Dienstag, 6. Oktober 2020

[Buchvorstellung einmal anders] (K)ein Wort zu viel von Dana Luminita

 


Buchvorstellung einmal anders


Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Ariane aus „(K)ein Wort zu viel“ und deren Autorin Dana Luminita.

Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet.
Ariane: Probieren wir doch mal das Buch in möglichst wenig Sätzen zu beschreiben, ohne den Klappentext abzulesen. 
In dem Buch geht um ein achtjähriges Mädchen, das gerade seinen Vater verloren hat und nun auch noch auf brutale Art seine Mutter verliert. Seitdem ist Ariane stumm und muss nun als Vollwaise und mit dieser Einschränkung ihr Leben meistern. Dabei helfen ihr im Laufe der Jahre die aufgeweckte Julia, (ihre beste Freundin) und Simon, der alles für Ariane tun würde. Und auch die Musik spielt in Arianes Leben eine große Rolle. Außerdem läuft sie gerne und irgendwie steht das auch symbolisch dafür, dass sie vor allem davonläuft, was sie schwach erscheinen lassen könnte. Zum Ende des Buches ist die Protagonistin Mitte zwanzig und … Na, das Ende verrate ich euch natürlich nicht ;)
Ariane: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? 
Puh, was sollen denn meine Leser denken, wenn ich gleich die erste Frage mit JA beantworte? Ich mag das Drama schon, zugegeben, doch es entsteht nie ohne Grund. Ich setze meine Protagonisten nie schlimmen Situationen „einfach nur so“ aus. Es gibt immer Gründe dafür, die erklären, warum sie auf eine gewisse Weise handeln oder wie sie sich verhalten. Auch im wahren Leben gibt es Höhen und Tiefen, an denen wir wachsen können und durch die wir erkennen, was bedeutend im Leben ist. Das ist in meinen Geschichten nicht anders. Es gibt immer eine Botschaft, die ich auf die ein oder andere Art vermitteln will.
Ariane: Hast du eigentlich auch eine Lieblingsstelle im Buch, die du den Lesern vorstellen willst? Meine ist: Oh, es gibt einige Stellen, die mir gut gefallen. Der Schluss natürlich, aber auch die kleinen Momente, wie das letzte Gespräch mit meiner Mutter, die Zeit mit Simon und Julia, die Reise nach Paris, sogar die einsamen Stunden am Klavier. 
Ariane: Wie viel echte Dana steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? 
Ich glaube, in jedem der Charaktere steckt ein bisschen mehr oder weniger Dana. In den Entscheidungen, in den kleinen Macken, in der Leidenschaft und sogar zwischen den Zeilen kann man mich finden, wenn man denn möchte. Manches ist offensichtlicher, manches weniger. Ich habe während des gesamten Schreibprozesses und noch hinterher vieles über mich selbst erfahren und genau das macht die Geschichte (für mich) authentisch.
Claudia: Ariane, unter uns. Wie würdest du als Hauptprotagonistin deine Autorin beschreiben? 
Sie weiß, was sie möchte, doch sie lässt Dinge auch einfach geschehen. Sie fühlt, was sie tut, vielleicht gerade, weil Dinge so spontan passieren. Meine Autorin ist oft hin und her gerissen zwischen Sehnsucht und Leidenschaft. Außerdem neigt sie dazu, Dinge im Dialekt zu formulieren, das kann amüsant sein ;) Wie gut, dass es Testleser gibt!
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du vielleicht sogar Mitspracherecht? 
Es gab von Anfang an ein Titel da, doch nach dem letzten geschriebenen Wort war mir plötzlich klar, dass der, der es nun geworden ist, die Geschichte doch am besten beschreibt.
Ariane: Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen? 
Es beschreibt sehr gut, worum es geht, doch ich, als Autorin hätte im Nachhinein vielleicht einen anderen Baum gewählt. Auch glaube ich, dass er mögliche Leser nicht so sehr anspricht, wie er vielleicht könnte.
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch. 
Ariane: Dies ist zumindest eines meiner liebsten Stellen, denn sie war sehr bedeutend für mich damals: „Sie konnte langsam hinnehmen, wenn auch nie verstehen, dass sie ein Schicksal wie dieses getroffen hatte. Sie akzeptierte auch, dass sie nun eben stumm war. Sie wusste, sie musste nicht sprechen, um gehört zu werden. Sie musste sich hier auch nicht erklären, um verstanden zu werden und das fühlte sich gut für sie an.“ 
Für mich als Autorin ist es eines, das relativ am Ende vorkommt, doch das würde spoilern ;)
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch. 

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