Samstag, 24. Oktober 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Das Lied des Regenbogens von Kaia Rose



Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Autorin Kaia Rose, um mit ihr über ihr Buch „Das Lied des Regenbogens“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um für dein Buch zu antworten.
An mir liegt es, für diese wundervolle Gelegenheit zu danken.
Kannst du uns dein Buch in möglichst wenig Sätzen beschreiben?
In meinem Gedichtband „Das Lied des Regenbogens“ versammeln sich Gedichte, die zwischen den Jahren 2009 und 2020 entstanden sind – also über eine lange Zeitspanne hinweg, in der mein Leben die unterschiedlichsten Wendungen genommen hat. So deckt das Buch die ganze Bandbreite des Lebens ab, vom ersten zarten Verlieben bis zum schmerzlichen Verlust, von der Geburt bis zum Tod, vom Frühling bis zum Winter. 
Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Thema Lebenskunst. Hier finden sich Gedichte, die im Zuge innerer Heilungs- und Reifungsprozesse entstanden sind, mit denen ich mir selbst – und hoffentlich auch meinen Leserinnen und Lesern – Mut, Selbstvertrauen und den Glauben an das Gute zusprechen möchte.
Deine Charaktere erleben ja so einiges. Fällt es dir leichter sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Im Grunde gibt es in meinen Gedichten nur einen Charakter – mich. Selbst wenn nicht alle Gedichte in Ich-Form abgefasst sind, geben doch alle von ihnen Gedanken und Gefühle wider, die ich selbst an irgendeinem Punkt in meinem Leben empfunden habe. Die schönen wie die düsteren Zeiten und Erlebnisse gehören zu mir und meinem Leben, und es tut mir gut, sie in Gedichtform zum Ausdruck zu bringen. So gesehen hat das Schreiben auch therapeutische Wirkung für mich. 
Gleichzeitig hoffe ich, mit meiner Selbstoffenbarung meine Leserinnen und Leser emotional zu berühren. Denn auch sie erleben die Höhen und Tiefen, durch die ich sie in meinen Gedichten führe. Gemeinsam gehen wir durch die unterschiedlichsten Lebensphasen – wir lieben, wir hoffen, wir leiden – um letztendlich charakterlich gestärkt und gereift daraus hervorzugehen. 
Ein gutes Beispiel dafür ist mein Gedicht „Ruhestand“, mit dem ich mir selbst über den „Schock“ angesichts der Pensionierung meines beruflich extrem engagierten Vaters hinweghalf.
Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Alle Gedichte in diesem Buch sind ein Teil von mir, sie repräsentieren mein Leben zu unterschiedlichen Zeiten und bedeuten mir viel. Wie soll ich mich da für eine Lieblingsstelle entscheiden? Der ganze Gedichtband hat einen Lieblingsplatz in meinem Leben – und hoffentlich auch im Bücherregal so mancher Leserin oder unter dem Weihnachtsbaum zukünftiger Leser ;-).
Wie viel echte Kaia steckt in dem Buch oder auch in dem ein oder anderen Charakter?
Ganz viel! Natürlich steckt in jedem Text viel von der Persönlichkeit und den Erfahrungen des Autors. Nirgends aber fließen meine Gefühle und Gedanken, meine Träume und Wirklichkeiten so ungefiltert hinein wie in meine Gedichte. Dichten ist im Grunde genommen ein Seelenstriptease. 
Wer mir also unter die Haut schauen möchte, dem sei mein Gedichtband „Das Lied des Regenbogens“ sehr ans Herz gelegt.
Wie du sagst, verkörpern alle Gedichte in deinem Buch Aspekte deiner selbst. Diese Gedichte sind aber sehr unterschiedlicher Natur - von „himmelhoch jauchzend“ bis zu „zu Tode betrübt“. Was sagt uns das über die Dichterin dahinter?
Alles ;-). Meine Persönlichkeit, die sich in unmittelbar meinem Werk niederschlägt, ist tatsächlich so bunt und vielfältig wie der Regenbogen. Ich bin in jeder Hinsicht zu extremen Gefühlen fähig, kann vor Freude übersprudeln oder (um beim „flüssigen“ Vergleich zu bleiben) in Verzweiflung versinken. Generell überwiegt aber die helle Seite, die Hoffnung und der Glaube an das Gute. Speziell die letzten Gedichte im Buch, die unter dem Motto „Lebenskunst“ stehen, bringen das sehr treffend zum Ausdruck.
Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Ursprünglich wollte ich mein Buch – wie das oben zitierte Gedicht – „Wortmalerei“ nennen. Da es diesen Titel aber schon gab, brauchte ich eine Alternative. 
Der Regenbogen hat für mich schon seit jeher starke positive Symbolkraft. Daher war es für mich naheliegend, ihn in den Titel meines Gedichtbandes aufzunehmen.
Bist du zu 100% zufrieden mit dem Cover oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?
Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Meine wunderbare Verlegerin von PUTPUT Books zeigte sich von der Idee eines Lyrikbandes gleich sehr angetan. Nur ein Problem gebe es, sagte sie. Gedichtbände seien immer dezent in einfarbigen Einbänden gehalten. Das wolle sie nicht, sie stelle sich etwas Fröhliches, Buntes vor. Ob das für mich ein Problem sei. 
Ein PROBLEM??? 
Auf den ersten Blick habe ich mich in das traumhafte Blumencover verliebt! Dazu der verspielte Schriftzug, in dem mein Name gehalten ist … kein Cover der Welt könnte meine Persönlichkeit und meine Lyrik besser veranschaulichen als dieses.
Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Unterwegs 
Regen fliegt mir entgegen 
explodiert in bunten Kaskaden auf meiner Haut 
Wasser getränkt von Sonnenlicht 
die Natur im Champagnerrausch 

Aus der Zeit gerissen 
von der Ordnung des Alltags befreit 
die leichte Eleganz des Chaos 
streift mich mit warmen Fingern 

Beruhigt 
die Vergänglichkeit des Vergangenen hinnehmen 
die Belanglosigkeit des Gegenwärtigen genießen 
Frei in der Unvorhersehbarkeit des Kommenden 

Gelassenheit findest du 
nie am Ziel 
sondern immer nur am 
Rande des Weges.
Danke für das Gespräch.
Ich bedanke mich sehr herzlich bei dir und bei allen Leserinnen und Lesern, die Interesse an mir und meiner Arbeit zeigen!

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