Sonntag, 25. Oktober 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Verbena - Hexenjagd von Ruth Anne Byrne



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit den Protagonisten Verbena, Valerian, Finn und Korvinus aus „Verbena - Hexenjagd“ und deren Autorin Ruth Anne Byrne.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Verbena &Co: Liebe Claudia, danke für die Einladung!
Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Finn: Verbena, erzähl doch einmal wer du bist! (Er sieht sie verträumt an.) 
Verbena: Was gibt es viel zu sagen? Ich bin Heilerin – also angehende Heilerin, in der Lehre bei meiner Ziehmutter Alraune. 
Finn: Alraune teilt Verbena ständig ein. Es ist wirklich schwierig, Zeit zu finden, um mich mit ihr zu treffen, oder noch viel besser, mich mit ihr davonzustehlen – wenn ihr wisst, was ich meine. (Er grinst verwegen.) 
Verbena (wird rot): Als ob du ständig Zeit hättest. Wenn du mit den Jägern unterwegs bist, seid ihr oft tagelang nicht im Dorf! Aber wir habe hier ja noch jemanden ... (Sie wendet sich an Valerian.) … von dem wir alle gerne genauer wüssten, wer er ist. (Hinter vorgehaltener Hand flüstert sie: ) Alraune glaubt ihm nämlich nicht, dass er kein Adeliger ist. 
Finn rollt die Augen. 
Valerian (räuspert sich): Ich bin nicht adelig. Ich sagte doch schon, ich bin Valerian Gundermann, Sohn eines Stoffhändlers aus Kronenburg. 

Finn: Dann kann der feine Herr gleich einmal beschreiben, worum es in unserem Buch geht – aber bitte ohne den Klappentext abzulesen! 
Valerian (seufzt): Der König wurde gestürzt und seitdem drängt sich Helleborus von Resede an die Macht. Er ist einer der Hüter, sicher der Radikalste! Die Hüter waren schon immer dafür da, die Bevölkerung des Rohnlands vor gefährlichen „Begabten“ zu schützen, jetzt aber wird Jagd auf alle Begabten gemacht. 
Verbena: Und du? Bist du einer der Begabten? Ich … 
Valerian: Verbena, psst! Über Begabte spricht man nicht! 
Korvinus (drängt sich ins Geschehen): Im Namen der Mutter des Lebens, und ob über Begabte gesprochen wird. Nur raus mit der Sprache, ich warte auf eure Geständnisse! 
Verbena: Meine Güte, jetzt sei doch nicht immer gleich so aufbrausend! Im Buch traue mich mich das ja nicht, aber jetzt kann ich dich endlich fragen … Macht es dir Spaß, uns zu quälen? 
Korvinus (streift sich sein langes Haar hinter die Schulter): Begabter Abschaum muss ausgemerzt werden, da gibt es keine Diskussion! Und gerade bei dir, Verbena, habe ich schon lange das Gefühl, dass du eine von denen bist! 

Verbena: Da kommt mir gleich die Gänsehaut … reden wir lieber über etwas anderes. (Sie zieht Finn und Valerian weg von Korvinus.) Erzählt doch mal, was sind eure Lieblingsstellen im Buch? 
Finn: Also diese hier ist meine: „Am Ufer wischte er (Finn) sich über das Gesicht und strich die Haare zurück. »Glücksbringerin!«, rief er und ging auf mich zu, zog das Seil hinter sich her. Ich schnappte nach Luft. Wirklich? Hier? Vor allen Leuten? Schon legte er eine Schlaufe des Seils um mich und zog mich an sich heran. Seine Nasenspitze berührte meine.“ 
Verbena (kichert): Ja das war schön, aber – tut mir leid, wenn ich es dir sage – meine ist diese hier: „Ich spürte seinen (Valerians) Atem an der Wange – beinahe wie ein Kuss. Ich schloss die Augen und dachte bewusst an nichts. Das war gar nicht so einfach. Leise legte ich mich nach hinten auf die Brücke. Dann öffnete ich meine Augen wieder und sah in den Nachthimmel hinauf.“ 
Valerian (einer seiner Mundwinkel zieht sich zu einem wissenden Grinsen nach oben): Ja, dem kann ich mich anschließen! 

Finn: Wie viel echte Ruth Anne steckt in unserem Buch oder in dem ein oder anderen von euch? 
Valerian: In mir nicht so viel, aber ich würde mal sagen, in Verbena schon ziemlich einiges! 
Verbena: Wie kommst du denn darauf? 
Valerian: Naja, das Buch ist ja aus deiner Perspektive geschrieben. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass unsere Autorin, dir vieles angedichtet hat, wie sie selbst auch handeln würde. 
Verbena (nicht begeistert): Kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe nur gehört, dass es manche der Orte im Buch tatsächlich geben soll. Wie Kronenburg zum Beispiel.
Claudia: Verbena, Valerian, Finn unter uns. Wie würdet ihr als Hauptprotagonisten eure Autorin beschreiben?
Finn: Sie soll einmal gesagt haben, dass sie nie und nimmer selbst im Rohnland leben wollen würde. Warum also tut sie uns das an? 
Valerian: Soweit ich weiß, will sie mit dieser Geschichte viel mehr sagen. Es geht ihr darum, darauf hinzuweisen, wie schnell es gehen kann, dass eine Gesellschaft radikalisiert wird und wie schlimm es ist, alles zu verlieren und flüchten zu müssen. Dafür leide ich gerne ein bisschen. Und du, lieber Finn, könntest dadurch ruhig auch ein bisschen was dazulernen! Bei Korvinus ist ja leider Hopfen und Malz verloren. 
Verbena: Es ist ja auch nicht so, dass sie uns allein leiden lässt. Manchmal ist sie auch ganz schön fertig, wenn sie die traurigen Szenen mit mir schreibt.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr vielleicht sogar Mitspracherecht?
Verbena: Die Geschichte hieß immer wieder anders. Wirbel im Nebel, Das Tier in mir, … Die Idee sie nach mir zu benennen (sie reckt die Schultern) kam vom Fabulus Verlag und da habe ich natürlich nicht nein gesagt! 

Finn: Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen? 
Valerian: Das satte Grün des Buchs finde ich sehr gelungen. 
Verbena: Ja, und erst der Buchschnitt! Der ist mit Eisenkraut – also Verbena officinalis - Blättern und Blüten verziert. Das ist wunderschön geworden!
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch. 
Verbena, Valerian & Finn: Danke dir, liebe Claudia!

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