Donnerstag, 3. September 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Kannst du mich lieben? von Anja Langrock

 

Buchvorstellung einmal anders

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Mila, Thommy und Leo aus „Kannst du mich lieben?“ und deren Autorin Anja Langrock.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Tommy: „Wenn keiner möchte, dann fange ich halt an. Leo: Beschreibe dich mit drei Attributen."
Leo: „War ja klar, dass du dich wieder in den Mittelpunkt drängen musst. Aber den Gefallen tue ich dir doch gern. Da muss ich nicht lange überlegen. Freundlich, einfühlsam und liebenswert.“ 
Tommy: „Du sollst die Fragen ehrlich beantworten, die Leser überführen dich sonst schnell deiner Lügen. Soll ich für dich antworten? Arrogant, selbstverliebt und egoistisch. 
Leo: Das ist ja wohl die Höhe. Und was bist du? Ein eingebildetes Sackgesicht.“ 
Mila: „Jungs, könnt ihr bitte mal aufhören? Die Leser kennen euch und euren besonderen Humor doch noch gar nicht, ihr wollt sie doch nicht gleich in die Flucht schlagen, oder? Ich mache dann mal weiter: Leo: Wann hast du dich in mich verliebt?“ 
Leo: Warum muss ich eigentlich die ganze Zeit antworten? Ich fühle mich gerade ein wenig auf dem Präsentierteller. Und wie ihr wisst, mag ich das so gar nicht. Mila, ich denke, die Antwort werde ich dir lieber heute Abend, in trauter Zweisamkeit in dein süßes Ohr flüstern.“ 
Tommys empörtes Schnauben überhört er geflissentlich, während Mila ein theatralisches Stöhnen verlauten lässt. 
Mila: „Gut, ich stelle eine andere Frage: Tommy: War der Beruf des Arztes schon immer dein Traum gewesen?“ 
Tommy: „Als ich ein kleiner Bengel war, wollte ich lieber Kranführer oder etwas anderes Cooles werden. Aber als ich mich mit dem Gedanken an meine Zukunft auseinandergesetzt habe, hat mir der Gedanke schnell zugesagt und auch wenn es meine Eltern lieber gesehen hätten, dass ich einmal ihre Firma übernehme, konnte mich keiner davon abhalten. Der Gedanke Menschenleben zu retten, hatte was.“ 
Leos Lachen hört sich etwas fies an und Mila hakt nach: „Leo, möchtest du auch etwas dazu sagen?“ 
Leo: „Wie war das mit der Ehrlichkeit? Tommy ist Gynäkologe geworden, das sagt doch schon alles.“ 
Tommy schüttelt desillusioniert den Kopf: „Ich sagte doch, du bist ein Arschloch.“ Er wendet sich an Mila: Nächste Frage: „Wie hältst du es mit diesem Kerl nur aus?“ 
Mila winkt ab: „Ach bei mir ist der eigentlich ganz handzahm. Aber ich würde sagen, an dieser Stelle beenden wir lieber das Interview, bevor ihr noch mehr dummes Zeug von euch gebt.“
Claudia: Ich hatte vor einiger Zeit ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Mila: Hallo ihr lieben Leser, ich bin Mila, sechsundzwanzig Jahre alt und studierte Architektur. Früher war ich ziemlich unternehmungslustig, fröhlich und aufgeschlossen, dann ist mir etwas Schlimmes zugestoßen. Seit diesem Erlebnis fällt es mir schwer, auf andere Menschen zuzugehen oder etwas von mir preiszugeben. Deshalb bin ich so froh, dass Tommy an meiner Seite war und mir durch diese schwierige Zeit geholfen hat. Als ich allerdings Leo das erste Mal getroffen habe, hat das mein mühselig wiedererlangtes Konstrukt bedroht. Was genau passiert ist, erfahrt ihr, wenn ihr unsere Geschichte lest. 
Leo: Ich bin Leo, einunddreißig und ich übernehme in unserer kleinen Runde den Part des finsteren, unnahbaren Kerls, der eher Einzelgänger ist. Neben meiner Schwester steht mir eigentlich nur Tommy nahe, der für mich wie ein Bruder ist. Wir sind schon seit Kindheit an miteinander befreundet und er kennt mich in und auswendig. Als ich Mila das erste Mal traf, hat die Begegnung mich förmlich umgehauen und ich war tierisch eifersüchtig auf Tommy. 
