich total überspitzt dargestellt ist. Vorlaut wie Katja - kann ich auch, aber bei einem Familienfest würde ich mich etwas mehr zurückhalten.
Ingrid: Sie hat vergessen zu erwähnen, dass wir trotz allem eine ganz wunderbare Familie sind.
Katja: Na, ja. Im Grunde kann man es mit uns aushalten.
Claudia: Wie würdet ihr als Protagonisten eure Autorin beschreiben?
Ingrid: Ich kann noch immer nicht glauben, dass sie Chrissie erlaubt hat, in Jonas Wagen zu steigen.
Onkel Paul: Bei manchem, was ich sage, musste sie erst recherchieren. Aber eine breitgefächerte Allgemeinbildung kann ja nicht schaden. Deshalb hat sie sicher von mir profitiert.
Katja: Wenn sie fair wäre, hätte sie mir ja auch so eine Sahneschnitte wie Jonas an die Seite gestellt. Aber was im Leben ist schon fair?
Tante Rosie: Ich mag unsere Autorin. Mit ihr kann man sich sehr gut über Rezepte austauschen und sie hat sich wirklich bemüht, uns ein möglichst angenehmes Fest zu bescheren.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?
Haike: Der Titel entstand während des Schreibprozesses als Arbeitstitel und durfte nach Absprache mit dem Team von DIGITAL PUBLISHERS bleiben. Darüber habe ich mich sehr gefreut und ihn gemeinsam mit meiner Lektorin an einer Stelle nachträglich ins Manuskript eingearbeitet.
Ingrid: Bedauerlicherweise hatten wir kein Mitspracherecht und von dem Schneemann habe ich überhaupt erst nach Chrissies Abreise erfahren.
Katja: Zu dem Schneemann hätte ich ja einiges zu erzählen, aber wahrscheinlich würden Jonas und Chrissie mich steinigen. Deshalb erwähne ich nur, dass ich einen wertvollen Anteil an ihm und somit auch am Titel hatte.
Onkel Paul: Ich hätte vielleicht eher einen etwas literarischeren Titel gewählt, aber zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei.
Tante Rosie: Du kochst doch gar nicht, Paul! Ich finde „Schneemann mit Herz“ übrigens sehr passend und die Entwicklung zwischen Chrissie und Jonas ganz wunderbar.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?
Ingrid: Da es ein sehr verschneites Weihnachtsfest war, finde ich das Bild sehr gelungen.
Tante Rosie: … Und Chrissie und Jonas sehen wirklich zum Anbeißen aus. Natürlich hätte man diesen Hund weglassen können. Schlimm genug, dass Paul sich mit ihm angefreundet hat …
Haike: Ich hatte sogar ein Mitspracherecht bei den Entwürfen und finde das Cover sehr passend.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Onkel Paul: Als großer Liebhaber der klassischen Literatur weiß ich es zu schätzen, dass Goethe und Shakespeare im Laufe der Geschichte zitiert wurden. „Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?“ und „Der Liebe leichte Schwingen trugen mich. Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren.“ Was für eine Sprache! Und dann kam auch dieser bekannte englische Zauberlehrling vor, aber den Wortlaut habe ich vergessen.
Tante Rosie: Meine liebsten Stellen im Buch sind die, als meine Makronen gelobt haben und natürlich als Jonas nach den Schweinelendchen sagte, ihm würde alles schmecken, was ich zubereite … Was für ein Charmeur!
Katja: Ich werde definitiv nie vergessen, wie dankbar Chrissie mir war: „Katja!“ Chrissie stürzte zu ihrer Schwester, um sie überfallartig in die Arme zu schließen. „Zu Hilfe!“ „Du bist großartig, weißt du das?“ – Ha! So ein Lob höre ich viel zu selten!
Haike: Ich zitiere einfach mal einen Auszug aus einer typische Familienunterhaltung: „Lade den Jungen ein, sobald er Zeit hat, Kleines, und frag ihn, was er gerne isst. Dann kochen wir sein Lieblingsessen.“ - „Er ist vierunddreißig, Tante Rosie.“ - „Sie meint, du kannst die Lutscher wegpacken. Unsere Chrissie hat sich einen richtigen Kerl geangelt.“ Katja kicherte über ihren eigenen Witz. - „Was für ein unsinniges Sprichwort.“ Abfällig rümpfte Onkel Paul die Nase. „Es ist vom Gewicht her gar nicht möglich, einen erwachsenen Menschen zu angeln.“
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch.
Haike: Wir danken Dir!
Ingrid: Vielen Dank für die nette Unterhaltung.
Tante Rosie: Ich lasse die übrigen Plätzchen einfach hier stehen.
Onkel Paul: Ich habe mich noch nie mit einer Buch-Influencerin unterhalten. Es war sehr interessant.
Katja: Es heißt Bloggerin, Onkel Paul! Oh, Mann! Sorry, Claudia.

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