Dienstag, 8. September 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Momentaufnahme von Sören Prescher


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Jenny Bradfield und Tom Dalton aus „Momentaufnahme“ und deren Autor Sören Prescher.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Jenny: Klar, gerne. Ich wollte schon immer mal ein Interview geben. 
Tom: Selbstverständlich. Da kann ich vielleicht auch was von meiner Musik erzählen. Ich will mal Songwriter werden. 
Sören: Um Musik wird es hier eher weniger gehen, Tom. Aber schauen wir mal.
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurem Autor, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Jenny: Mein Name ist Jenny Bradfield. Ich bin 17 Jahre alt und gehe in Boston zur Highschool. Eigentlich bin ich voll der Stadtmensch, aber meine Eltern kamen auf die grandiose Idee, einen Familienurlaub an der Küste Maines zu unternehmen. Während die beiden dort richtig aufblühen, komme ich vor Langeweile fast um. Na ja, zumindest bis ich ein paar Leute aus dem Ort kennenlerne. 
Tom: Ich bin Tom Dalton und 18 Jahre alt. Viele Leute im Ort würden mich als Außenseiter und ein bisschen merkwürdig beschreiben. Das sehe ich das anders: Ich habe noch Ziele und Träume und denke, dass ich mit meiner Musik richtig durchstarten kann. Ehrlich gesagt hoffe ich sogar, dass das mein Ticket raus aus der langweiligen Kleinstadt sein wird.
Jenny: Können wir versuchen unser Buch in möglichst wenig Sätzen zu beschreiben, ohne den Klappentext abzulesen? 
Klar, kein Problem: Großstadtmädchen verschlägt es in den Sommerferien in eine Kleinstadt. Keiner versteht sie, bis auf den einen Außenseiter, der so herrlich anders ist als alle anderen. Bevor sie sich versieht, verknallt sie sich in ihn. Kann ihre Liebe den Sommer überstehen oder handelt es sich lediglich um eine „Momentaufnahme“?
Tom: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? 
Sören: Spaßmachen ist die falsche Bezeichnung dafür. Aber jede gute Geschichte braucht Konflikte und Probleme, die die Protagonisten bewältigen müssen. Genau das macht die Handlung ja erst interessant. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings, dass ich die Leute manchmal buchstäblich durch die Hölle schicken muss.
Jenny: Das ist ganz schön düster. Lass uns lieber zu etwas Schönerem kommen. Habt ihr auch eine Lieblingsstelle im Buch? Meine ist der Ausflug zum Leuchtturm. Und eure? 
Tom: Ich fand die Kennenlernszenen mit dir ganz toll. Und die am Strand. 
Sören: Mir gefiel die kleine Jamsession am besten. Als Tom Jenny die vielen Lieder vorspielt.
Tom: Wie viel echter Sören steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? 
Sören: Ich glaube, manche deiner Charakterzüge, Gefühle und Sichtweisen entsprechen sehr den meinen, als ich in deinem Alter war. Ob das gut oder schlecht ist, lasse ich mal so dahingestellt. 
Jenny: Oh, cool. Erzähl mehr darüber. Oder besser: Zeig uns mal ein paar Fotos von dir als Teenager. 
Sören: Auf keinen Fall! So was gibt es nicht. Niemals. Nada. 
Jenny: Menno.
Claudia: Jenny, Tom, unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten euren Autor beschreiben?
Jenny: Ich bewundere Sören für seine besonnene Art. Während ich in mancher Situation kurz vor dem Durchdrehen stehe, bleibt er ruhig und gelassen. Wenn es mir nicht so gut geht, hat er stets ein offenes Ohr und schafft es in der Regel schnell, mich aufzumuntern. Auszusetzen an ihm habe ich eigentlich gar nichts. 
Tom: So wie viel Zeit verbringen wir nicht miteinander. Er lebt in Deutschland und ich in den USA. Das liegt nicht gerade um die Ecke. Aber wir tauschen viele E-Mails aus und telefonieren regelmäßig. Wenn Sören nicht schreibt, kümmert er sich um seine Familie. Seine Kinder halten ihn ordentlich auf Trab. Aber wenn er mal nicht arbeitet oder der Nachwuchs bei der Oma ist, geht er gern mit seiner Frau essen und ins Kino. Auch von Konzerten schwärmt er mir immer wieder vor. Ich glaube, wäre er nicht Autor geworden, würde er was mit Musik machen. Das Künstlerische liegt ihm einfach im Blut. Wahrscheinlich verstehen wir uns deswegen so gut.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Jenny: Nein, wir hatten kein Mitspracherecht. Aber ich finde den Titel dennoch ziemlich passend. 
Tom: Finde ich auch. Spontan fällt mir auch nichts Besseres ein. Nee, das passt schon. 
Sören: Mit Romantiteln tue ich mir immer etwas schwer. Als mir irgendwann „Momentaufnahme“ einfiel, war ich sehr glücklich darüber, weil dieser Titel die Geschichte recht gut zusammenfasst.
Claudia: Jenny und Tom: Hat euch Sören mal anvertraut, wieso er diesen Liebesroman geschrieben hat? Normalerweise schreibt er eher Krimis und Thriller.
Jenny: Ich glaube, es hat was mit dem Lied „Adrien“ der amerikanischen Singer-Songwriterin Jewel zu tun. Das ist allerdings furchtbar traurig. Ich habe bei dem Song immer Tränen in den Augen. 
Tom: Mir hat er mal gesagt, dass es auch mit seinem Lieblingsautor Stephen King zu tun hat. Der übrigens auch aus Maine stammt – nur so zur Info. 
Jenny: Danke für diese megawichtige Info. Seufz. 
Tom: Dieser Stephen King hat irgendwann mal ein Fantasy-Buch namens „Glas“ geschrieben. Darin ging es um eine Liebesgeschichte von zwei Teenagern. Im Nachwort merkte der King dann was darüber an, dass er vor dem Schreiben nicht wusste, ob er in seinem Alter noch über junger Liebe schreiben könnte. Das hat Sören ins Grübeln gebracht und er hat beschlossen, diese Herausforderung anzunehmen und zu schauen, ob er auch ne Lovestory hinkriegt. 
Jenny: Also verdanken wir unsere Existenz eigentlich auch einem Fantasy-Roman. Das ist ziemlich cool.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Jenny: Als seine Lippen ihre berührten, fühlte es sich an, als würde sich für sie auch ohne Sternenhimmel die Tür zum Universum öffnete. 
Tom: Obwohl sie sich vollkommen sicher war, noch kein einziges Wort mit ihm gewechselt zu haben, verspürte sie etwas Vertrautes. Etwas, das sie lange nicht mehr gefühlt hatte. 
Sören: Meine Lieblingszeile stammt aus einem Gedicht, das Tom für Jenny verfasst: In deinen Augen habe ich meine Träume gesehen. Das finde ich sehr poetisch.
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch
Jenny, Tom und Sören: Wir haben zu danken. Vielen Dank für die tollen Fragen und dass wir ein bisschen was über uns erzählen durften.

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