Tommy: Da bleibe ja nur noch ich übrig. Aber ich möchte Mila und Leo ja nicht die Show stellen. Denn es ist Tatsache, dass ich der Sonnyboy bin, dem die Frauenherzen zu Füßen liegen. Alle bis auf eins. Das Herz, welches ich unbedingt besitzen möchte. Aber Milas Wohl steht über meinem und deshalb belasse ich es bei der freundschaftlichen Ebene. Ich bin dreißig Jahre alt, Arzt im Marienkrankenhaus in Berlin und erobere mit meinem charmanten Lächeln und den blauen Augen alle Frauenherzen. Ach, das hatte ich schon erwähnt? Dann streiche es doch bitte wieder.
Tommy: Können wir unser Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben, ohne den Klappentext abzulesen? Den kann jeder in den Verkaufsplattformen lesen. 
Was würdest du tun, wenn eine falsche Entscheidung dein altes Leben beendet? Wenn die Last der Vergangenheit dich zerstört, bis nichts mehr von dir übrig scheint. Wird Leo es schaffen, zu Milas Herzen vorzudringen, um gemeinsam mit ihr gegen ihren mächtigen Feind anzukämpfen? Finde es heraus!
Mila: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? 
Anja: Dein Einwurf ist wirklich berechtigt. Es tut mir auch wirklich leid, dass du so Schlimmes erleben musstest. Aber irgendwie geht es bei mir nicht ohne Drama. Das zieht mich magisch an, und alle meine Protagonisten müssen in einer mehr oder weniger ausgeprägten Form damit zurechtkommen. Bisher haben auch alle geschafft, gegen die widrigen Lebensumstände anzukämpfen. Und dir, Mila wurde besonders deutlich, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen ist. Du hast erfahren, dass die Liebe Berge versetzen kann und alle Widerstände bezwingen kann, wenn du dich nur traust, dich darauf einzulassen.
Leo: Habt ihr auch eine Lieblingsstelle im Buch? Meine ist: Mila hörte nicht auf zu lachen, bis sie sich zu ihm umdrehte und ihn einfach küsste. Sofort stellte er das Kitzeln ein und eine Hand wanderte in ihren Nacken, um sie ein wenig näher heranzuziehen. Die andere strich zärtlich ihren Rücken entlang und verharrte dort. Mila gab sich vollständig dem Kuss hin. Sie öffnete den Mund und ihre Zungen fanden zueinander. Zärtlich saugte er an ihrer Unterlippe und verstärkte somit das Ziehen in ihrem Bauch. Wärme breitete sich rasant in ihr aus und Mila ließ sich einfach in den Strudel aus Leidenschaft und Sehnsucht fallen und mitreißen. Sein Kuss wurde ein wenig fordernder und leidenschaftlicher. Mila folgte dem Druck seiner Lippen und nun traute sie sich ihre Zunge in seinen Mund wandern zu lassen, um ihn zu erforschen. Während ihr Herz raste, schmiegte sie sich noch näher an ihn, da sie Angst hatte, gleich den Halt zu verlieren. Kurz darauf wurde sein Kuss wieder sanfter, als wolle er sie darauf vorbereiten, dass er ihre Lippen gleich einsam und alleine zurücklassen würde. 
In dieser Szene ist alles so leicht und unbeschwert, als gäbe es keine Probleme und Widerstände. 
… Und eure? 
Mila: Die Szene ist wirklich wunderschön. Meine ist diese hier: Mila sah ihrer Schwester nach und versuchte weiterhin krampfhaft, ihre Emotionen wieder in den Griff zu bekommen. „Mila, sieh mich an“, forderte er bestimmt. Wie magisch angezogen, folgte sie seiner Aufforderung. „Keine Erwartungen. Keine Forderungen. Kein Druck. Nur Liebe! Hast du das vergessen?“ Mila verspürte einen gewaltigen Kloß im Hals und zugleich verschwand der immense Druck von ihrer Seele. Leo gab sie nicht auf. Leo forderte nichts. Er nahm, was sie zu geben bereit war, während er ihr im Gegenzug alles gab. Er gab alles dafür, dass sie glücklich wurde. Und sie brauchte dabei kein schlechtes Gewissen haben, weil er es gern tat. Weil er sie glücklich sehen wollte. Sie sollte lernen, ihm mehr zu vertrauen. Sich fallen zu lassen. 
