Dienstag, 8. September 2020

[Autoreninterview] Sören Prescher

Autoreninterview
Sören Prescher

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Sören Prescher und wohne mit meiner Familie in Nürnberg. Ich bin Mitglied der 42erAutoren und im Phantastischen Autoren Netzwerk (PAN). Mein erster Roman ist 2005 erschienen, seither folgten achtzehn weitere Bücher. Ich liebe das Geschichtenerzählen und versuche dabei gerne, die eigenen Grenzen auszuloten.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war in der Schule. Ich habe mich darauf gefreut, wann immer wir im Deutschunterricht Geschichten lesen oder welche selbst schreiben sollten. Als Teenager habe ich dann angefangen, auch in meiner Freizeit Geschichten zu verfassen. Das Ganze hat sich dann immer weiter ausgebaut, bis es zu einem festen Bestandteil meines Lebens wurde.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Die Bandbreite geht von Steampunk-Abenteuern („Der Flug der Archimedes“), über düstere Urban Fantasy („Die Verschwörung der Schatten“) bis hin zu Mystery-Thrillern („Marty Beckett: Die Enthüllung“) Seit ein paar Jahren schreibe ich hauptsächlich Krimis, entweder solo in der „Auf den Hund gekommen“- Reihe oder zusammen mit meiner Co-Autorin Silke Porath, wenn wir Schrödinger und Horst ermitteln lassen. „Momentaufnahme“ ist mein erster Liebesroman.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell arbeite ich gleich an zwei Werken gleichzeitig. Beides Fortsetzungen der Krimi-Reihen. Zum einen den fünften Band von „Auf den Hund gekommen“, zum anderen den vierten Schrödinger-&-Horst-Band. Die Romane werden 2021 erscheinen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit? Kenn ich nicht. Wenn ich nicht arbeite, verbringe ich gerne Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern. Davon abgesehen höre ich gerne Musik, liebe es, mir Filme anzuschauen, oder lese Romane und Graphic Novels.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich bin seit Jahren großer Fan von Stephen King und freue mich auf jedes neue Werk von ihm. Die Romane von Andreas Eschbach, Greg Iles, F. Paul Wilson, Don Winslow und John Grisham finde ich ebenfalls großartig. Dazu gönne ich mir immer wieder mal einen Klassiker von Sir Arthur Conan Doyle, Raymond Chandler oder H.P. Lovecraft.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe zwar ein Arbeitszimmer auf dem Dachboden, aber nachdem dort das WLAN nicht besonders gut ist, genügt mir meist das Notebook im Wohnzimmer, um weiter an meinen Geschichten zu tüfteln. In der Hinsicht bin ich über die Jahre hinweg deutlich flexibler geworden. Meistens habe ich nebenher noch Musik laufen, um andere Hintergrundgeräusche zu übertönen.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Der Vor- und Nachmittag gehören meinem Hauptjob. Während der Rückfahrt vom Büro mache ich mir bereits erste Gedanken über meine Geschichten und was ich wie weiterschreiben möchte. Zum Schreiben selbst komme ich dann allerdings noch nicht. Daheim wartet die Familie, die ebenfalls ihre Zeit mit mir haben möchte. Wenn die Kinder allerdings unterwegs oder abends im Bett liegt, dauert es meist nicht lang, bis ich mir den Laptop aufklappe und loslege.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Eigentlich schlägt mein Herz ja für die Phantastik. Ich mag es, wenn es ein bisschen mysteriös, unheimlich und nervenaufreibend zugeht. Meine ersten selbstverfassten Geschichten waren Gruselgeschichten. Allerdings ist der Phantastikmarkt ziemlich überschaubar. Die meisten Bücher in diesem Bereich erscheinen in Kleinverlagen und liegen kaum in Buchläden aus. Aus dem Grund habe ich irgendwann meiner Krimi-Leidenschaft nachgegeben und mich mehr auf den Bereich spezialisiert. Spannende Geschichten kann ich hier ebenso erzählen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Meistens gehe ich nach der Maxime „Geht nicht, gibt’s nicht“ vor. Ich überlege mir, was ich schaffen möchte, und schaue dann, wie es erreichen kann. Dabei brauche ich keinen, der mich mit „Das kann nicht klappen“ davon abzuhalten versucht. Das kommt mit Sicherheit auch im einen oder anderen Buch von mir zum Ausdruck. In den Geschichten werden die Protagonisten öfters mal vor unmögliche Situationen gestellt. Trotzdem versuchen sie ihr Glück.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Hmmh … gute Frage. Ich glaube, das dürfte in dem Fall Großbritannien sein. Ich finde die vielfältige Landschaft auf der Insel toll, ich liebe britische Musik, Filme und die original englische Weingummis.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Konstruktive Kritik ist immer willkommen und hilft mir, bestimmte Sachen zu verbessern. Mit Pauschalverurteilungen oder sinnlosen Argumenten (z.B. „Das Buch bekommt von mir nur ein Stern als Bewertung, weil das Coverbild eingeknickt war.“) hingegen kann ich nicht viel anfangen. Ich versuche auch immer, die Dinge aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten.
Warum hast du dich entschieden, zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Als mit dem Schreiben begann, gab es die Möglichkeit des Selfpublishing noch gar nicht. Bisher bin ich mit den Verlagsveröffentlichungen auch recht gut gefahren. Davon abgesehen scheue ich ein wenig den Aufwand des Selfpublishing. Ich möchte nicht alles alleine machen, weil es für jeden Bereich Fachleute gibt. Deshalb halte ich mich lieber an das, was ich am besten kann: Schreiben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Vielen Dank dafür, dass ihr lest. Ich weiß, dass ihr nicht Unmengen an Freizeit habt und die Konkurrenz durch Streamingportale, Videospiele und die ganze bunte Online-Welt ziemlich groß ist. Aber: Lesen ist immer besser. Sogar, wenn es von einer Geschichte bereits eine Verfilmung gibt. Jemand, der nicht liest, weiß nicht, was für ein tolles Gefühl es ist, tief in die Handlung einzutauchen, sich mit den Protagonisten zu freuen, mit ihnen zu leiden und sie bei ihren teilweise recht schwierigen Abenteuern zu begleiten.
Als Autor habe ich natürlich ein besonderes Interesse daran, dass ihr weiterhin lest. Lasst euch von niemandem etwas einreden: Man kann nie genug Bücher haben. Und wenn euch eine Geschichte gefällt, schreibt dem Autor eine Nachricht und/oder verfasst eine Rezension. Feedback ist wichtig für uns Autoren.

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