Freitag, 5. November 2021

[Buchvorstellung einmal anders] Auf den Spuren der Regenbogenfarben von Florentina Volonte

 


Buchvorstellung einmal anders

Nach dem Autoreninterview drückt mir Florentina ihren Kindle in die Hand und verlässt einfach das Zimmer. Da mir das in letzter Zeit schon öfter passiert ist, erahne ich, was da kommen wird.

Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das Buch der Autorin „Auf den Spuren der Regenbogenfarben“, um schon ein bisschen hineinzulesen. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Jetzt ist er weg, dann interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«

Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Hallo, ich bin froh, endlich einmal in Ruhe reden zu dürfen. So viel wird in mich geschrieben. Aber ich möchte unbedingt auch selbst erzählen.
Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
Na klar, sehr gern. Ich tanze auf den Regenbogenfarben, jede Farbe hat eine Bedeutung und jede Farbe ist wichtig für mich wie die Luft zum Atmen. Ich bin schon weit gereist, habe im Sand gelegen und dem Meeresrauschen gelauscht, von den Wolkenkratzern in Hongkong die tausend Lichter beobachtet und in der Stille eines buddhistischen Klosters meditiert.
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihm leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Ich habe schon viel mit der Autorin erlebt. Manchmal tippt sie so schnell in die Tasten, dass ich Schmerzen habe, da ich so schnell wachse. Das ist meistens, wenn sie eine besonders bewegende Szene beschreibt. Den Beginn eines neuen Kapitels überdenkt sie meistens mehrfach, schließt die Augen und träumt eine Weile. Ich glaube, dann erscheint das Bild des Schauplatzes direkt vor ihren Augen. Und sie trinkt beim Schreiben oft eine Heiße Schokolade. Damit wurde ich schon einige Male bekleckert…. Ihhh.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Hm… das ist schwierig. Es sind soooo viele schöne Stellen. Mein Lieblingskapitel ist Kapitel Rot, Venedig. Francesca kehrt in ihre Heimat Italien zurück. Sie ist noch die gleiche Frau, aber gleichzeitig eine ganz andere. Francesca spürt eine neue Freiheit und Leichtigkeit, die sie schweben lässt. Das finde ich phänomenal.
„In alten Sagen heißt es, die Seele besteht aus zwei Teilen. Eine trägt man in sich, die zweite Hälfte ist in unserer Heimat verwurzelt.“
Weißt du wie viel Florentina tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?
Florentina hat viel Liebe und Herzblut in mich gesteckt. Ich bin ihr erstes Buchbaby, das ist immer etwas besonders. (Das Buch wird ein bisschen rot…) Ich glaube, Florentina kennt alle Schauplätze, deren Umgebung sie inspiriert hat. Francesca sucht die Wahrheit, die Liebe, sich selbst – das machen wir alle ein wenig, sicher Florentina auch.
Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Buch: „Florentina, Florentina!! Bist du da?“
Florentina ruft aus der hintersten Ecke des überfüllten Cafés: „Ich muss noch schnell meine Tasse heißen Schoki holen. Sie haben meine Sahne vergessen.“
Buch: „Jetzt komm schon, Francesca wartet auf dich.“
Francesca sitzt auf der hintersten Bank der Promenade, der salzige Duft des Meeres steigt ihr in die Nase. Valentin kommt auf sie zu, aber sie weiß nicht, ob sie schon zu ihm gehen darf.
Florentina manövriert den Kinderwagen geschickt zwischen den Bistrotischen hindurch zu dem Tisch am Fenster, von dem aus sie auf die Fußgängerzone schauen kann. „Ich bin ja schon da. Los geht’s.“
Buch: „Wie immer. Jetzt hast du alles erledigt, Kinder versorgt, Patienten angerufen, eingekauft, und dann geht es aber auch flink voran.“
Francesca: „Wo gehöre ich jetzt hin? Heimat, Ferne, Liebe?“
Florentina: „Ich glaube, es ist egal, wo du bist, solange auch dein Herz dort ist.“
Francesca stürmt zu Valentin, hält kurz vor ihm inne und inhaliert tief den Duft, seinen Duft aus Zitrus- und Zedernnoten.
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?
Grummel grummel. Den Titel hat sie ganz allein festgelegt. Schon vor meiner Geburt, schon vor dem ersten Wort, stand der Titel fest.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Wir haben lange nach dem perfekten Outfit gesucht, gemeinsam. Es war in meinem Kopf, aber da weder Florentina noch ich wirklich zeichnen können, haben wir jemanden gesucht, der unsere Idee lesen und umsetzen kann. Jetzt finde ich es wunderschön. Es passt so gut zu mir und ich sehe meine Suche nach Freiheit, ich sehe das Meer, das ich so liebe, ich sehe den Regenbogen, dessen Farben mich zu einem Ganzen gemacht haben.
Kannst du uns vielleicht auch schon verraten, ob die Autorin viele echte Plätze eingebaut hat oder ob die Orte im Buch der Fantasie entspringen?
Das kann ich euch verraten. Ich war nämlich dabei😊Sie hat sich von vielen echten Plätzen inspirieren lassen, diese dann aber, passend zur Geschichte, umgeformt.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
„Jeder Tag sollte für sich allein ein Kunstwerk sein, dessen Motiv und Farbenpracht wir bestimmen.“
Nun betritt die Autorin wieder das Zimmer und blickt mich ungläubig an. Scheinbar ist es selbst in Autorenkreisen nicht üblich, dass das Buch antwortet. Leise flüstere ich dem Buch noch zu: »Danke für das Gespräch, es hat mir großen Spaß gemacht.«

Dann wende ich mich der Autorin zu. »Alle meine Fragen sind beantwortet, ich danke dir für den sehr interessanten Tag bei dir.«

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