Dienstag, 29. Oktober 2019

[Buchvorstellung einmal anders, Cover- und Protagonisteninterview] Das 5.Opfer von Bettina Wagner


Buchvorstellung einmal anders,
Cover- und Protagonisteninterview 


Ich treffe mich heute mit der Protagonistin Marlies Mittermann aus dem Buch „Das 5. Opfer“ und deren Autorin Bettina Wagner.
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt, um für das Buch zu antworten. Vielleicht interviewt ihr euch sogar gegenseitig?

Bettina und Marlies: Das können wir gerne versuchen!
Claudia: Da ich vor kurzem ein langes Gespräch mit deiner Autorin hatte, wäre es toll, wenn du dich meinen Lesern vorstellen würdest. 
Marlies: Mein Name ist Marlies Mittermann, ich bin Ermittlerin bei der Wiener Kriminalpolizei. Ich bin sehr ehrgeizig, gleichzeitig aber auch unsicher und verletzlich. Das würde ich aber um nichts in der Welt zugeben. Zurzeit lebe ich mit meinem Mann Helmut in Scheidung, da Helmut jedoch ebenfalls Polizeibeamter ist und mit mir an einer Mord-Serie arbeitet, kommt es unvermeidlich zu Spannungen und Konflikten.

Marlies: Bettina, beschreibe uns doch dein Buch in max. 5 Sätzen.

Bettina: Im Mittelpunkt des Romans steht die Kriminalkommissarin Marlies Mittermann, die sich in einer schwierigen Lage befindet. Ihre Ehe ist gescheitert, sie hat die Scheidung eingereicht. Als ein unheimlicher Serienmörder in Wien umgeht, wird sie mit den Ermittlungen betraut. Das Pikante daran: Sie übernimmt den Fall von ihrem Noch-Ehemann, der ebenfalls Kriminalbeamter ist. Die schwierige Zusammenarbeit behindert und gefährdet die Ermittlungen – und die Mordserie reißt nicht ab …

Marlies: Magst du es deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hinein zu werfen, die schon fast gefährlich erscheinen? Macht dir das Spaß?

Bettina: Natürlich tut es das. Das Leben IST schließlich eine Achterbahnfahrt. Und bei einem Buch wäre alles andere doch langweilig.

Marlies: Hast du eine Lieblingsstelle im Buch? Meine ist: „Vor ihr wurden die Szenen einer unmöglichen Ehe lebendig: Helmut, der mit wirrem Haar, die Hände auf das Waschbecken gestützt, im Badezimmer stand und minutenlang auf sein Spiegelbild starrte, zu müde und frustriert, um irgendetwas zu tun. Helmut vor dem Fernseher, angespannt und leer wie ein betäubter Tiger.“
Bettina: Diese Stelle mag ich auch sehr gerne. Oder: „Marlies stand vom Tisch auf. Es war weit nach Mitternacht. Sie fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Der Abend schien länger gedauert zu haben als irgendein anderer Abend zuvor. Ein ganzes Leben war an ihr vorbeigezogen. Ein armseliges, unbedeutendes, kleines Leben. Aber sie war zu müde, um zu entscheiden, ob sie beim Gedanken an Christian Horvath Mitleid oder Entsetzen empfand.“

Marlies: Wie viel echte Bettina steckt in dem Buch oder dem ein oder anderen Charakter?

Bettina: Sicher greife ich immer wieder auch auf eigene Erfahrungen und Gefühle zurück, aber im Großen und Ganzen sind meine Charaktere frei erfunden.

Claudia: Wie würdest du, Marlies, eigentlich deine Autorin beschreiben? 
Marlies: Sie hat ein gutes Gespür für uns Charaktere und lässt uns viele Freiheiten, uns zu entwickeln und unseren Weg zu gehen.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du Mitspracherecht, Marlies? 
Marlies: Mitspracherecht nicht, aber ich finde, er passt sehr gut.

Bettina: Der Titel war irgendwann da und, wie schon gesagt, er passt sehr gut!

Marlies: Sind wir zu 100% mit unserem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen?
Bettina: Also, ich bin sehr zufrieden. Das Cover ist nicht extrem blutig, aber erzeugt doch eine gewisse Spannung.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch. 
Bettina: „Wie hatte sie sich jemals einbilden können, mit einer Ehe ihre Probleme zu lösen? Sie hatte Helmut gegen den Widerstand aller geheiratet, ihrer Eltern, ihrer Freunde, vielleicht sogar gegen ihr eigenes besseres Wissen. Sie hatte sich eingebildet, durch die Ehe mit einem einfachen, unkomplizierten Mann auch ihrem eigenen Leben so etwas wie eine Mitte geben zu können.“
Marlies: „Marlies Mittermann war 34 Jahre alt, verheiratet, kinderlos und mit ihren 1,78 Metern, den blonden Haaren und den dunklen Augen eine auffällige Erscheinung. Keine Empfehlung für den Beruf einer Polizistin. Schon gar nicht in Wien.“
Claudia: Danke für das Gespräch. 

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