Buchvorstellung einmal anders
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig beim Interview unterstützen?
Ramón : Por supuesto, wir stehen dir zur Verfügung.Claudia: Ich hatte ein langes Gespräch mit eurer Autorin, deshalb wäre es schön, wenn ihr euch meinen Lesern vorstellen könntet.
Claudia: Beschreibt uns das Buch in möglichst wenig Sätzen.Ramon: Dann fange ich doch mal an – ich bin eh der extrovertierteste von uns: Ich bin Ramón und ich studiere in Asunción Medizin. Ich bin 22 und mit der kleinen Juanita hier auf der Estancía meiner Mama Isabella und meines Stiefvaters José aufgewachsen. Ich habe ein Pferd, Black Lightning, welches mir sehr viel bedeutet. Mein Vater starb, als ich drei war, er wurde vom Stroessner Regime ermordet. Ich träume davon, ihn eines Tages zu rächen und den Menschen in Paraguay bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. Ich studiere Medizin, weil Enrique auch Arzt werden wollte. Aber dann taucht Valeska auf und ich fühle mich so zu ihr hingezogen wie schon lange nicht mehr zu einer Frau.Juanita: Ich bin 15 Jahre und die Tochter von Isabella und Jost, Valeskas Vater. Als ich erfahren habe, dass Valeska uns besuchen kommt, habe ich mich sehr gefreut, denn ich wollte schon immer eine große Schwester haben. Ich möchte mit ihr viel erleben und mit ihr meine Geheimnisse teilen, wie Schwestern das machen.Valeska: Valeska König, 19 Jahre. Die Sommerferien nach dem Abitur und die Zeit bis zur Uni habe ich mir anders vorgestellt. Niemals hätte ich gedacht, dass ich bei meinem Onkel aufgewachsen bin. Ich bin durcheinander und auch wütend, aber ich fliege direkt nach Paraguay, um meinen Vater kennenzulernen. Wow, das Land ist so anders als Deutschland und dann habe ich gleich am 1. Tag die etwas peinliche Begegnung mit Ramón im Badezimmer…Miguel: oh, wo wir bei peinlichen Begegnungen sind… als ich einmal mit Ramón telefoniere, um über gewisse geheime Dinge zu sprechen, kam Valeska ins Zimmer und lenkt Ramón auf recht ungewöhnliche Art vom Telefonat mit mir ab. Ich bin übrigens Miguel, 22 der beste Freund und Mitbewohner von Ramón -ich studiere Jura in Asunción.Wiebke: Ähem -ja danke Leute für die ausführliche Vorstellung. Aber ihr müsst ja noch nicht alles verraten!
Im Sommer 1999 erfährt Valeska durch einen dummen Zufall, dass ihr biologischer Vater nach ihrer Geburt nach Paraguay ausgewandert ist und sie ihrem Onkel und ihrer Mutter aufgewachsen ist. Sie fliegt in das südamerikanisches Land auf die Estancia von Isabella und Jost, wo sie nicht nur ihren Vater und seine neue Familie sondern auch Ramón, den Stiefsohn ihres Vaters kennenlernt. Sie ist fasziniert von dem exotischen Land und konfrontiert mit den kulturellen Unterschieden und der neuen Familie. Sie geht aber offen auf die neue Situation ein und fühlt sich schnell wohl. Sie und Ramón fühlen sich sehr zueinander hingezogen und beginnen einen stürmischen Urlaubsflirt. Ramón jedoch hat ein dunkles Geheimnis. Er ist in einer verbotenen Oppositionsbewegung organisiert, die schon zur Zeiten des Diktators Stroessner aktiv war und 1999 um Chancengleichheit, weniger Korruption und bessere Bedingungen für die Menschen in Paraguay kämpfen möchte. Sein Vater Enrique starb im Widerstand gegen den Diktator Stroessner.Claudia: Macht es dir Spaß, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzuwerfen, die schwierig sind? Warum nicht einfach und schön? Müssen Gefahren und Stolpersteine immer sein? Wie geht es euch Charaktere dabei?
Claudia: Habt ihr eine Lieblingsstelle im Buch, die ihr den Lesern meines Blogs vorstellen wollt?Wiebke: Oh ja und wie. Einfach und schön kann jeder. Es ist doch viel spannender zu lesen, wie die Charaktere aus schwierigen Situationen wieder herausfinden und es wäre doch langweilig, wenn immer eitel Sonnenschein herrschen würde.Valeska: Na vielen Dank, liebe Wiebke! Warum hätte ich nicht in Deutschland bleiben und studieren dürfen, ohne je von Jost und den anderen zu erfahren.Ramón: Pero amor! Das ist nicht richtig! Wir hatten uns nie getroffen! Das wäre so traurig.Miguel: oh ja, ich bin auch so froh, dass ich dich kennenlernen durfte, Valeska.Ramón: Si, mi amigo das wissen wir spätestens ab Teil 2!Valeska: also, was du in Teil 2 uns abverlangst geht gar nicht! Hast du dir eigentlich mal überlegt, was das für mich und auch für Ramon bedeutet? – Ach ja, für Miguel natürlich auch! Wir kommen alle nicht ohne Verletzungen – körperlich oder seelisch - davon! Das ist nicht fair!Juanita: Ok, Leute. Ich fand es toll, was Wiebke für mich ausgedacht hat. Meine erste große Liebe ist so toll! Und die Pferdeszene ist genial Hach – und der wundervolle Shoppingtag in Ciudad del Este!
