Autoreninterview
Ruth Anne Byrne
Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Hallo! Mein Name ist Ruth Anne Byrne. Ich komme ursprünglich aus Innsbruck und lebe seit vielen Jahren in Wien. Eigentlich bin ich gelernte Meeresbiologin und habe mit Tintenfischen gearbeitet. Die letzten 10 Jahre habe ich aber in der medizinischen Forschung (humane Zellkultur) verbracht und habe daneben zu schreiben begonnen.Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das Schreiben war für mich eher spät berufen. Vorher war ich viel zu beschäftigt, die Welt zu sehen und in jedem Ozean zu tauchen. Dann kam meine Tochter und für sie habe ich Gute-Nacht-Geschichten erfunden. Da es schade gewesen wäre, diese wieder zu vergessen, habe ich sie niedergeschrieben. Daraus wurde ein Hobby für mich, das inzwischen einen Gutteil meiner Zeit in Anspruch nimmt.Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?Mein Erstling ist das Kinderbuch „Voran, Schwestern!“ (2018, CCU Verlag, ISBN: 978-3903166141).Es ist ein Vorlese- oder Selberlesebuch für etwa 5 bis 8-jährige Kinder, in dem es um einen Stamm von Ameisen geht, deren Ameisenhaufen durch eine Straßenbaustelle in Gefahr ist. Agatha und ihre Freunde schaffen gemeinsam Unglaubliches, weil sie – wie fleißige Ameisen das eben so machen – anpacken und zusammenhelfen.Heuer kam das Jugendbuch „Verbena. Hexenjagd“ heraus (2020, Fabulus Verlag, ISBN: 978-3944788876).In diesem ersten Teil der „Verbena-Trilogie“ geht es um die junge Heilerin Verbena (17), die an sich ein magisches Talent entdeckt. „Begabte“ werden jedoch im Rohnland von den Hütern (einer Art Inquisition) gejagt. Als auch noch ein geheimnisvoller Verletzter in die Heilerei gebracht wird, verschärft sich Verbenas Lage.
Ich bin nach wie vor mit der Verbena-Trilogie beschäftigt. Es fehlt ja noch Band 3!Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit … was ist das? Mir ist ja gerade passiert, dass mein Hobby (das Schreiben) so überhandgenommen hat, dass es inzwischen einem Full-time-Job gleichkommt … Viel Zeit für anderes, abseits von ein bisschen Sport, bleibt da momentan nicht.Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese gerne und es gibt eine ganze Reihe von Autoren, deren Bücher mich über die Jahre hinweg begleitet haben. Das wären z.B. Astrid Lindgren, Terry Pratchett, Anne Rice, Cornelia Funke, Kerstin Gier, usw.Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich bin eine Schreibtisch-Nomadin – ich schreibe überall, am Tisch, am Sofa, auf der Terrasse … Wenn ich an einem Platz nicht weiterweiß, kann es durchaus sein, dass ich meinen Laptop packe und mich woanders hinsetze. Vor allem während des Corona-Lockdowns war das essenziell, um irgendwo ein stilles Plätzchen zum Schreiben zu finden. 😉Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Was ist schon normal im Jahr 2020? 😉 Ein idealer Tag ist für mich, wenn ich gleich in der Früh, also noch vor dem Frühstück, dazukomme mich in mein Schreibprojekt zu vertiefen. Dann sind die Weichen gut für einen produktiven Schreibtag gestellt.Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?Ich lese gerne Fantasy, egal in welcher Ausprägung. Momentan lese ich auf Deutsch geschriebene Kinder- und Jugendliteratur – einfach um zu wissen, was gerade am Markt ist und wie sich meine Texte dazu positionieren.Beim Schreiben finden bei mir hauptsächlich Kinder- und Jugendbuchtexte den Weg aufs Papier, bzw. in den Computer. Diese haben auch meistens eine fantastische Komponente, aber mir ist auch schon die eine oder andere Realgeschichte passiert.
Hast du ein Lieblingsland und warum?„There comes a point in your life, when you need to stop reading other peoples book, and write your own.“ Albert Einstein„Einen Moment dachte ich an die Kreuzdorner Hexe. Hatte sie auch solche Dinge getan? Und war es das wert gewesen? Die Hüter hatten ihr kurzes Leben jäh am Scheiterhaufen beendet.Aber ich war viel zu neugierig, um es bleiben zu lassen. Sollten mir die Hüter doch den Buckel runterrutschen. Heute, morgen, und erst recht dann, wenn ich alt und grau und buckelig war. Aber jetzt … jetzt musste ich das probieren!“ aus Verbena. Hexenjagd
Nach allen meinen Reisen muss ich sagen, dass ich sehr zufrieden bin, meinen Lebensmittelpunkt in Österreich zu haben. Es zieht mich also nicht wirklich woanders hin, nur das Meer geht mir hin und wieder ab.Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Im Große und Ganzen ja – es hängt halt auch ein bisschen davon ab, wie sie präsentiert wird. 😉Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?In der Wissenschaft, wo ich ja herkomme, gibt es das Peer-Review-System, bei dem wissenschaftliche Arbeiten von mindestens zwei weiteren Leuten vom Fach für gut befunden werden müssen, bevor sie publiziert werden – eine Art Qualitätssicherung.Ähnlich sehe ich das mit Verlagspublikationen. Da muss ein Verlag den Text für so gut empfinden, dass sie Geld in die Hand nehmen, um daraus ein Buch zu machen.Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Selfpublisher prinzipiell als schlechter empfinde – da gibt es auch sehr Gute – aber es ist der Weg, den ich für mich und meine Bücher gehen möchte.
Egal in welchem Gebiet ihr etwas aufbauen wollt, bleibt dran! Denn wenn man wirklich etwas will, schafft man es auch! 😊
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