Samstag, 9. Mai 2020

[Buchvorstellung einmal anders] Hummeln im Glas von Sabine Brandl


Buchvorstellung einmal anders 

Heute treffe ich mich mit der Protagonistin Sandra aus „Hummeln im Glas“ und deren Autorin Sabine Brandl.
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Sabine: Ja – na, klar! Gerne!
Sandra: Auch von meiner Seite: ja!
Claudia: Ich hatte bereits ein langes Gespräch mit deiner Autorin, deshalb wäre es schön, wenn du dich meinen Lesern vorstellen könntest. 
Hi, ich bin Sandra, ich bin 35 Jahre alt und seit viereinhalb Jahren mit Lara zusammen. Ich schreibe gerne Gedichte und Songtexte, außerdem spiele ich Gitarre. Mich interessiert das Schöne und das Abenteuer. Lara behauptet gerne, ich sei oft unreif und sollte vernünftiger sein, aber das sehe ich nicht ein.
Sandra: Nun wissen die Leser schon einiges über uns beide, aber nun kommt das Buch an die Reihe. Wie könnten wir, ohne den Klappentext aufzusagen, das Buch beschreiben?
Sabine: Es ist eine lesbische Urlaubsromanze, die mit (verbotenen) Träumen und Sehnsüchten spielt und den All-Inklusive-Urlaub in einem Hotel mit all seinen Macken Augen zwinkernd beschreibt, ebenso die Hotelgäste. Diese werden mit „Hummeln im Glas“ verglichen, weil sie im Hotel viel aufeinandersitzen und sich immer mehr Unruhe und Konflikte zwischen ihnen entwickeln.
Sandra: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren bzw. Hoppalas und Stolpersteine immer sein?
Sabine: Natürlich, sonst wäre es doch langweilig. Tut mir leid, aber ich muss dich eben ab und zu quälen, mit Laras Pingeligkeit und Eifersucht, mit Inessas Verführungskünsten, denen du nicht nachgeben darfst, mit Mos pubertierendem Verhalten, ich muss dich auch nachts zum Meer sprengen, um abenteuerliche Rettungsaktionen zu unternehmen und ich muss dich mit intoleranten Hotelgästen und einem affigen Hotel-Animateur ärgern.
Sandra: Wenn wir das Buch schon vorstellen dürfen, dann erzählen wir ihnen aber auch von unseren Lieblingsstellen im Buch? Ohne Spoiler, versteht sich. Wie lautet deine, Sabine? Das wäre erst einmal meine:
Ich liebe den erotischen Traum, den ich am Pool über Inessa hatte. Eigentlich liebe ich alle erotischen Szenen im Buch, aber diese Traumszene – und die Liebesszene unter der Dusche natürlich, die mag ich am liebsten. Und du, Sabine?
Sabine: War mir klar, dass du diese Szenen besonders gerne magst, Sandra. Ich liebe die Szene, wo du und die kleine Mo am Strand sitzen und sie dir ihre Teeny-Gedichte vorliest, das ist einfach zu drollig!
Sandra: Jetzt haben wir doch schon auch viel über das Buch verraten. Aber wie viel echte Sabine steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter?
Sabine: Es steckt immer ein bisschen „Sabine“ in meinen Büchern, aber nie so viel, dass sie biografisch wären. Ich stecke ein bisschen in allen Personen, bei „Hummeln im Glas“ stehst mir du, Sandra, wohl am nächsten. Es gibt Figuren, die mir gar nicht ähnlich sind, aber auch in die versuche ich mich hineinzuversetzen und mich in sie einzufühlen und sie zu verstehen.
Claudia: Sandra unter uns. Wie würdest du als Hauptprotagonistin deine Autorin beschreiben? 
Sandra: Sie ist beim Schreiben sehr pingelig und hasst dabei jede Art von Störung und Unterbrechung. Wenn sie mit dem Schreiben fertig ist, braucht sie Ablenkung und Zerstreuung. Wenn sie Zeit hat und Inspiration sucht, macht sie komische Dinge, sie fährt zum Beispiel eine Runde mit dem Bus und hört Musik und schaut dabei aus dem Fenster. Ich weiß, dass sie gerne Metal-Konzerte und Metal-Festivals besucht und sich dabei auch mal richtig austobt.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du Sandra vielleicht sogar auch Mitspracherecht? 
Sabine: Die Idee zum Titel kam mir erst später, etwa in der Mitte der Geschichte. Mos Teeny-Lyrik hat mich dazu inspiriert. Sandra war sofort einverstanden als ich ihr den Titel vorschlug und Mo fühlte sich sogar richtig geehrt, weil „Hummeln im Glas“ der Titel eines ihrer Gedichte ist.
Sandra: Jetzt haben wir so viel über den Titel gesprochen, da müssen wir doch auch über das Cover quatschen. Sind wir zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen?
Sabine: Das Cover ist super. Da sind wir uns doch zu 100% einig, oder?
Sandra: Absolut!
Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch. 
Sandra: Ich mag diese Stelle hier, weil sie mich und meine Beziehung zu Lara sehr gut beschreibt:
„Auf alle Fälle war Lara nicht dumm. Und sehr aufmerksam. Da galt es künftig wohl vorsichtiger und subtiler zu sein. Jedenfalls dann, wenn sie sich weiterhin an Inessa erquicken wollte. Rein platonisch natürlich nur, sie war ja kein Flittchen, sie war eine Ästhetin.“
Sabine: Ich mag diese Stelle hier, weil sie gut Sandras Vernarrtheit in Inessa zeigt:
Inessa, die ihren athletischen Körper gerade wohlig streckte, sie mit ihren funkelnden dunkelbraunen Augen ansah und sie mit ihrer samtig-süßen Stimme fragte: »Würdest du mir bitte einen Gefallen tun?«
»Natürlich«, erwiderte Sandra sofort. Sie hätte in diesem Moment alles Mögliche für Inessa getan, sogar Hühnertanz, Schuhplatteln oder Jodeln wären vollkommen okay gewesen.
Claudia: Vielen Dank für das Gespräch. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.