Autoreninterview Bettina Reiter
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine
Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz
vorstellen?
Mein Name ist Bettina Reiter, ich bin
zweifache Mama und wohne mit meiner Familie in einem kleinen und bezaubernden
Dorf in Tirol. Ich bin etwas chaotisch, andererseits sehr verlässlich, singe
gern (aber nur für mich, was meine Kinder sehr zu schätzen wissen), mag
Kreativität, liebe Humor (gehört für mich unbedingt zum Leben dazu), bin im Sternzeichen
Schütze geboren, meine Lieblingsfarbe ist Petrol/Türkis, ich mag von Klassik
bis Rock (fast) alles (Musik ist ebenfalls ziemlich wichtig für mich zum
Abschalten) und ich bin die wohl unsportlichste Frau auf diesem Planeten …
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Die Lust daran verspürte ich schon in
der Grundschule – damals habe ich aber eher Gedichte gemacht oder mir
Geschichten ausgedacht, die ich mit Barbie und Ken nachgespielt habe J oder meinen Klassenkameraden
erzählte.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen?
Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Historische Romane wie „Erben der
Schuld“, „Der Wind inmitten wilder Schwäne“, die Reihe „Die Geschwister
Bourbon-Conti“, „Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt“ – ich bin
fasziniert von vergangenen Jahrhunderten, deswegen meine Leidenschaft zu diesem
Genre (mein Geschichtslehrer würde sich freuen ;-). Wichtig ist mir eine
authentische Kulisse, allerdings schreibe ich aus dem Bauch heraus. Für mich
persönlich steht nämlich an erster Stelle, dass mein Gefühl für eine Figur
stimmig sein muss, egal was in Geschichtsbüchern steht. Weil ich zwischen den
Zeilen manchmal etwas anderes spüre und das lasse ich fließen.
Des Weiteren habe ich eine Satire veröffentlicht
„Sieben Tage bis zur Hochzeit“, mein Startschuss für Gegenwartsromane. Eine
schöne Abwechslung zu den doch ziemlich in die Tiefe gehenden historischen
Romanen (6 Sätze J).
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Mit „Ein fast perfekter Sommer in St.
Agnes“ habe ich gerade meinen neuesten Roman veröffentlicht – ebenfalls ein
Gegenwartsroman. Eine romantische Liebeskomödie, die in Cornwall spielt. Derzeit
überarbeite ich noch einmal den zweiten Teil zu „Erben der Schuld“, den ich
Anfang Sommer veröffentlichen möchte.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du
am liebsten?
Dann bin ich am liebsten mitten in
der Natur. Ob in meinem kleinen Garten oder beim Grillen am Flussufer. Auch im
Wald findet man mich häufig, weil ich die Stimmung dort genauso schön finde wie
das Plätschern von Wasser.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen
Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde
verbringst?
Seitdem ich selbst schreibe, komme
ich zwar weniger zum Lesen als früher, aber nach wie vor mag ich Thriller sehr
gerne. Derzeit lese ich einen von Rachel Caine.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz
beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen
verwirklichst?
Ich habe einen weißen Schreibtisch
und eine rosa Schreibunterlage (von meiner Tochter – mit dem Spruch: „Manchmal
hilft nur noch Feenstaub und Glitzer“ – sie hat recht J), neben dem Laptop steht immer eine
Kaffeetasse griffbereit (ich liebe Kaffee), schräg dahinter eine Kerze, die ich
manchmal anzünde.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir
vorstellen?
Also am Vormittag erledige ich alles,
was anliegt und natürlich den Haushalt :-O, mittags kommen die Kinder, dann
machen wir Hausaufgaben usw. und abends, wenn alle schlafen, schreibe ich an
meinem jeweiligen Roman weiter. Untertags fällt mir das schwerer, weshalb ich
es kaum mache, es sei denn, ich bin kurz vor dem –ENDE-. Nachts bin ich einfacher
kreativer, wenn alles still ist und ich meinen Gedanken nachhängen kann. Meine
Lieblingsjahreszeit zum Schreiben sind Frühling/Sommer … wenn durch das
gekippte Fenster das Prasseln des Regens zu hören ist oder fernes Donnergrollen
…
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches
beim Schreiben?
Wie erwähnt mag ich Thriller und
historische Romane sind immer noch meine Leidenschaft. Wobei ich sagen muss,
dass ich auch die Leichtigkeit von Romanen à la „St. Agnes“ inzwischen sehr zu
schätzen gelernt habe. Etwas, das ich bestimmt beibehalten werde, weil es für
mich eine angenehme Abwechslung bedeutet. Noch dazu fällt viel Recherchearbeit
usw. weg, obwohl es gerade wieder die ist, die mich an den historischen Stoffen
so reizt. Aber eben nicht immer, weshalb ich nun mit dem zweiten Genre flirte
;-).
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in
deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches
deine Arbeit am besten beschreibt?
Mein Lebenszitat: Leben und leben
lassen.
Auch mein absolutes
Lieblingszitat von Virginia Woolf beschreibt beides am besten, weil ich es
nicht nur auf „Worte“ bzw. auf das Schreiben beziehe, sondern auch das Leben an
sich – nur nicht in Schubladen stecken lassen, sondern sich die persönliche
Freiheit bewahren, denn jeder soll so leben dürfen wie er möchte.
Zitat von Virginia
Woolf:
Worte sind wild, frei, unverantwortlich und nicht zu lehren.
Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und sie in
alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken. Aber dort leben sie nicht.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Schottland, Irland und England. Ich
war vor ewigen Zeiten dort. Es klingt seltsam, aber ich hatte das Gefühl
„zuhause“ zu sein. Ein Zauber, den ich nicht beschreiben kann. Sobald ich
irische oder schottische Musik höre, Burgen, die Landschaft, die Klippen oder
anderes, spüre ich dieses tiefe Gefühl in mir. Vielleicht habe ich schon einmal
dort gelebt, sofern es tatsächlich ein Leben davor geben sollte ;-).
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du
mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich muss zugeben, dass mir das früher
schon zu schaffen machte – insbesondere wenn schlechte Rezensionen kamen.
Inzwischen habe ich zwar gelernt damit umzugehen, aber man ist nicht jeden Tag
gleich. Manchmal steckt man Kritik leichter weg, manchmal ist es schwieriger.
Aber alles in allem kennen mich meine Freunde als einen Menschen, der lieber
die Wahrheit hört. Es mag manchmal wehtun, doch alles ist besser, als ein
falsches Getuschel. Ich selbst halte es ebenso, obwohl Ehrlichkeit leider nicht
immer honoriert wird.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu
werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Ich habe beides – Bücher in Verlagen
und werde bei „Erben“ von einer Agentur vertreten. Seit ein paar Jahren veröffentliche
ich auch als Selfpubliher und bereue diesen Schritt nicht, weil es wiederum
eine tolle Erfahrung war und ist. Deshalb bin ich momentan ganz zufrieden mit
allem.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf
den Weg geben möchtest?
Ich würde gern die Gelegenheit
ergreifen und mich bei allen bedanken, die meine Bücher lesen. Für mich ist das
alles andere als selbstverständlich und ich bin sehr dankbar dafür. Deshalb an
dieser Stelle ein riesiges „Dankeschön“. Auch an dich, liebe Claudia, für die
Mühe und Arbeit mit dem Interview bzw. für die Möglichkeit, dass ich mich in
deinem Blog vorstellen darf.
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