Sonntag, 11. Oktober 2020

[Autoreninterview] S. Sagenroth

Autoreninterview
S. Sagenroth

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
S. Sagenroth ist mein Autorenpseudonym und gleichzeitig der Name des Ich-Erzählers und Hauptprotagonisten der A. S. Tory-Bücher. Ich bin Grundschullehrerin und lebe mit meiner Familie und Katze im Rheinland. Bücher waren schon als Kind meine Leidenschaft. Zudem liebe ich Musik, Reisen und Begegnungen mit anderen Menschen. Den Wunsch, selbst zu schreiben, habe ich mir mit „A. S. Tory“ erfüllt und mittlerweile ist daraus eine Trilogie geworden.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich war von klein auf eine Leseratte, habe Bücher, egal welchen Genres, verschlungen und gehörte zu denen, die überall lesen, sogar an der Bushaltestelle. Auch habe ich schon immer gerne geschrieben. Ob lange Aufsätze, Briefe oder erste kleine Buchprojekte, aus denen aber damals noch nicht allzu viel geworden ist. Später waren es dann Gedichte, die aber bis auf Weiteres unter Verschluss bleiben. Studium, Beruf, eigene Familie und Alltag habe dann die Jahre vorbei ziehen lassen, bis ich mich 2014 an den Wunsch, selbst zu schreiben, erinnert habe und mir gesagt habe: ich versuche das jetzt mal einfach.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Es gibt bislang drei Bücher von mir: 1. A.S. Tory – Roadmovie um die Suche nach einer alten Single, 2. A. S. Tory und die verlorene Geschichte, 3. A. S Tory und der letzte Sommer am Meer. 
Alles beginnt mit der E-Mail eines Unbekannten, auf die sich der zu dem Zeitpunkt fünfzehnjährige Sid einlässt. Es startet ein ungewöhnlicher Roadtrip quer durch Europa bis nach Marokko. Die vier Jahre ältere Chiara lernt Sid in Italien kennen. Sie kommt spontan mit auf seine weitere Reise und ist auch bei den beiden Geschichten in den Folgejahren dabei. Begleitet werden diese Trips stets von einer Suche und Recherche, die auch nie gefahrlos bleibt und immer auch einen ernsten Hintergrund hat, ohne aber an Heiterkeit und Humor einzubüßen.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell nicht, aber das liegt auch daran, dass ich ja erst vor kurzem das neueste Buch beendet und veröffentlich habe und mich als Selfpublisherin auch um alles andere allein kümmern muss. Mit dem „richtigen“ Beruf, Familie und Haushalt zusammen ist das durchaus zeitfüllend. Ich lege eigentlich immer erst nach Weihnachten wieder los. Und da ich nun erst einmal „Blut geleckt“ habe, werde ich das Schreiben vermutlich auch nicht mehr sein lassen und auch diesen Dezember ggf wieder anfangen … ob es eine Fortsetzung von A. S. Tory oder aber etwas ganz anderes diesmal wird, ist derzeit aber noch unklar.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Musik hören, Konzerte besuchen, Lesen, Fotografieren, Freunde treffen, kochen, feiern, reisen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Selbstverständlich. Es kommt zwar in den letzten Monaten viel zu kurz, was ich sehr bedauere. Aber ich habe viele Lieblingsautoren, querbeet: angefangen von den Kinderbuchklassikern, wie Erich Kästner, Otfried Preußler, Astrid Lindgren, die ich nach wie vor liebe und denen ich auch berufsbedingt immer wieder begegne, liebe ich besonders Hermann Hesse, Brecht oder Kafka, Krimis van Elisabeth George, Henning Mankell, Fred Vargas oder Volker Kutscher und ich habe – welch Wunder – ein besonderes Faible für AllAger – also Bücher, die für fast alle Altersgruppen oder jedenfalls eine sehr breite Altersgruppe geeignet sind, wie J.K. Rowling, Wolfgang Herrndorf oder Carlos Ruiz Zafón, die beiden letztgenannten Autoren sind leider viel zu früh verstorben, was ich sehr traurig finde.