Samstag, 9. Mai 2020

[Autoreninterview] Sabine Brandl


Autoreninterview
Sabine Brandl

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich bin 1977 in München geboren und Autorin von lesbischen Liebesromanen sowie von Kurzgeschichten und Lyrik zu ganz verschiedenen Themen. Mein Anliegen ist es, die Leser*innen zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen, ich möchte sie berühren, amüsieren und auf eine spannende Fantasiereise mitnehmen. Des Öfteren spiele ich auch mit Klischees und Vorurteilen, um – so hoffe ich - auf eine humorvolle und lockere Art einige Schubladen zu öffnen. Besonders interessieren mich die Facetten zwischen Liebe und Freundschaft, zwischen erotischer Anziehung und tiefer innerer Verbundenheit - und das Menschliche und Zwischenmenschliche im Allgemeinen.
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Schon als Kind und Jugendliche habe ich Kurzgeschichten geschrieben, meinen ersten Versuch einen Roman zu schreiben, machte ich mit 13 Jahren. Seit 2004 veröffentliche ich Texte in Anthologien und Zeitschriften. Ich schreibe, weil es mir ein Bedürfnis ist und weil ich es liebe, mir Geschichten auszudenken und darin einzutauchen.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Vier meiner Romane wurden bisher bzw. werden demnächst (neu) veröffentlicht:

„Und täglich grüßt die Erinnerung“ (2010 im Butze Verlag) ist ein lesbisches Liebesdrama mit Humor - „Sektflöte und Pommesgabel“ (Februar 2020 im Main Verlag) ist eine unterhaltsame lesbische Metal-Romanze - „Hummeln im Glas“ (überarb. Neuauflage – erschien am 1. Mai 2020 im Main Verlag) ist eine lesbische Urlaubsromanze, in der es u.a. um Outing geht - „Weißblau queer gestreift“ (überarb. Neuauflage - erscheint im Juli 2020 im Main Verlag) ist eine lesbische Dorfromanze mit einer Prise Ironie und Outing-Problemen
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
Aktuell schreibe ich an einem lesbischen Liebesroman mit Mystery-Elementen. Das ist eine ganz neue Herausforderung für mich, weil ich Mystery-Romane unglaublich gerne lese, aber noch nie ein Buch in dem Genre geschrieben habe. Für dieses Projekt hatte ich im letzten Jahr extra einen 3-wöchigen Urlaub an der Ostsee gebucht – die Geschichte wird nämlich in der Nähe von Stralsund spielen. Meine Frau und ich sind oft mit dem Auto herumgefahren, um bestimmte Orte auszukundschaften und wir sind auch viele Orte zu Fuß abgelaufen, ich habe dabei unzählige Fotos geschossen. Außerdem habe ich eine Menge über die Gegend gelesen und bestimmte Sachverhalte recherchiert.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Musik hören (Metal), Konzerte und Festivals besuchen, Tagträumen, Schreiben …
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Ich lese sehr viele Bücher von unterschiedlichen Autor*innen, es ist fast unmöglich einen oder eine hervorzuheben, weil es viele gute Autor*innen gibt.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Am allerliebsten schreibe ich natürlich während eines 3 - 4-wöchigen Sommerurlaubs auf einer Terrasse mit Meerblick. 😉 Meistens aber sitze ich schlicht und einfach zu Hause am Schreibtisch im Eck des Wohnzimmers. Ich habe einige Bilder, Fotos und Poster an den Wänden, die ich gerne betrachte und immer wieder auswechsle (je nach Projekt und Stimmung).
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen? 
Ich arbeite in Teilzeit als Deutschlehrerin, muss aber erst mittags zur Arbeit. Somit habe ich vormittags meist 2 Stunden Zeit, um mich dem Schreiben und/oder dem Überarbeiten von Texten zu widmen. Am Wochenende und in Urlauben weite ich diese Schreibzeit aus, beginne ebenfalls am Vormittag um ca. 10 Uhr und arbeite etwa 4 Stunden an meinen Texten. Abends schreibe ich nur selten. Nachts kommen mir allerdings oft Ideen, deshalb muss ich manchmal kurz vor dem Einschlafen aufstehen und mir Notizen machen, damit mir eine interessante Idee im Schlaf nicht entfällt.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich schreibe lesbische Liebesromane sowie Kurzgeschichten und Gedichte zu ganz verschiedenen Themen. Mich interessieren neben lesbischer Literatur auch Thriller und Mystery-Romane, deshalb werde ich Elemente daraus in meinen neuen Liebesroman einbauen. Ich weiß noch nicht, ob ich in Zukunft mal komplett das Genre beim Schreiben wechseln werde.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ein einzelnes Zitat nicht – vielleicht etwas in der Richtung „Träume nicht dein Leben – lebe deinen Traum“ oder „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Im Urlaub fliege ich gerne nach Fuerteventura, ich liebe aber auch Spanien und grundsätzlich alles Südländische.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Kritik kann ich gut annehmen, wenn sie konstruktiv ist. Was ich nicht mag und nicht vertrage: wenn Menschen sich abfällig zeigen, Dinge vorschnell abwerten ohne nachzudenken und/oder ohne sich genauer damit zu befassen.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden? 
Ein guter Verlag kennt die Vertriebswege, sorgt für Werbung und für Auftrittsmöglichkeiten wie z.B. Lesungen auf Buchmessen, etc. Natürlich muss man als Autor*in immer auch selbst Werbung für seine Bücher machen, aber es ist gut, wenn man einen Verlag an der Seite hat, der einem hier tatkräftig unterstützt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Kauft die Bücher bitte direkt bei den Autor*innen bzw. bei den Verlagen oder in den Buchhandlungen. Gerade jetzt in der Corona-Krise kann das den Autor*innen; Buchläden und gerade auch den kleineren Verlagen helfen.

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