Autoreninterview
Sandra Schmitt
Früher hätte ich mich als introvertiert und unscheinbar beschrieben. Mittlerweile sehe ich mich selbst etwas anders. Ich falle öfter mal aus der Reihe. Sei es wegen meines Musikgeschmacks oder wegen meiner Art, Dinge zu sehen. Ich diskutiere gerne und manchmal bin ich etwas zu laut. Vor allem bin ich aber unter meinen Freunden dafür bekannt, dass mir nichts peinlich ist und man mit allem was einem auf der Seele lastet, zu mir kommen kann.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ganz klassisch in der Schule. Ich habe damals schon Kurzgeschichten geschrieben. Leider sind sie nicht mehr auffindbar. Dabei würde mich wirklich interessieren, was ich damals so von mir gegeben habe. Zwischendurch habe ich das Schreiben ein wenig aus den Augen verloren und mich dem Zeichnen gewidmet. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich so mit 18/19 wieder zum Schreiben gefunden und seitdem nicht mehr damit aufgehört.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Ich versuche es :DIn meinen Büchern geht es nicht nur um große Gefühle, sondern auch Probleme des Alltags. Vor allem aber auch über Probleme, von denen ich gerne selbst mehr gelesen hätte. Für mich gehört in eine gute Liebesgeschichte eine Prise Drama herein, jedoch nur so viel, dass es auch lösbar ist. Außerdem bin ich ein Liebhaber von Happyends :)
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?Ja, kaum zu glauben, aber es ist sogar schon fast fertig. *g* Ich hatte leider bei „Unerwartet Du“ mit ein paar organisatorischen Problemen zu kämpfen und musste mir kurzfristig einen neuen Lektor suchen. In der Zeit habe ich weiter an meiner Gay-Romance geschrieben und gehe in großen Schritten auf das Ende der Rohfassung zu.Dieses Mal habe ich mich an Themen gewagt, die mich sehr mitgenommen haben. In manchen Dingen wurden mir bei meinen Recherchen die Augen geöffnet und ich habe viel dazu gelernt. Die Idee zu dem Buch hatte ich schon vor knappen zwei Jahren. Jetzt fühlte es sich endlich richtig an, die Geschichte zu schreiben.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?Da gibt es einiges. Entweder bin ich bei meinen Freunden, verbringe Zeit mit meinen Patenkindern oder meiner Schwester und meiner Nichte. Ich bin gerne mit meinen Lieben zusammen. Manchmal bin ich aber auch gerne allein und für mich. Genieße die Stille und brauche das auch, um meine Akkus aufzuladen.Ich lese auch gerne, wenn ich auch nicht mehr so oft dazu komme wie früher.Da ich ja jetzt im zweiten Jahr meiner Ausbildung stecke, fallen natürlich auch wieder Dinge an, wie Lernen und Hausaufgaben machen, weswegen das Schreiben auch ab und an zurückstecken muss.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?Es klingt immer blöd, wenn ich Freunde als meine Lieblingsautoren erwähne. Aber ich liebe die Bücher von Jona Dreyer und Mary R. Smith. Ich habe auch schon ein paar Bücher von Svea Lundberg gelesen und war gerade von Inbetween begeistert. Noa Lián gehört auch zu den Autoren, von denen ich denke, dass sie mal eine ganz große Nummer werden.Dann sind da noch Autoren wie Linda Howard, durch deren Buch „Heiße Spur“ ich so richtig zum Lesen kam. Nora Roberts und sogar zwei Fantasy-Reihen. Dazu gehören Lara Adrians Stammesvampire und Nalini Singhs Gestaltwandler.
