Mittwoch, 23. Oktober 2019

[Buchvorstellung einmal anders] Galaktische Küsse von Lisa May


Buchvorstellung einmal anders 


Heute treffe ich mich mit der Autorin Lisa May, um über ihre Kurzgeschichte „Galaktische Küsse“ zu sprechen.

Danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über dein Buch zu reden.
Beschreibe uns dein Buch in max. 5 Sätzen.

Ein galaktisches Liebesspiel erwartet Telia, die sich auf dem Mond Eribis eine neue Existenz aufgebaut hat.

Um dem Alltag zu entfliehen, trifft sich Telia ein Mal die Woche zum Pokerspiel. Eine bunt gemischte Runde, in der auch der attraktive Ilas mitspielt.
Ein Mann, der für Liebesdienste erwerbbar ist und auf Erdenfrauen eine magische Anziehungskraft ausübt.
Telia steht kurz davor einen schmerzhaft hohen Wetteinsatz zu verlieren, als ihr Ilas ein unerhörtes Angebot macht ...
Du schickst deine Charaktere ja in ziemlich anstrengende, heiße Situationen. Fällt es dir leicht sie auf ihre Höhen oder auch Tiefen zu treiben? 
Das Erotik Genre ist noch ziemlich neu für mich. Ich muss zugeben, dass es sehr viel schwieriger für mich ist, als ein Spannungsroman, da ich gerne ein gewisses Niveau behalten möchte. Man bekommt mit der zeit aber ein Gefühl dafür, wie man sich am Besten ausdrückt, ohne vulgär zu klingen.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest? 
Ja die habe ich tatsächlich. Es ist ein Stück vom Anfang, da man dort ein Weinig über meine Protagonistin erfährt:

Am Tisch saß heute auch Ilas. Er hatte eine einnehmende Ausstrahlung. Eine, die speziell Erdenfrauen zum Schmachten brachte. Man sagte dieser Spezies nach, dass sie besonders gute Liebhaber seien. Vielleicht war Ilas auch deshalb ein Mann, den man für Liebesdienste anwerben konnte. Telia war zu Ohren gekommen, dass er extrem teuer sei und nicht jedes Angebot annahm. Aber was scherte sie das, einen Mann für Liebesspiele bezahlen, das war für sie etwas völlig Abwegiges. Im Geheimen hatte sie sich aber schon gefragt, wie es mit einem Mann, der äußerlich wie ein normaler Mensch aussah, im Liebesspiel wohl sein würde.
Das Glück schien ihr hold. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete sie ihre Spielpartner und schenkte den männlichen Gegnern ihr bezauberndes Lächeln, wenn sie ihre prüfenden Blicke wahrnahmen. Auch Ilas hatte heute ein Auge auf sie geworfen, nachdem sie ihm bereits einen Batzen Geldscheine abgeluchst hatte. Er lächelte, blickte sie aus nachtschwarzen Augen an. Sie glänzten wie Obsidian und waren das typische Erkennungsmerkmal für seine Spezies. Auf Telia übten sie eine magische Anziehungskraft aus. Im Geheimen fühlte sie sich sehr zu ihm hingezogen, was sie aber niemanden erzählte. Sein schwarzes Haar trug er kurz.
Es wurden erneut Karten ausgegeben. Diesmal war ihr Blatt nicht ganz so gut, doch ein kleines Risiko wert. Sie ging mit.
Zwei der Frauen und drei Männer stiegen aus. Sie blickte in die Runde. Im Laufe der Zeit hatte sie gewisse Zeichen zu deuten gelernt. Mac schwitze, das bedeutete, dass sein Blatt so lala war. Gaby versuchte besonders unauffällig zu wirken, sie musste ein recht gutes Blatt auf der Hand haben. Ilas war wie immer schwer zu durchschauen, aber sie spürte, dass ihn irgendwas beschäftigte, er etwas vorhatte. Doch sie konnte sich keinen Reim drauf machen. Schelmisch lächelte er und erhöhte den Einsatz. Alle gingen mit. Telia grübelte. So viel konnte sie sich nicht mehr erlauben und wollte gerade aussteigen, als Ilas ihr ein Zettelchen rüberschob.
Die Gesichter der anderen hellten sich auf. Das war ihr ganz persönliches Highlight, wenn man einem Spielpartner ein besonderes Angebot machte. Ilas hatte das noch nie getan, sehr wohl aber Mac. Und er hatte seine Zettelchen bisher immer nur Männern rübergeschoben, was Telia zu einer gewissen Vermutung anregte.
Sie legte verschmitzt ihre Karten ab, um das Zettelchen zu öffnen. Sie spürte die neugierigen Blicke auf sich, ebenso neidvolle. Ilas stand bei den anderen Frauen hoch im Kurs.
Das, was sie las, verschlug ihr die Sprache. Sie blickte in seine abwartenden Augen, die den Blick eines Spielers hatten. Dann auf den Haufen Geldscheine, die sie verlieren würde, wenn sie jetzt kniff. Ein Schauer jagte ihr über die Haut, nervös rutschte sie auf ihrem Stuhl.
Es stand dort: zehn Liebesspiele mit der schönsten Frau, wenn ich gewinne. Dein Einsatz geht an dich zurück.
Sie schrieb etwas dazu, denn Ilas war ein Spieler und hatte sicher einen Verhandlungsspielraum bedacht.
Sie schrieb: fünf solcher Spiele. Während sie aufschrieb, schoss ihr das Blut in die Wangen, die zu glühen schienen und wahrscheinlich puderrot angelaufen waren.
»Mamamia sie ist ganz rot geworden Ilas. Was hast du ihr da vorgeschlagen?« Mac lachte und starrte weiterhin neugierig auf das zarte Papier.
Ilas schüttelte den Kopf. »Da steht nichts Ungewöhnliches.«
Er blickte vielsagend und nahm das Zettelchen entgegen, worauf er direkt wieder etwas schrieb. Das Papierchen wanderte zurück zu ihr. Sieben.
Telia schrieb noch einmal. Sechs.
Er nickte lächelnd, als er es las, und legte die Karten prompt auf den Tisch. Ihr Innerstes glühte. Sie hatte verloren. Hoffnungsvoll sah sie zu den anderen, die noch im Spiel waren, auch wenn dann ihr Einsatz verloren war, doch auch sie schüttelten enttäuscht mit dem Kopf.
Wie viel echte Lisa ist in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter versteckt? 
Rein gar nichts. Weder spiele ich Poker, noch könnte ich mich auf so ein Verführungsspiel einlassen. Dafür bin ich definitiv zu schüchtern. :-)
Wie würden dich deine Charaktere beschreiben? 
Immer ein Lächeln auf den Lippen, nie nachtragend und jemand, mit dem man auch Verrücktes anstellen kann.
Mich würde noch dein Lieblingszitat interessieren. 
Sei ein positiver Mensch, dann kommt positives zu Dir geflogen. (Das fiel mir gerade so ein, da es zu mir passt)
Danke für das Gespräch. 
Ich muss Dir danken für die Mühe, die Du dir machst, um Schreiber und Leser zusammenzubringen.

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