Dienstag, 27. Oktober 2020

[Autoreninterview] Ria Karlotti

Autoreninterview
Ria Karlotti

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich wurde in Österreich geboren und lebe bis heute in der pulsierenden Studentenstadt Graz. Schon als Kind war ich eine Leseratte, und das bin ich geblieben. Neben dem Lesen ist das Theater meine zweite große Leidenschaft. Als Kommunikationschefin eines größeren Unternehmens habe ich auch beruflich viel mit Sprache zu tun – in meinen Kurzgeschichten und Romanen gesellen sich romantische Verwicklungen und erotisches Prickeln dazu.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eine Freundin, die vor einigen Jahren eine Autorenkarriere eingeschlagen hat, hat mir viel erzählt und mich schließlich mit ihrer Agentin bekanntgemacht. Schon stand ich auch unter Vertrag :-).
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich stehe noch am Anfang meiner Schriftstellerkarriere. Bisher habe ich die Novelle „Noch einmal brennen“ in der Anthologie „Sinneslust 2“ im Ashera Verlag und die Kurzgeschichte „Nicht mehr und nicht weniger“ in der Anthologie „Ex & Popp“ im Elysion Verlag veröffentlicht. 
Meine Novelle „Noch einmal brennen“ beschreibt die leidenschaftliche Affäre einer Karrierefrau Ende vierzig mit ihrem halb so alten Praktikanten. Lust- und genussvoll, gleichzeitig aber auch hin- und hergerissen zwischen ihrer gesellschaftlichen Position, den ehelichen Verpflichtungen und schierem Lebenshunger erlebt die Protagonistin eine verhängnisvolle Amour fou. Die Lady und der Laufbursche – kann das gutgehen?
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Oh ja! Derzeit schreibe ich an dem Erotikroman „Zum Verlieben ähnlich“, der nächstes Jahr veröffentlicht wird. Außerdem habe ich ein weiteres aufregendes Projekt in der Pipeline, über das ich aber noch nichts verraten darf.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Glücklich macht mich die Natur. Zusammensein mit lieben Menschen, gemeinsam lachen und das Leben genießen. Ich liebe den sonnigen Süden und bewege mich gern.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Als ich – ehrlich gesagt ziemlich überraschend – meinen ersten Auftrag für einen Erotiktext in der Tasche hatte, begann ich, mich in das Genre einzulesen. Dabei bin ich auf den Autor Fabio Volo gestoßen, dessen Schreibstil mich sofort angesprochen hat.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am liebsten schreibe ich in der Natur oder sonst an einem stillen, gemütlichen Ort. Beim Schreiben bin ich gern allein, ich mag dabei auch keine Musik oder andere Nebengeräusche außer Meeresrauschen, den Gesang der Zikaden oder Vogelgezwitscher.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Ich weiß nicht, ob du das wirklich wissen willst … Mein beruflicher Alltag hat sehr wenig mit meinem Autorenleben zu tun. Nicht, dass er mir keine Freude machte, ganz im Gegenteil. Aber ich achte streng darauf, die beiden Sphären voneinander abzugrenzen. Mein Autorenleben spielt sich hauptsächlich am Abend, am Wochenende und im Urlaub ab.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Da ich mich als Autorin in den Genres Romance und Erotik bewege, sollte ich jetzt wohl angeben, dass ich diese Genres auch lese … 
De facto lese ich aber querbeet, was mir gerade unterkommt – vom packenden Thriller über den abgefahrenen Sci-Fi-Roman bis zur gefühlvollen Romanze. Wichtig sind mir ein ausgefeilter, sprachlich korrekter Stil, stimmige Psychogramme der Protagonisten und eine schlüssige Handlung. Und natürlich ein tiefes, für den Leser wahrnehmbares Gefühlsleben der Charaktere …
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ganz spontan zitiere ich jetzt die unsterbliche Chansonnière Edith Piaf: „Je ne regrette rien …“ (auf gut Deutsch: Ich bereue nichts.) 
Ein Zitat, das meine Arbeit beschreibt? Da passt vielleicht dieser Ausschnitt aus meinem in Arbeit befindlichen Manuskript: 
„Alles, was Silke üblicherweise beschäftigte – ihr Alltag zwischen Jakob und dem Teilzeitjob als Werbetexterin, der Haushalt, Playdates mit Freundinnen und deren Kleinkindern – trat in den Hintergrund. Silke war nur noch im Hier und Jetzt, fühlte sich in der Musik aufgehen. Bei einem besonders traurigen Lied, das von Liebe und Abschied handelte, traten Tränen in ihre Augen. Ein anderer Song – eine Ode an die körperliche Liebe, die die Sängerin mit tiefer, erotischer Stimme vortrug – ließ Silke erschauern. Auf ihren Armen bildete sich Gänsehaut. Sie fühlte sich von einer Vielfalt an Gefühlen erfüllt, die sie beinahe überwältigten.“
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich liebe den Süden, generell – der Sonne wegen, der Landschaft wegen, des Lebensgefühls wegen. Dort fühle ich mich zu Hause. Dort gehöre ich hin.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Unter uns gesagt: Ich kann Kritik nicht ausstehen ;-). Aber wer kann das schon? Wenn sie berechtigt ist, müssen wir sie letztlich annehmen, ob wir wollen oder nicht. Sonst bleiben wir im Status quo stecken und entwickeln uns nicht weiter.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Für Self Publishing habe ich schlichtweg keine Zeit. Und so wichtig ist es mir nicht, zu veröffentlichen. Ich schreibe, und entweder ein Verlag nimmt den Stoff an, dann freue ich mich natürlich riesig, oder ich habe ihn eben nur für mich geschrieben. Macht auch nichts.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Danke für euer Interesse! Das ist das Schönste, was uns AutorInnen beschieden ist.

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