Freitag, 15. Mai 2020

[Autoreninterview] Franziska Neidt

Autoreninterview
Franziska Neidt

Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Mein Name ist Franziska Neidt (Pseudonym), ich bin 47 Jahre alt, habe zwei erwachsene Söhne und bin seit 25 Jahren verheiratet. Vor 3 Jahren habe ich mit meiner Familie einen großen Schritt gewagt. Wir sind nach Canada ausgewandert und wohnen dort in Calgary. Seit wir hier Leben liebe ich die Berge über alles, sie sind mein Zufluchtsort geworden. Wir wohnen nur 1 Stunde von den Rockie Mountains entfernt und verbringen dort viel Zeit. 
Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Zum Schreiben bin ich durch einen schweren psychischen Zusammenbruch im Jahre 2007 gekommen. Ich war damals in einer Klinik untergebracht und habe meine Gefühle in Gedichten zu Papier gebracht. Es half mir durch eine schwere Zeit, den Mut nicht zu verlieren und am Leben zu bleiben. Seitdem hat sich das Schreiben in mein Leben integriert.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Ich habe noch das Buch Klang der Seele- mein Leben mit Borderline und Cassandra- die Geschichte einer Aufarbeitung geschrieben. Beides sind autobiografische Bücher die meinen Weg der Aufarbeitung beschreiben von psychischer Erkrankung und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch aus der Kindheit. Mit diesen Büchern habe ich großes Stück Vergangenheit loslassen können und habe es geschafft damit auch Lesern und Betroffenen Mut zu machen niemals aufzugeben. 
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk? 
Ja seit Oktober letzten Jahres arbeite ich an einem neuen Werk. Die Geschichte spielt hier in Canada in den Rockie Mountains und wird ebenfalls wieder eine Liebesgeschichte werden mit dem Touch von einem heiklen Thema (Stalking). Es geht langsam voran, aber wie sag ich immer: Es eilt ja nicht.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten? 
Da ich nur Teilzeit arbeiten gehe habe ich viel Zeit für meine Freizeit. Ich nehme mir viel Zeit für mich selbst. Ich liebe es in die Sauna zu gehen, male Bilder auf Leinwand mit Acrylfarben, bin hier in Canada sogar einem Malclub beigetreten wo wir gemeinsam malen und ich viel Techniken lerne was das malen betrifft. Und natürlich das Schreiben. Schreiben tu ich meist in den Abendstunden. Da fällt es mir einfach am leichtesten mich auf meine Projekte zu konzentrieren
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst? 
Ja ich habe Lieblingsbücher, vor allem die Mea-Suna Reihe von Any Cherubim. Ich hab die 4 Bücher verschlungen und die Autorin ist dadurch ein großes Vorbild von mir geworden. Lieblingsautoren habe ich auch so einige. Da gibt es Verlagskolleginnen, Autoren die ich durch Facebook kennenlernte und dann gibt es noch Sebastian Fitzek. Den find ich auch klasse mit seinen Büchern.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst? 
Hier ein Foto von meinem Schreibplatz. Ein Schreibtisch voll mit Erinnerungen an Freunde in Deutschland und Inspirationen für mich. Ich hab mein eigenes Schreibzimmer und Malzimmer in unserem Haus. Dort verbringe ich viel Zeit vor allem viele Abende. 

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Mein Tag ist eigentlich nichts besonders. Unter der Woche gehe ich erst mal arbeiten. Wenn mein Mann um 17 Uhr von der Arbeit heim kommt haben wir unser kleines Ritual, wir trinken gemeinsam Kaffee in unserem kleinen Wintergarten und reden über unseren Tag was gut war und nicht so gut war, anschließend wird gekocht für mich und die Männer und am Abend verschwinde ich meistens in mein Schreibzimmer wo ich an Projekten arbeite oder in Facebook surfe, je nachdem wie meine Laune ist*lach* An manchen Abenden verbringe ich auch mal die Zeit mit meinem Mann auf der Couch. Kann ihn ja nicht immer nur alleine lassen.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben? 
Beim Lesen liebe ich Liebesromane und Thriller aber auch autobiografisches. Ist eigentlich sehr vielseitig was ich lese. Da meine ersten beiden Bücher autobiografisch sind war ich natürlich lange in diesem Genre unterwegs. Allerdings ging der Stoff meines Lebens irgendwann aus und ich habe somit das Genre zu den Liebesromanen gewechselt. Ob mir der Wechsel gelungen ist wird sich zeigen durch meine erste Veröffentlichung und die Rückmeldungen.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt? 
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Dieses Zitat hat mich viele Jahre während meiner Aufarbeitung begleitet. Es gab mir immer wieder Mut und Kraft um nicht aufzugeben. 
In meinem ersten Buch hatte ich das Zitat drin: Glaub nicht alles was du denkst! Diesen Satz nehme ich heute noch her wenn sich meine Gedanken verselbständigen. Es half mir in der Realität zu bleiben.
Hast du ein Lieblingsland und warum? 
Ja das hab ich. Und wir leben jetzt sogar in diesem Land. Canada. Vor 20 Jahren hatten wir schon einmal hier gelebt für 2 Jahre und mein ältester Sohn wurde hier geboren. Wir sagten immer wieder im Laufe der letzten Jahre, sollten wir noch einmal die Möglichkeit bekommen nach Canada zu ziehen werden wir das Tun. Und dieser Traum hat sich durch die Firma meines Mannes verwirklicht. Die Natur hier ist einfach nur atemberaubend. Wenn alles gut geht können wir für immer hier bleiben.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um? 
Ja der liebe Umgang mit Kritik. Ich habe in den letzten Jahren gelernt gut mit Kritik umzugehen. Es kommt auch immer auf die Kritik an. Vor allem ob sie konstruktiv ist oder nicht. Gegen angebrachte Kritik und konstruktiver Kritik stehe ich offen gegenüber und kann es gut wegstecken. Wenn es allerdings verletzend wird die Kritik, was ich schon erlebt hatte dann geht’s mir damit gar nicht gut. Dann werde ich traurig und depressiv. Ich meine Kritik ist immer etwas was einen persönlich trifft aber es dient auch dazu um etwas zu lernen oder zu verändern. Das habe ich gelernt.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden? 
Das ist eine lustige Frage die ich mit einer lustigen Antwort beantworten kann. Als ich 2014 mein erstes Buch schrieb und veröffentlichen wollte, hatte ich ja keine Ahnung von gar nichts. Ich bekam von jemanden aus FB den Tipp, eine Frau anzuschreiben die einen kleinen Verlag betreibt. Ich habe ihr geschrieben, mein Manuskript zugesandt und seitdem bin ich Autorin in diesem Verlag. Ich wusste damals nicht mal das es sowas wie Selfpublisher gibt *lach. Deshalb hab ich mich damit auch nie auseinandergesetzt.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest? 
Ja da gibt es etwas was ich gerne sagen möchte. Wenn ihr Träume habt dann glaubt immer an diese und glaubt auch daran dass sie sich erfüllen können. Denn auch wenn es manchmal ein paar Jahre dauert kann es vorkommen dass sich diese erfüllen. Ich habe es mehrmals erlebt glaubt mir. Deshalb bin ich der Meinung dass sich jeder seine Träume erfüllen kann, wenn man den Mut hat ihnen zu folgen.

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