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich arbeite mittlerweile die meiste Zeit am Laptop an meinem Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer, von dem aus ich auch einen Blick in den Garten habe. Band Eins und Band Zwei habe ich aber auch zwischendrin am Handy im Urlaub, sogar am Strand geschrieben. Klingt lustig, geht aber. Wenn ich Zeit und Muße habe, ist mir jedes Medium und jeder Ort recht.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich stehe in der Schulzeit unter der Woche um 5.30 Uhr auf, kümmere mich um Frühstück etc und fahre kurz nach sieben zur Schule. Dann komme ich gegen 13 Uhr nach Hause, mache wie wohl jede Mutter Mittagessen, bereite etwas für die Schule nach oder vor, bin Mama Taxi für Fußball etc. und zwischendrin kümmere ich mich um Marketing, Social Media & Co. Wenn ich gerade an einem Buch schreibe, schreibe ich, egal wann, wenn eben Zeit ist, am besten aber abends. Das Wochenende lässt für alles dann freilich etwas mehr Zeit, Ferien sowieso. Während der Hochphase der Coronapandemie zwischen März und Mai war die Situation aber ganz anders. Da bin ich zwischen Onlineunterricht inklusive Zoomsitzungen mit Kollegium oder Schülern, Social Media und meinem Textmanuskript am gleichen Laptop innerhalb von Minuten hin und her geswitcht …
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Wie oben beschrieben, bin ich grundsätzlich sehr offen gegenüber allem. Aber Lieblingsgenres sind Kinder- und Jugendbücher, AllAger, Krimis und historische Romane. Weniger mag ich Thriller, Horror oder auch reines Fantasy. Harry Potter freilich ausgenommen. Und ja, in A. S. Tory ist eigentlich von allem etwas drin, was ich mag. 😊
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Sehr oft zitiert, dennoch immer noch schön und wahr: 
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ (Hermann Hesse) 
„Sie werden die kurzweiligsten, spannendsten Ferien Ihres Lebens verbringen.“ A. S. Tory
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich mag eigentlich ganz viel und liebe es neues zu entdecken und hoffe noch nach dieser Coronazeit viele neue Länder zu entdecken. Aber absolute Lieblingsländer sind Italien und England. So gegensätzlich sie sind: Temperament, Lebensart, Landschaft, Städte gefallen mir da besonders. Vielleicht auch, weil Italien als Kind der erste Auslandsurlaub für mich war, es auch ganz entfernt italienische Vorfahren gab, und ich in England genauso wie Sid mit fünfzehn das erste Mal alleine war … und mit 16 auch wie er in London … 😊 Das prägt.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich bin auch mir selbst gegenüber sehr kritisch und fordere meine Testleser auch stets zu Kritik auf. Ich nehme sie daher nie übel, sie ist mir sogar ganz, ganz wichtig, aber dennoch nehme ich sie mir auch sehr zu Herzen. Es kommt freilich immer auch darauf, wie sie geäußert wird und ob ich es nachvollziehen kann. 
Aber bislang waren die meisten eigentlich höflich. Und eins ist gewiss: man lernt immer etwas dazu und genau das ist ja wichtig.
Warum hast du dich entschieden Selfpublisher zu werden und nicht zu einem Verlag zu gehen?
Es war letztendlich keine freiwillige Entscheidung. Ich hatte es mit Band Eins zwar nicht sehr lange versucht, auch nie einen Agenten gehabt, aber die nichtssagenden Absagen und das Warten und Hoffen waren frustrierend genug und danach habe ich es schlichtweg nicht mehr versucht. Das war mir einfach zu wenig aussichtsreich und daher vermutlich Zeitverschwendung.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Seid neugierig und offen auch für Bücher, die nicht dem Mainstream entsprechen. Und lest E-Books – es ist für Selfpublisher sehr viel günstiger. Denn ich muss sagen, dass ich das sehr bedauerlich finde: Es tun die wenigsten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.