Montag, 12. Oktober 2020

[Autoreninterview] Jennifer Hauff

 

Autoreninterview
Jennifer Hauff

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich lebe zusammen mit meiner Familie in Frankfurt am Main, wo auch mein Thriller „Verschnitt“ spielt. Ich habe eine Ausbildung zur Hotelkauffrau gemacht, bin gelernte Fremdsprachenkorrespondentin, studiere Germanistik und Amerikanistik und schreibe bereits seit 2009 Bücher. Außerdem arbeite ich als Front Desk Manager bei einer kleinen Fluggesellschaft, bin aber gerade in Elternzeit.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war 2009 und ist eher zufällig passiert. Meine damals 15-jährige Schwester erzählte mir von einem Buch, das sie zu schreiben plante. Als ich eine Weile nichts mehr davon gehört hatte, hakte ich nach. Die Geschichte hing an manchen Stellen und sie wollte schon aufgeben, als wir ihre Ideen einfach zusammen veränderten und dann gemeinsam schrieben. Daraus wurde mein Debüt „Herzverwandt“, das 2011 beim Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen ist.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
„Herzverwandt“ ist ein Jugendbuch mit einer dramatischen Liebesgeschichte. Für die Geschichte der 17jährigen Charlie, die unbedingt ein neues Herz braucht, haben wir uns mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt. 
„Traumstimmen“ war mein erstes Einzelprojekt. Es ist ein Urban-Fantasy Roman, der in der Realität unserer Zeit spielt, also ohne Drachen oder Vampire. Trotzdem hat das Buch eine fantastische Ebene. Die Protagonistin Hanna träumt von Verstorbenen, und sie spricht im Schlaf, aber nicht mit ihrer eigenen Stimme... 
„Verschnitt“ ist mein erster Thriller. Inspiriert von der Lebensgeschichte des David Reimer, der in den 1960er Jahren als Junge geboren, aber als Mädchen aufgezogen wurde, habe ich die Geschichte von der OP-Schwester Liane geschrieben, die sich für das Schicksal ihrer Familie rächen möchte. Vor meiner Recherche für das Buch wusste ich kaum etwas über Intersexualität. Ich bin allen Menschen, die mich bei meiner langjährigen Recherche unterstützt haben, unglaublich dankbar. Ich habe viel gelernt und die Wichtigkeit, dieses Thema sichtbar zu machen, hat mich bis zum Ende angetrieben.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Ja, an einem weiteren Thriller, der voraussichtlich im nächsten Jahr ebenfalls beim Mainbook Verlag erscheinen wird. 
Außerdem versuche ich mich an Kinderbüchern.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Ich studiere und habe ein kleines Kind, also habe ich nie Langeweile. Alles was ich mache, mache ich eigentlich sehr gern, darum ist im Grunde genommen alles eine Art „Freizeit“. Sport gehört für mich fest dazu und wenn ich wirklich mal weniger zu tun habe, liebe ich es natürlich sehr, zu lesen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Das ist schwer. Es gibt so wahnsinnig viele gute Autoren und davon sind nur wenige richtig bekannt. Meine Lieblingsbücher sind eigentlich immer die, die mich so in die Geschichte versinken lassen, dass ich traurig bin, wenn das Buch ausgelesen ist. Wenn ich die Stimmung der Geschichte und ihre Figuren nach dem Lesen vermisse. Das haben bei mir aber nicht nur Harper Lee oder Stephen King geschafft, sondern auch ganz viele andere. Im Moment lese ich zum Beispiel Bücher, die ebenfalls im Mainbook Verlag erschienen sind. Außerdem mag ich auch gerne Liebesgeschichten. In meinen Büchern hat die Liebe immer einen Platz. Ich bin Mitglied bei DELIA (der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen), schon allein dadurch kenne ich so viele Autoren, die großartige Liebesgeschichten schreiben.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich habe tatsächlich einen kleinen Schreibtisch unter dem Dach. Allerdings nutze ich den hauptsächlich, um meine Texte zu überarbeiten, oder eben für mein Studium. Zum Schreiben selbst sitze ich am liebsten an einem ruhigen Ort, und kritzele mit einem Bleistift in ein Notizbuch. Ich kann gar nicht sagen, wie viele Notizbücher ich schon vollgeschrieben habe.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Seit ich Mama bin, gibt es eigentlich keine „normalen“ Tage mehr. 😉 
Dank meinem wunderbaren Mann finde ich aber immer noch Zeit für das Schreiben und auch für mein Studium. Aber zurzeit eben nicht in einem festen Rhythmus.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese und schreibe sehr gerne Thriller. 
Im Moment bin ich aber gerade in einer Phase, in der ich wieder sehr gerne Liebesgeschichten lese.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Lebe deinen Traum! 
Ich möchte lieber alles versuchen und manchmal scheitern, als auf der Stelle zu treten.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Hawaii, dicht gefolgt von Australien. 
Das hat (genau wie bei den Lieblingsbüchern) mit der Stimmung zu tun. 
Ich war schon an einigen Orten, an denen es mir richtig gut gefallen hat. Aber das Lebensgefühl und die Stimmung haben mich nirgendwo so in ihren Bann gezogen wie auf Hawaii. Maui und Big Island sind meine Lieblingsinseln.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Ich möchte glauben, dass ich mit konstruktiver Kritik ziemlich gut umgehen kann. Gerade was meine Bücher angeht, habe ich gelernt, aus jeder Kritik möglichst viel mitzunehmen. Man kann sich ja immer weiterentwickeln.

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