Ich habe einen großen Schreibtisch, den ich besitze, seit ich 14 bin. Aber er ist einfach perfekt, was den Platz angeht. Leider gibt er langsam aber sich doch den Geist auf. Ich habe mir vor zwei Jahren einen Stand-PC geleistet mit einem großen Curved-Monitor. Ich liebe es *g* Demnächst will ich mir noch einen zweiten Bildschirm holen. Ich meine, man kann nie genug Platz haben um alles auf einen Blick zu haben *g*Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?Unter der Woche sieht es so aus, dass ich um 06:00 Uhr (wenn ich Schule habe um 05:00 Uhr) aufstehe, mich in Ruhe für die Arbeit fertig mache, noch eine Kleinigkeit frühstücke. Um halb acht mache ich mich dann auf den Weg ins Büro.Nach Feierabend geh ich manchmal noch eine Kleinigkeit einkaufen, koche daheim etwas, lege nach dem Essen die Füße hoch, gehe Duschen und manchmal lege ich noch eine kleine Schreibsession ein oder Lese, bevor ich mich ab 22:00 Uhr auf den Weg ins Bett begebe.Am Wochenende, wenn ich nichts vor habe, bin ich oft schon direkt um 07:00 Uhr wach und widme dann die Tage ganz dem Schreiben.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Ich bewege mich beim Lesen hauptsächlich in den Genres Liebesromane und Queere Liebesromane. Wobei ich das ungern so abgrenze, da es ja bei beiden um Liebe geht. Ab und zu lese ich sogar Fantasy, aber da bin ich sehr wählerisch.Beim Schreiben widme ich mich auch den Liebesromanen. Meist zieht es mich eher zu den Gay-Romances, jedoch fühle ich mich in allen Konstellationen wohl, solange es beim Schreiben flutscht und sich richtig anfühlt.
Hast du ein Lieblingsland und warum?Dieses Zitat aus „Unerwartet Du“ beschreibt zwar nicht meine Arbeit, aber meine Gedankenwelt: Egal wie viele Gedanken ich mir über alles machte, ich kam einfach zu keiner Antwort.Ich neige nämlich dazu, mir über alles zu viele Gedanken zu machen.Ansonsten habe ich kein Zitat, dass mich durchs Leben begleitet. Ab und an denke ich nur an dieses: Am Ende wird alles gut. Ist es noch nicht gut, dann ist es noch nicht das Ende.
Ich liebe Irland! Seit ich denken kann, möchte ich mal dort hin und an den Klippen stehen, um aufs Meer zu sehen. Irgendwie strahlt es auf mich eine unglaubliche Ruhe aus. Es wird der Tag kommen, da werde ich Irland besuchen und wohl nie wieder zurück wollen *g*Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?Ich bin sehr kritikfähig. Ehrlich gesagt, kann ich mit Kritik besser umgehen, als mit Lob. Klingt komisch, ist aber so *hihi*Als ich Kornblumensommer schrieb, haben mir Jona und Kristina unglaublich viel geholfen und gaben mir Tipps. Ich habe Szenen immer wieder umgeschrieben und mir die Tipps zu Herzen genommen. Und dann … habe ich nach einem Experiment mit einem Wechsel der Erzählperspektive das komplette Buch umgeschrieben. Insgesamt habe ich ein Jahr an der Überarbeitung gesessen. Aber es hat sich gelohnt.Ich bin immer bereit, dazu zu lernen. So lange die Kritik konstruktiv ist und ich auch was daraus mitnehmen kann.Beim Lektorat von „Unerwartet Du“ habe ich auch viel Kritik bekommen, aber auch sehr viel dazugelernt und ich bin froh darüber.Ich möchte nämlich besser werden und nicht auf meinem aktuellen Stand stagnieren.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?Ursprünglich war mein Traum immer, mal bei einem Verlag zu veröffentlichen. Aber als ich 2015 mit „Eine letzte Chance“ so weit war, ging es gerade so richtig los mit Selfpublishing. Ich entschied mich dafür, da es mir einfacher erschien, als eine lange, nervenaufreibende Suche nach einem Verlag.Ich gestehe jedoch, dass ich sehr blauäugig da ran gegangen bin. Ich hatte keinen Lektor und habe nur Freunde Korrekturlesen lassen. Irgendwann werde ich das Buch nochmal richtig überarbeiten, aber das hat Zeit.Mittlerweile habe ich so viel dazu gelernt und mich als Autorin weiterentwickelt, dass ich bei jedem Buch immer noch was anders machen würde *g* Aber dann würde ich ja nie dazu kommen, was Neues zu veröffentlichen *g*Was ich am Selfpublishing so liebe? Das ich mein eigener Herr bin. Ich entscheide über das Cover, kann mir den Designer aussuchen und auch den Lektor. Ich bin an niemanden gebunden und kann mich auch mal an gewagtere Themen wagen.Wobei ich nicht ausschließen würde, irgendwann einmal bei einem Verlag zu veröffentlichen. Aber dann muss auch alles passen.
Gebt eure Träume niemals auf.Als ich in der Schule anfing Kurzgeschichten zu schreiben, hätte ich nie gedacht, dass mein Traum wahr wird und ich wirklich mal veröffentlichen werde.Und jetzt seht her! Ich schreibe an Buch Nummer 9 und habe schon 4 Kurzgeschichten für Anthologien verfasst *g*
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