Autoreninterview
Lily B. Wilms
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Wie bist du zum Schreiben gekommen?Vielen Dank zunächst, dass ich überhaupt hier sein darf. Das Interesse freut mich wirklich so sehr; ich glaube, liebe Claudia, das kannst du dir nicht vorstellen. 😊Mit meiner Familie lebe ich südlich von München und genieße nach vielen Jahren in Großstädten das Landleben. Das was mich wirklich auszeichnet ist mein „Lesewahn“. Ich lese unglaublich viel. Es ist und bleibt neben dem Schreiben meine liebste Beschäftigung.
Ich schreibe in meinem Brotjob jeden Tag. Über die Jahre hat sich das Bedürfnis entwickelt, als Ablenkung vom täglichen „trockenen und sachlichen“ Schreiben in eine eher unterhaltsame Richtung zu gehen (was ich als unterhaltsam empfinde). Nach anfänglichen Kurzgeschichten und Situationsbeschreibungen ist endlich mein Roman geschlüpft.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Mein Debut-Roman erscheint im Herbst (mittlerweile traue ich mich September sagen. Datum folgt bald.). Ich schreibe Liebesgeschichten mit garantiertem Happy End. Nahezu alle meine Charaktere haben gewisse Ecken und Kanten. Niemand ist nur „nett“. Das Feedback meiner Testleser bisher war: lustig, romantisch, überraschend, spannend.Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ich habe gerade ein „Zwischenprojekt“ abgeschlossen, das bei meiner Lektorin ist. Wie und in welcher Form es das Licht der Welt erblickt hängt jetzt noch von ein paar Unwägbarkeiten ab, daher bin ich diesbezüglich verschlossen. Teil zwei meiner „Rainbow Romance Reihe“ ist fast fertig und ich setze mich daran das Ende zu schreiben, sobald ich mit dem Interview fertig bin. Insgesamt hat die Reihe sechs Teile. Teil drei ist größtenteils durchgeplottet; ebenso Teil vier.Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Abgesehen vom Lesen muss ich mich bewegen: Laufen (mein Ziel ist immer noch ein Halbmarathon), Zumba, Yoga. Beim Joggen hab ich die besten Ideen für meine Geschichten.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Das ist schwierig, da ich wirklich viele Autoren wahnsinnig schätze und deren Bücher liebe. Ich muss auch zwei nennen – und hoffe das ist erlaubt 😊Natasha Anders ist die erste Autorin, die ich online angeschrieben habe, weil ihre Bücher mich so tief berühren. „Noch nicht das Ende“ von ihr habe ich, ungelogen wahrscheinlich 40-mal gelesen. Auszüge daraus lese ich fast immer, wenn ich vor dem Bücherregal stehe. 😊 Ein queerer Autor, den ich verehre und dessen Bücher ich auch immer wieder lese ist Spencer Spears. Seine Bücher sind leider nicht auf Deutsch übersetzt. Hallo Verlage!!!!! 😊
Am liebsten schreibe ich auf der Terrasse. Da das aber nicht das ganze Jahr über geht, bin ich immer irgendwo dort, wo ich ein Auge auf die Kinder habe.Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich bringe die Jüngste in den Kindergarten und fahre ins Büro. Danach komme ich heim und alle trudeln aus Schule etc. ein. Nachdem sich alles wieder bei Spielpartnern etc. verlaufen hat, nutze ich die Zeit, um zu schreiben oder organisatorisch etwas zu erledigen, wie zum Beispiel ein Interview beantworten 😊 Wenn alle schlafen versuche ich noch meinen „Plan-Wordcount“ für den Tag unterzubringen, was nicht immer gelingt. Nicht sehr spannend merk ich grade. 😊Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Romance. Ich brauche ein Happy End. Kein „passendes Ende“. Ich muss alle wichtigen Personen gut untergebracht wissen, am Ende eines Buches oder einer Reihe.Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Eigentlich dachte ich, ich habe kein universell gültiges Zitat. Aber heute habe ich einen Post von Regina Mars gelesen, in dem sie sagt: „Perfect is the enemy of done“ und das trifft es ziemlich genau für jede meiner Lebenslagen.Hast du ein Lieblingsland und warum?
Japan. Es ist ein Land voller Gegensätze. Für Europäer nicht immer leicht zu verstehen, aber faszinierend. Ich habe dort die nettesten und herzlichsten Menschen kennengelernt. Wenn ich könnte wäre ich mindestens einmal im Jahr dort.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich mag Kritik. Ich finde Kritik ist wichtig und sie gibt uns die Möglichkeit zu wachsen. Über Feedback jeder Art bin ich sehr dankbar und versuche die Kritikpunkte nachzuvollziehen und mich zu verbessern. Was ich nicht mag sind Beleidigungen und sehr persönliche Meinungen als Kritik verpackt. Da nehme ich mich gerne auch an die eigene Nase. Was mir nicht gefällt, findet Anklang bei vielen Menschen. Ich denke es ist wichtig, sich darüber klarzuwerden, ob mich persönlich was triggert oder es allgemein verbesserungswürdig ist. Im Regelfall werde ich dann zuckersüß 😊 ich habe gelernt es bringt nichts, jemanden seine Meinung ausreden zu wollen.Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ganz ehrlich: ich habe es ja nicht mal versucht, einen Verlag anzuschreiben, weil ich viel zu ungeduldig bin. Ich schließe das nicht für die Zukunft aus. Aber so mit quasi fertigem Buch wollte ich mir das nicht antun. Ich saß in meinem Kämmerchen und habe vor mich hingeschrieben und eine Freundin meinte irgendwann mach doch was draus. Und da musste ich es direkt machen. Ohne lange zu überlegen, sonst hätte ich es wieder verschoben auf irgendwann. Ich wünsche mir schon manchmal ich wäre bei einem Verlag und würde nicht jedem die dümmsten Fragen stellen müssen. Aber andererseits habe ich die besten Menschen auf diesem Weg kennengelernt und bin für alles was ich lerne unglaublich dankbar.Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche allen, dass sie die Geschichten finden, die sie brauchen. Vielleicht ist für den ein oder anderen auch mein Buch darunter.
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