Ich glaube, die steht für sich selbst, und bedarf keiner weiteren Worte. 
Tommy: Einige Tage nach Milas Rückkehr in Berlin traf sie sich mit Tommy. Sie hatte ihn mehrere Wochen nicht mehr gesehen und vermisste ihn sehr, dennoch hatte sie Angst, dass sie nicht mehr so unbefangen miteinander umgehen würden, wie zuvor. Natürlich war ihr klar, dass sie ihm ein wenig aus dem Weg ging, seit sie mit Leo zusammen war. Das musste sie endlich ändern. Tommy war ihr zu wichtig, als dass sie ihre Freundschaft aufs Spiel setzte, nur weil sie zu feige war, offen und ehrlich mit ihm zu sprechen. 
… 
Mila fröstelte plötzlich, obwohl die Sonne weiterhin ungehindert die Welt in sommerliche Temperaturen hüllte. „Und was ist, wenn ich mir nicht traue? Vielleicht bin ich es, die Leo irgendwann von sich stößt. Vielleicht halte ich es irgendwann nicht mehr aus, dass uns jegliche Normalität fehlt.“ „Vertraue in deine Fähigkeiten und in deine Kraft. Mila, du bist viel stärker, als du denkst. Du hast in letzter Zeit so viele Fortschritte gemacht und auch wenn es zwischenzeitlich Tiefschläge gibt, ich bin mir sicher, du wirst auf dem richtigen Weg bleiben. Und falls du Leo doch von dir stößt, wird er dich dennoch immer wieder auffangen. Vergiss nicht, ich kenne ihn besser als du.“ 
„Hast du etwa auch schon mit ihm geknutscht?“ Mila sah ihn gespielt entgeistert an. 
„Um Himmels Willen. Was für eine Vorstellung. Okay, ich gebe mich geschlagen, auf diese Art und Weise kenne ich ihn nicht. Aber glaube mir, ich weiß, wie es bei ihm hier drin tickt.“ Dabei schlug er sich vehement aufs Herz. 
„Ich vertraue dir und deiner Menschenkenntnis.“ Mila lächelte ihm erleichtert zu. Es tat ihr gut, mit Tommy zu sprechen. Sie nahm sich vor, ihn zukünftig wieder häufiger zu treffen. Tommy war ein fester Bestandteil ihres Lebens, ohne den es auf wackeligen Füßen stand. 
Eine etwas längere Szene, aber ich denke, sie spiegelt Milas und meine Beziehung gut wider.
Mila: Wie viel echte Anja steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? 
Anja: Tatsächlich steckt in diesem Buch sehr wenig von mir, außer meinem ganzen Herzblut und meiner Seele, die während des Schreibens sehr leiden musste.
Claudia: Mila, Thommy und Leo, unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten eure Autorin beschreiben?
Tommy: Darf ich mich enthalten? Meine Geschichte kommt ja erst, nicht, dass Anja sich dafür rächt, was ich jetzt über sie sage.“ Er erhält einen Ellenbogenstoß von Mila, die ihn kopfschüttelnd angrinst. 
Mila: Tommy macht nur Spaß. Ich finde, sie ist eine ganz Liebe, die immer Zeit für meine Sorgen und Nöte hat. 
Tommy: Natürlich war das nicht ernst gemeint. Ihr Herz sitzt am rechten Fleck, dabei geht sie dennoch zielstrebig vor und weiß, genau was sie möchte. Ich weiß schließlich am besten, wovon ich spreche. 
Leo: Du Armer, mach jetzt mal nicht auf Mitleid, du bekommst schließlich noch deine eigene Geschichte. Anja hatte bei unserer Geschichte ein ganz schönes Tempo drauf. Anscheinend hat sie unser Leben, mit all seinen Schicksalsschlägen, aber auch schönen Seiten, einfach nicht mehr losgelassen. Sie hat das Buch in knapp fünf Wochen geschrieben und es sind 95000 Wörter. Dennoch bin ich sehr erleichtert, dass Anja auf Happy Ends steht. Ansonsten hätte es für mich und Mila schlecht ausgesehen. 
