Freitag, 8. Oktober 2021

[Reiheninterview] Die letzte Melderin von Michael G. Spitzer

 

 


Reihenvorstellung

Heute treffe ich mich mit Michael G. Spitzer, um mit ihm über seine Reihe „Die letzte Melderin“ zu sprechen.

Hallo, danke, dass du heute Zeit hast, um mit mir über deine Reihe zu reden.

Michael:
Du weißt doch: Wenn Claudia von Diabooks78 ruft, bin ich da. Aber eher habe ich dir für diese Einladung zu danken 😊
Kannst du uns deine Reihe, bestehend aus den Teilen „Die letzte Melderin – I. Die Nachfolge“, „Die letzte Melderin – II. Die Melderin“ und „Die letzte Melderin – III. Die Botin“ mit wenigen Worten vorstellen?
Michael:
Bei der Reihe „Die letzte Melderin“ handelt es sich um einen dystopischen Dreiteiler, der aus der Sicht der anfangs 17-jährigen Protagonistin Danielle „Dan“ Berg erzählt wird. Sie lebt zunächst in einer durch ein Kraftfeld von der Außenwelt abgeschirmten Siedlung. Die Geschichte beginnt mit ihrer Ausbildung. Dort erfährt sie, dass die heile Welt, in welcher sie augenscheinlich lebt, alle andere als ungefährlich ist. Vor allem für sie und alle, die ein ähnliches Aussehen haben.
Dan beginnt zu kämpfen und kann aus der Siedlung fliehen. Doch als sie in das eigentliche Land kommt, von welchem die Kleinstadt erbaut wurde, muss die mittlerweile 18-Jährige feststellen, dass ihre bisherigen Erfahrungen nur die Spitze des Eisbergs eines gewaltigen Komplotts sind, der zu einem Krieg im eigenen Land oder gar mit dem restlichen Europa führen kann. Dan macht es sich zur Aufgabe, diesen Krieg zu verhindern. Dafür ist sie bereit, ihr eigenes Leben zu geben.
Deine Charaktere wachsen mit ihren Aufgaben, entwickeln sich weiter, bestehen so manche Situation. Fällt es dir leichter sie durch einfache, lustige oder durch schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?
Michael:
Diese Frage zu beantworten, ist gar nicht so einfach. Bei „Die letzte Melderin“ handelt es sich um eine Dystopie, die in ihrer negativen Darstellung mit jedem Kapitel weiter an Fahrt aufnimmt. Hier lustige Szenen einzubauen wäre surreal. Nur an einem Punkt kommt es situationsbedingt zu einem „Vorfall“, der echten Spaß ausdrückt. Dies kompensiere ich jedoch mit zwischenmenschlichen Interaktionen, in denen Loyalität und echte Freundschaft im Vordergrund stehen. Gerade solche Situationen schreibe ich sehr gern und sie fallen mir recht leicht. Dadurch ist es für mich auch einfacher, selbst den schlimmsten Begebenheiten noch einen Funken Hoffnung zu verleihen.
Hast du Lieblingsstellen in deiner Reihe, die du uns gerne vorstellen würdest?
Michael:
Ich habe so viele Stellen, bei denen ich schlucken musste, als ich sie schrieb. Davon jetzt welche auszuwählen, würde der Geschichte als Ganzes nicht gerecht.
Jedoch hat auch jeder einen anderen Geschmack, weswegen ich einfach nur rate, diesen Dreiteiler zu lesen und sich eigene Lieblingspassagen herauszusuchen 😊
Wie viel echter Michael steckt in deinen Büchern oder dem ein oder anderen Charakter?
Michael:
Ich denke, dass sich kein(e) Autor/Autorin von Belletristik-Romanen davon distanzieren kann, sich nicht selbst irgendwo mit eingebaut zu haben. Immerhin schreibt er/sie Geschichten mit (idealerweise) lebensnahen Charakteren, die nun mal aus der eigenen Erfahrung beschrieben werden. Etwas ist also in jedem Buch auch von mir drin.
In Band 1 fühle ich eine eigene Nähe zu Gregor. In Band 3 ist es Jeremy, der teilweise Charakterzüge von mir trägt.

Wenn ich deine Protagonisten, Antagonisten oder auch Nebencharaktere fragen würde. Wie würden sie dich beschreiben?

