Buchvorstellung einmal anders
Ich warte seit einer Ewigkeit auf die Autorin Fenja Wächter, aber sie kommt nicht. Ich setze mich in dem Park auf eine Bank und sehe einen Kindle dort liegen. Da ich von Natur aus, ein neugieriger Mensch bin, nehme ich ihn zu Hand.
Ich drehe den Kindle hin und her und öffne schließlich das darauf enthaltene Buch. Es ist genau das um das es heute gehen soll. „Betrayal – Rette mich“ von Fenja Wächter. Ich beginne ein wenig darin zu schmökern. Nach einigen Minuten höre ich ein feines Stimmchen: »Hast du denn überhaupt keine Fragen? Sie wird nicht kommen. Interview einfach mich, deshalb bin ich ja da!«
Ich lache laut auf, denn ich liebe es mit Büchern zu reden und wer weiß neben der Autorin am meisten über das Buch? Vermutlich das Buch selbst. Also, dann lege ich mal los. 😊
Hallo, danke, dass du heute Zeit gefunden hast, um mit mir zu reden.
Hey Claudia, ich freue mich riesig hier sein zu dürfen, denn das war ein ganz schönes hoch und runter bei mir. Aber jetzt darf ich endlich hinaus in die Welt der Veröffentlichungen und hoffe, viele begeisterte Leser*innen zu finden.Kannst du dich meinen Lesern vorstellen? Vielleicht in eigenen Worten, da die Leser den Klappentext auf der Verkaufsplattform lesen können?
In deinem Inneren spielt sich ja so einiges ab, die in dir enthaltenen Charaktere erleben so einiges. Da du ja auch viel mit der Autorin zusammenarbeiten musst, kannst du uns vielleicht beantworten, ob es ihr leichter fällt sie durch einfache, schöne oder schwierige, düstere Zeiten und Situationen zu führen?Selbstverständlich! Wie in Band 1 geht es wieder um die Begegnung von zwei Männern, die grundverschieden sind.Bennett möchte fernab von den kriminellen Machenschaften seiner Familie ein neues Leben anfangen. Doch bevor es dazu kommt, wird er entführt und misshandelt. Als Grayden ihn so vorfindet, kann er gar nicht anders, als sich um den jungen Mann zu kümmern, obwohl er eigentlich den Auftrag hatte, ihn zu beseitigen.Die Begegnung und das Miteinander ist für beide sehr emotional und erst allmählich beginnen sie die Abgründe zu erkennen, die sich in Bennetts Familie auftun. Jeder Schritt, den sie machen, könnte dabei der letzte sein …
Die Geschichte um Bennett und Grayden ist ihr nicht leicht gefallen, weil sie doch noch viel düsterer als Band 1 ist. Selbst die schönen Momente, werden zum Teil von dem Erlebten überschattet, was sie umso kostbarer macht.Hast du eine Lieblingsstelle, die du uns gerne vorstellen würdest?
Weißt du wie viel Fenja tatsächlich in dir oder auch in dem ein oder anderen Charakter steckt?Oh da gibt es einige. Rocco ist für mich ein „kleiner Held“, weil er mit seiner liebenswürdigen (und okay, auch treudoofen) Art einfach etwas Ruhiges und Fröhliches in die Geschichte bringt.Ansonsten sind es viele von diesen kleinen Lichtblicken zwischen Bennett und Grayden, in denen sie sich in das Herz des anderen schleichen, die ich so Liebe:Mit offenem Mund schaute Bennett ihn an, ehe seine Lippen Worte formten. Doch kein Laut ertönte. Unbeholfen rutschte er vom Barhocker und kam um die Kochinsel herum zu Grayden. Er sah nicht auf, sondern schlang einfach seine Arme um Grayden und drückte sich an ihn.Reglos ließ Grayden sich umarmen und war unsicher, was er nun davon halten sollte. Aber vermutlich war es jetzt diese Nähe, die Bennett brauchte, und Gradyen gut damit beraten, seine vorherigen Worte zu bestätigen, indem er die Geste erwiderte. Furchtbar ungelenk und zögernd legte er seine Hände auf Bennetts Rücken. Bennett zuckte nicht zusammen. Dafür kuschelte er sich enger an ihn. »So etwas Schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt«, nuschelte Bennett.Hatte er in seinem ganzen Leben bisher noch nie Zuspruch erfahren? Das war verdammt traurig.
In jeden von Fenjas Büchern steckt auch irgendetwas von ihr und wenn es nur ein Thema ist, was sie zurzeit sehr beschäftigt. Bei Bennett ist es sehr stark die Frage nach dem so gesehen und akzeptiert werden, wie er ist, was auch Fenja dieses Jahr beschäftigt hat. So gut zu sein, wie man ist. Auch mit all seinen Macken und Fehlern. Und sind wir ehrlich, wer möchte das nicht?Wie würdest du oder ihre Charaktere / Protagonisten / Antagonisten / Nebendarsteller die Autorin beschreiben?
Wie seid ihr eigentlich zum Titel gekommen? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert? Hattest du viel Mitspracherecht?Bennett: Ich sag an der Stelle mal nix.White: Kein Problem, das übernehme ich. Sie ist chronisch unorganisiert, chaotisch und deshalb vollkommen nervtötend.Grayden räuspert sich nur und lässt die Worte von seinem ins Interview reingeplatzten Chef unkommentiert stehen.
Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover / Outfit oder würdest du nachträglich gerne etwas ändern wollen?„Betrayal“ passt einfach gut zur Reihe, weil es in jedem Band in irgendeiner Form um Verrat geht und den Untertitel habe ich der Autorin gleich zugerufen, wobei sie trotzdem kurz gezweifelt hat. Aber er ist perfekt, was die liebe Svea zum Glück bestätigt hat.Ist ja nicht so, als hätte ich das gleich gesagt.
Grayden und Bennett sind richtig gut getroffen und das gesamte Cover fängt die Stimmung des Buches perfekt ein. Ich liebe es und bin rundum zufrieden.Zum Abschluss würde mich noch dein Lieblingszitat aus dem Buch interessieren.
Die Leute, die an mir vorbeigehen, sehen mich schon komisch an, deshalb höre ich auf zu reden und lächle den Personen einfach zu. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, noch einmal kurz zum Buch »Danke, für deine Geduld und Antworten« zuzuflüstern.Oh, da gibt es einige. Aber heute habe ich mich mal für diesen hier entschieden:Zögernd streckte Grayden seine Hand nach Bennetts Rücken aus und strich darüber. Bennett zuckte nicht unter der Berührung zusammen. Er wiegte sich einfach nur weiter und Grayden setzte die Bewegung behutsam fort. Ein Verbrecher. Ja, das war und blieb er wohl, aber immerhin hatte er ein Herz. Eines, das gerade mit Bennetts Leid blutete.
Dann vertiefe ich mich wieder in das Buch.
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