Dienstag, 23. November 2021

[Autoreninterview] Kari Tenero

Autoreninterview
Kari Tenero

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Kari Tenero. Ich bin 32 Jahre alt und wohne in Halle an der Saale. Ich bin seit vier Jahren verheiratet, habe zwei Kinder und arbeite im Gesundheitswesen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Wie wahrscheinlich fast jedes kleine Mädchen saß ich mit einem Füller vor einem leeren Block und wollte eine Geschichte schreiben. Aber schnell habe ich gemerkt, dass das eigentlich nicht so einfach ist.
Ich habe immer noch ein kleines Notizbuch im Schrank, in dem ich bereits mit einer Geschichte (Krimi) angefangen hatte. Leider fehlten mir die Gedanken und auch das kriminalistische Gespür, *lach, sie zu Ende zu schreiben. Und dann kam erst einmal das Leben und Erwachsen werden dazwischen. Aber die Fähigkeit, mich in Geschichten hineinzuversetzen und am Ende Teil davon zu werden, habe ich mir nie nehmen lassen. Und genau auf diesem Wege hat sich meine Protagonisten plötzlich aus einer bestehenden Geschichte heraus entwickelt und sich am Ende ein eigenes Leben aufgebaut, über das ich schreiben wollte.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
So viele Sätze brauche ich gar nicht.
Bis jetzt noch keins. Dieses hier ist wirklich mein Debüt, aber jeder fängt ja irgendwann mal an.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Da die Geschichte meiner Protagonistin noch nicht zu Ende erzählt ist, bin ich gedanklich bei der Fortsetzung und die ersten Seiten dazu sind schon geschrieben.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Na ja, ich habe zwei kleine Kinder. Ich liebe es auszuschlafen, *lach. Aber Spaß beiseite, *zwinker. Ich liebe es zu shoppen. In vollen Zügen. Stundenlang. Und ich liebe es, in unserem Garten zu buddeln, der gleichzeitig mein Rückzugsort ist, um einen Ausgleich zum hektischen Alltag zu haben. Dass ich auch gerne lese, erwähne ich jetzt mal nur am Rande. :-)
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Einen Lieblingsautor habe ich eigentlich nicht. Die Geschichte muss mir gefallen. Ganz klassisch bin ich die Harry-Potter-Generation und habe jedes Buch verschlungen. Auch Jane Austin und ihre Werke inspirieren mich immer wieder aus Neue. Ich liebe "Der Talisman" von Stephen King und Peter Straub. Ich habe "Der Schwarm" von Frank Schätzing verschlungen. Außerdem fand ich "Cobra" von Richard Preston mehr als gelungen. Aber eine Lesestunde bräuchte ich mit keinem, da ich lieber meinen eigenen Gedanken zwischen den Absätzen hinterherhänge.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
*lach, die erste Wortgruppe, die mir gerade dazu einfällt ist "Bettgeschichten schreiben".
Da ich eigentlich nicht vor hatte Autor zu werden, habe ich auch keinen festen Arbeitsplatz dafür eingerichtet. Zu Beginn habe ich die ersten Gedanken zu meiner Geschichte auf dem Handy geschrieben, da sie einfach aus meinem Kopf mussten. Dafür brauchte ich Ruhe und hab mich im Schlafzimmer einquartiert. Mein Sohn ist damals noch nicht so richtig in seinem Bett zur Ruhe gekommen und schlief neben mir im großen Bett, während ich versuchte, die Worte auf meinem Handy zu tippen. Am Ende kamen so 80 Normseiten zusammen.
Mein Mann hat sich das irgendwann nicht mehr anschauen können und dann stand eines Tages ein Laptop da (ich mache sonst alles mit dem Handy und brauche eigentlich keinen). Jetzt ist mein Arbeitsplatz mein Bett, wo ich mich in die Decke kuschle und dann meinen Gedanken freien Lauf lasse.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Wenn der allmorgendliche Wahnsinn überstanden ist, *lach dann freue ich mich zuerst auf einen Latte Macchiato auf Arbeit. Klingt jetzt vielleicht etwas etepetete, aber manche Rituale sind einfach auch für eine Mama mit Vollzeitjob wichtig. Dann versuche ich nicht allzu viel Chaos zu verbreiten und wenn ich dann den ganzen Nachmittag mit meinen Kindern den Garten unsicher gemacht habe und sie im Bett liegen, beginnt für mich mein neu entdeckter Alltagsausgleich-Das Schreiben meiner Geschichte.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Am liebsten lese ich selber das, was ich schreibe. Fantasy, Science-Fiction gemischt mit tiefen Gefühlen, die aber bedacht eingesetzt werden und nicht das komplette Buch dominieren.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein Zitat, nach dem ich lebe, habe ich nicht. Aber ich denke, dass das Konzept Karma am besten das beschreibt, nach dem ich mein Handeln mehr oder weniger ausrichte.
Am Ende ist es wichtig sich treu zu bleiben und mit dem Leben zu können, was man für sich entscheidet.
Daher habe ich hier zwei Zitate aus meinem Buch, die für mich sehr wichtig sind:
„Du bist das, was du sein möchtest und nur du kannst das für dich festlegen.“
Und
„Würde jeder der im Glashaus sitzt, mit Steinen schmeißen, hätte bald niemand mehr ein Dach über dem Kopf, oder einen Schutzmantel über seiner Seele.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Es wird wohl kaum überraschen, aber ich liebe Schottland. Eine einsame Insel (im weitesten Sinne) voller Mythen, Geschichten und Erzählungen. Unbewohnte Landschaften und nicht ganz so viel Hektik wie in unseren Gefilden. Und drum herum überall Wasser. Herrlich.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik ist nie einfach, egal ob man sie ausspricht oder bekommt. Aber ich glaube, dass es kaum eine andere Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln, wenn man sich nicht selbst kritisch hinterfragt oder von anderen nicht kritisch hinterfragt werden darf. Am Ende macht der Ton die Musik, wie man so schön sagt. Und auch wenn ich glaube, dass ich kritikfähig bin, ist das beim Bücherschreiben etwas schwieriger. Immerhin ist alles subjektiv und meine geschriebenen Worte ein Stück meiner Seele. Ich bin sehr gespannt, wie ich reagieren werden, wenn die ersten Kritiken einlaufen.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Dass mir meine Geschichte am Ende so gut gefällt, dass ich sie veröffentlichen möchte, hätte ich selbst nie geglaubt. Als ich dann gemerkt habe, dass sie auch anderen gefällt und die Zusage eines Verlags einem Lottospiel gleicht, stand für mich schnell fest, den Weg im Selbstverlag zu gehen.
Und ich bin froh, den Schritt gewagt zu haben und die volle Kontrolle über jeden Schritt, den mein Werk geht, zu haben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Zuerst möchte ich mich bedanken, dass ihr meine Worte bis hier hin verfolgt habt und vielleicht über das ein oder andere schmunzeln konntet.
Es gibt auch eine lange Playlist mit den Songs, die ich beim Schreiben gehört habe. Falls ihr das Feeling erleben möchtet, das ich als Autorin verspürt habe, gebe ich diese gerne weiter. Außerdem freue ich mich immer über Nachrichten, Anfragen oder Anregungen.

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