JUANITA: Ja, als wir in der Eisdiele sind, es ist diese hier:„Hola Juna. Qué tal?“ Ich drehe mich zu der Sprecherin um, genauso wie der Rest meiner Familie. Vor mir steht Selenia, ein Mädchen aus der Oberstufe und Klassenkameradin von Darío! Dieser steht ein paar Schritte hinter ihr und grüßt uns nun auch leise und höflich. Ich begrüße Selenia mit einer Umarmung und dann zurückhaltender, auch Darío, dann stelle ich beide meiner Familie vor. „Sag mal, hast du Lust mit uns ein bisschen in der Stadt zu bummeln?“, fragt SElenia mich. „Ich- äh – ja gerne!“, rufe ich aus. „Wenn ich darf, Mama?“, sage ich schnell in Richtung meiner Mutter und beglückwünsche Darío und Selenia innerlich zu diesem Täuschungsmanöver.
Claudia: Wie viel echte Wiebke steckt in dem Buch oder in dem ein oder anderen Charakter? Hat sie etwas vergessen zu erwähnen?
Claudia: Wie würdet ihr als Protagonisten eure Autorin beschreiben?Valeska: Hehe, das ist ja schon recht eindeutig, dass ich einige Charakterzüge von Wiebke trage. Sie war ja etwa in meinem Alter, als sie mich geschaffen hat. Aber trotzdem ist sie irgendwie anders – reifer und vernünftiger. Ob sie in den anderen steckt, weiß ich nicht,Juanita: Sie hat einen starken Willen und gibt nicht so schnell auf. Das ist beim mir genauso.Miguel: Sie ist loyal ihren Freunden gegenüber, so wie es ich Rami gegenüber bin.
Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattet ihr als Charaktere vielleicht sogar Mitspracherecht?Ramón: Sie ist sehr organisiert und sehr tough. Immer wenn ich sage, hey, das geht so nicht! Warum muss mir das nun passieren? Können wir das nicht anders machen? Dann sagt sie immer: Nein, Ramón, das passiert so. Genauso habe ich es mir vorgestellt! Du hast hier leider ausnahmsweise mal nichts zu sagen!Valeska: Sie hat das gemacht, was ich auch gern machen möchte: Sie hat im Ausland gelebt und da gearbeitet, sie hatte einen interessanten Beruf und sie hat ihren Traum wahrgemacht und ist Schriftstellerin geworden.Juanita: Sie hat einen starken Willen. So wie ich. Das imponiert mir sehr. Sie ist mein Vorbild.Miguel: eine Klassefrau. Bewundernswert, wie sie es geschafft hat, neben ihrer Familie und den Beruf ein Buch zu schreiben. Sie ist sehr zielstrebig.
Claudia: Seid ihr zu 100% mit dem Cover zufrieden oder hättet ihr nachträglich noch etwas ändern wollen?Valeska: Oh, der hat sich noch sehr verändert! Zunächst hieß er schlicht: Nach 19 Jahren.Aber dann hat Wiebke mit dem Verlagsmitarbeiter ein Brainstorming gemacht und plötzlich hatte sie die zündende Idee: Das Familiengeheimnis – Paraguay mi amor
Valeska, sehr schnell: Die Haare! Wie du siehst, habe ich kurze hellbraune Haare! Das Mädchen auf dem Cover hat lange Haare! Das bin ich nicht. Leider hat der Verlag da kein passendes Bild gefunden.Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch
Claudia: Vielen Dank für das GesprächRamón: „Wenn du möchtest“, dabei schaut er mich wieder mimt diesem blick an, der ein heftiges Kribbeln in meinem Unterleib auslöst, „können wir in den nächsten Tagen einen Ausflug auf Black Lightning machen. Du sitzt vor mir und ich halte dich fest, so dass du nicht runterfällst. Ich kann dir wunderschöne Plätze zeigen.Valeska: „So, aber jetzt lächelst du bitte einmal!, befiehlt er bestimmt und streicht mir noch mal zart über mein Gesicht. Ich gebe mir Mühe und schenke ihm mein bezauberndstes Lächeln.Juanita: „Dann hole ich dich Samstagabend ab und du kommst mit in Onkel Pedros Haus. Ich werde dir zeigen, wie wunderschön es ist, Liebe zu machen…“ Diesmal küsst er schon etwas fordernder und seine Hand gleitet zu meiner Brust und beginnt, sie vorsichtig zu streicheln… ich stöhne leise vor Wonne und genieße es, in Daríos Armen zu sein.Miguel: Das ist die Szene wo Ramón von seinem Liebeskummer nach der Beziehung mit Esma erzählt und er sich völlig gehenlässt: „Ramón, amigo, es reicht! Meine Geduld als dein bester Freund ist zu Ende. Wenn du jetzt nicht zur Vernunft kommst, nehme ich mir deinen Blasenkatheter und die Magensonde, die du zu Übungszwecken hier hast, und probiere sie nicht an der Übungspuppe, sondern an dir aus!“
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