Michael (lacht):
Zumindest, was meine ersten beiden Reihen, „Die zehnte Generation“ und „Die letzte Melderin“ anbetrifft, würde ich wohl nicht allzu gut wegkommen. Auch, wenn es immer wieder Hoffnung gibt, so sind die Grundthemen beider Geschichten nicht geeignet, Friede, Freude und Eierkuchen zu jubeln. Entsprechend werden vor allem Danielle und Charlotte, die beiden Hauptprotas, froh sein, wenn die Geschichten endlich erzählt sind und ich sie in Ruhe lasse.
Eine Beschreibung durch sie würde mir jedoch nicht gerecht, denn im „wahren Leben“ bin ich nicht nur sehr umgänglich, sondern vor allem auf ein friedliches Miteinander unter allen Menschen bedacht.
Wann stand die Idee eine Reihe zu schreiben? Stand es von vornherein fest, dass es ein Mehrteiler wird, oder haben die Protagonisten ein Eigenleben entwickelt?
Michael:
Vor allem „Die letzte Melderin“ war nie als Reihe geplant. Sie sollte nicht mal ein Buch werden. Die Geschichte entstand ursprünglich als Hobby zum Stressabbau. Erst viele lange Gespräche mit meiner Frau führten dazu, dass ich den Schritt gehe, Verlage anzuschreiben. Allerdings bestand das gesamte Rohmanuskript zu diesem Zeitpunkt aus rund 1150 Seiten. Ich wollte keinen „Endlos-Schinken“ als Debüt anbieten. Also teilte ich die Story an zwei Stellen, was zu dem Dreiteiler führte.
Wann kamen die Titel? Standen die im Vorfeld schon fest, oder entwickelten sie sich im Laufe des Schreibprozesses?
Michael:
Wie ich oben schon sagte, handelte es sich bei „Die letzte Melderin“ zunächst nur um eine Geschichte für mich selbst. Sie sollte Ursprünglich den Namen „Die sieben Regeln“ tragen und ich hatte mir überlegt, zu den Regeln, die man am Anfang von Band 1 findet, je eine Kurzgeschichte zu schreiben. Danielle Berg wäre das erste Opfer eines Regelbruchs geworden. Sie war lediglich für Kapitel 1 eingeplant. Jeder Regelbruch hätte einen anderen Protagonisten gehabt. Doch Dan wäre nicht sie selbst, wenn sie dies zugelassen hätte. Sie verselbständigte sich in meinem Kopf und erzählte mir praktisch ihre gesamte Geschichte. Die sieben Regeln gerieten in den Hintergrund und ab Mitte des Manuskripts (also nach rund 600 Seiten *lach*) reifte der Gedanke, die Story „Die letzte Melderin“ zu nennen, da Dan es ja nun mal war.
Die Untertitel kamen erst nach der Teilung der Story zu einer Trilogie zustande. Hier wählte ich simpel die in dem jeweiligen Band bestehende Hauptaufgabe meiner Protagonistin als Titel.
Wer ist denn der Coverdesigner?
Michael:
Nachdem ich gefühlt hundert Verlage angeschrieben und sechs davon eine Absage zurückschickten (Der Rest meldete sich gar nicht erst), entschied ich mich zunächst für das Selfpublishing. Ich ging auf die Suche nach Coverdesignern und stieß auf Katharina Netolitzky. Die auf ihrer Homepage hochgeladenen Cover überzeugten mich und ich entschied mich für sie.
Wer mal schauen möchte, was sie sonst noch kreiert hat, sollte mal einen Blick auf
werfen.
Bist du mit deinen Covern zu 100% zufrieden, oder würdest du nachträglich noch etwas ändern wollen?
Michael:
Die Cover sind perfekt! Kathi bekam von mir Beschreibungen, wie die Cover ungefähr aussehen sollten, und bei allen war bereits der erste Entwurf nahe an dem, wie ich es mir vorgestellt habe. Sie hat sich anhand meiner Beschreibungen (die im Nachhinein gesehen recht vage waren) eigene Gedanken gemacht und diese als Vorschlag umgesetzt. Und genau damit hat sie bei mir ins Schwarze getroffen.
Ich bin wahnsinnig froh, Kathi damals angeschrieben zu haben und ich bin richtig happy, dass der Hybrid Verlag die Cover damals übernahm.
Zum Abschluss würden mich noch deine Lieblingszitate aus den Büchern interessieren.
Michael:
Aus Band 1:
„Lebe dein Leben, auch wenn es nicht mehr so ist, wie es einmal war!“
Aus Band 2:
„Regeln sind zwar dazu da, eingehalten zu werden, aber manchmal muss man sie brechen, um sich selbst zu schützen.“
Aus Band 3:
„Die Wahrheit kann hier tödlich sein. Eine Lüge auch.“
Danke für das Gespräch.
Michael:
Und ich danke, dass ich wieder bei dir sein durfte. 😊

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