Mila: Sie liebt eben jeden Einzelnen von uns. Wir liegen ihr am Herzen. Sie hat mir mal erzählt, dass wir sie sogar regelmäßig in den Schlaf verfolgen und sie sich ständig Gedanken über uns macht. Das macht doch eine wundervolle Freundin aus. Anja hört uns durch ihre einfühlsame und aufmerksame Art zu und berücksichtigt unsere Bedürfnisse. Sie hat mir Zeit gegeben, die ich benötigt habe, aber mir auch geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Niemals würde sie egoistisch, ihr eigenes Ding durchziehen, ohne uns Mitspracherecht zu geben. 
Leo: Allerdings kann sie ganz schön ungeduldig werden, wenn es nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt. Mir hat sie ganz schön Dampf gemacht, weil ich anfangs nicht wirklich sensibel war und nur schwer die Kurve bekommen habe. Aber als ich immer mal wieder Fehler gemacht habe oder falsch reagiert habe, war sie zur Stelle, um mich wiederaufzubauen, weil sie den guten Willen dahinter gesehen hat. 
Mila streichelt ihm zärtlich über die Schulter und meint ein wenig mitleidig: Du hast es ja auch wirklich nicht leicht mit mir gehabt. Vielen Dank für deine Geduld und deinen unerschütterlichen Glauben an uns. Genauso hat Anja an uns geglaubt, sie ist wirklich zu einer guten Freundin geworden, die alles tun würde, damit es mir gutgeht. 
Tommy: Ich denke, wir können uns alle nicht beklagen, Anja hat uns zu tollen Menschen gemacht, die füreinander da sind, die noch wissen, was Freundschaft bedeutet. Sie kennt uns in und auswendig, nur so war es ihr doch überhaupt möglich, so eine unfassbar emotionale Geschichte über uns zu schreiben. 
Leo: Da stimme ich dir ausnahmsweise hundertprozentig zu.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr zwei vielleicht sogar Mitspracherecht?
Leo: Den Titel hat sich Anja ausgedacht, da lässt sie sich eher selten reinquatschen. 
Mila: Ich finde ihn wirklich toll ausgesucht und er passt perfekt zu unserer Geschichte.
Tommy: Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen? Also ich persönlich kann dazu nur sagen, dass ich darauf fehle, das sagt ja wohl alles! 
Leo: Spiel dich nicht so auf, du wirst im zweiten Teil das Cover zieren dürfen und wirst es überleben, wenn du einmal nicht die erste Geige spielst. Ich finde es einfach nur grandios. 
Mila: Wunderschön 
Anja: Ich finde es perfekt und bedanke mich von ganzem Herzen bei Loredana Bursch, die mir dieses traumhafte Cover gestaltet hat.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Mila „Keine Erwartungen. Keine Forderungen. Kein Druck. Nur Liebe! Hast du das vergessen?“ 
Das sagt Leo einmal zu mir, als ich wieder einmal an uns zweifelte und ich finde, er hat recht. Genau dafür liebe ich ihn so sehr. 
Leo: Zuhause ist für mich der Ort, an dem die Menschen sind, die ich liebe. Das bist du. Du bist der Einzige, bei dem ich sein möchte. Bei dir bin ich wunschlos glücklich. Du bist meine Heimat und mein Zuhause. Ich würde dir bis ans andere Ende der Welt folgen, nur um an deiner Seite sein zu dürfen. 
Es erweckt durch Milas traumatische Vergangenheit manchmal den Eindruck, als würde sie nur von uns nehmen, aber das ist nicht der Fall. Mila würde alles für mich tun, das sagt sie nicht nur, sondern zeigt es auch immer wieder mit Taten. Deshalb finde ich diesen Satz so wunderschön. 
Tommy: Es tat ihr gut, mit Tommy zu sprechen. Sie nahm sich vor, ihn zukünftig wieder häufiger zu treffen. Tommy war ein fester Bestandteil ihres Lebens, ohne den es auf wackeligen Füßen stand. 
Diese Aussage zeigt, wie wichtig ich Mila bin, ohne mich würde ihr etwas Wichtiges im Leben fehlen, auch wenn ich nicht der Mann an ihrer Seite bin.
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch
Vielen Dank, dass ich und meine Protagonisten das Interview machen durften, es hat wieder viel Spaß gemacht.

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