Donnerstag, 27. Juni 2019

[Buchvorstellung einmal anders, Cover- und Protagonisteninterview] Das Plagiat von Daniel Möller

Buchvorstellung einmal anders,
Cover- und Protagonisteninterview

Ich treffe mich heute mit Christopher, den Protagonisten aus „Das Plagiat“ und dessen Autor Daniel Möller.
Claudia: Hallo, danke, dass ihr heute Zeit habt und für das Buch antwortet. Würdet ihr euch vielleicht gegenseitig interviewen?
Christopher: Klar.
Daniel: Wortkarg wie immer, der Gute. Ich für mich finde das jetzt äußerst spannend, da wir uns in der Vergangenheit doch die eine oder andere Nacht um die Ohren geschlagen haben. Hach, was haben wir gezofft und uns am Ende doch irgendwie zusammengerauft. Aber so ein gemeinsames Interview, das ist für uns beide Neuland. Nicht wahr, Chris?
Christopher: Hätte ich jetzt nicht ausführlicher darlegen können.
Daniel: Ja, ja, du und dein Sarkasmus wieder.
Claudia: Da ich gerade ein langes Gespräch mit dem Autor hatte, wäre es toll, wenn du dich, Christopher, meinen Lesern vorstellen würdest. 
Christopher: Sicher. Mein Name ist Christopher. Was vorher war, weiß ich nicht, aber mit einem Mal saß ich in Rostock fest und führte ein langweiliges, einsames Leben als Verlagsangestellter. Und dann schneit da dieser Kerl herein mit seinem Manuskript. Dem traute ich ja von Anfang an nicht über den Weg …
Daniel: So empfindest du dafür, dass ich dich zum Leben erweckt habe? Die Geschichte, die ich dir auf den Leib geschrieben habe, ist doch klasse!

Christopher: Ach ja, Daniel? Dann beschreibe du uns doch das Buch in max. 5 Sätzen!
Daniel: Nun, wie Christopher soeben erwähnte, tritt plötzlich der junge Dirk in sein Leben und bietet seinem Verlag ein sagenhaftes Manuskript an. Auch wenn die Geschichte Christopher und seinen Verleger bald begeistern kann, kommen allmählich Zweifel an der Echtheit und noch mehr an dem vermeintlichen Verfasser. Ehe Christopher wirklich handeln kann, verschwindet Dirk spurlos, und bei seinen Nachforschungen deckt Christopher eine Ungereimtheit nach der anderen auf. Und zu allem Überfluss meldet sich dann noch eine Stimme aus der Vergangenheit bei ihm.

Christopher: Sag mal, magst du es eigentlich, deine Protagonisten ein wenig zu quälen? Sie in Situationen hineinzudrängen, denen sie fast nicht gewachsen sind?
Daniel: Was heißt hier, nicht gewachsen? Ich habe dich mit einem starken Charakter und unbändigem Willen zu kämpfen ausgestattet. Ich finde, du meisterst jede Schwierigkeit mehr oder weniger mit Bravour! Ich war teilweise schon überrascht bis begeistert, wie du deinen Kopf immer wieder aus der Schlinge ziehst.

Christopher: Hast du denn eine Lieblingsstelle im Buch? Meine ist der Moment, als ich Angela nach all der Zeit wiedersehe. Ach, Angela …
Daniel: Ich steh ja mehr auf die Stelle, bei der du mitten in die Mündung einer Pistole blickst …

Christopher: Wie viel echter Daniel ist eigentlich im Buch oder in dem ein oder anderen Charakter versteckt?
Daniel: Ich dachte immer, du hättest es bemerkt.
Christopher: Was bemerkt?
Daniel: Du bist ich! Also, die Summe meiner üblen Angewohnheiten und Launen, der Mut, den ich gern hätte, und die versteckte Liebenswürdigkeit, das Ganze potenziert mit zwei – das bist du!
Christopher: Ich hatte es befürchtet …

Claudia: Christopher, unter uns. Wie würdest du deinen Autor beschreiben?
Christopher: Ich glaube, Daniel hat einen unheimlichen Hang zur Dramatik. Immer, wenn ich gerade dachte, heil aus der Nummer rauszukommen, steckte ich schon wieder in der nächsten Klemme. Und dieses Ende … na, ich will nicht zu viel verraten. Aber eins noch: er hat sich verflucht viel Zeit gelassen mit der Geschichte. Ich hing fast acht Jahre in dieser Schwebe und wusste nicht, wie die Sache für mich ausgehen würde. Das war die reinste Folter für einen Literaten wie mich!

Claudia: Wann kam die Idee zum Titel? Stand der schon im Vorfeld fest oder hat er sich im Laufe des Schreibprozesses verändert?
Daniel: Der Titel war tatsächlich das erste, das mir gemeinsam mit der Idee einfiel. „Plagiat“ als Schlagwort traf mich förmlich wie ein Blitz. Das war übrigens noch vor der berühmten Gutenberg-Affäre, die mir dann etwas die Show stahl. Aber ich brauchte ja ohnehin noch ein paar Jahre für die Fertigstellung des Manuskripts.

Christopher: … wovon ich ein Lied singen könnte. Sag mal, sind wir denn zu 100% zufrieden mit dem Cover oder hätten wir nachträglich noch etwas ändern sollen?
Daniel: Wenn du dich erinnerst, ist es das inzwischen dritte Cover für unseren Roman, da ich mich doch zu Beginn im Selfpublishing versucht hatte. Ich war froh, dass sich endlich ein Profi des Covers angenommen hat, und dessen Entwurf hatte mich vom ersten Blick an glücklich gemacht. Bis heute bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

Claudia: Wisst ihr, was mich noch interessieren würde? Euer jeweiliges Lieblingszitat aus dem Buch.
Daniel: Ich begann das Schreiben in einer Art inneren Monologs, der sich immer mehr zur Charakterisierung Christophers ausgebaut hatte und schließlich die eigentliche Geschichte in Gang setzte. Einer der frühesten Sätze ist noch immer im Buch zu finden und bedeutet mir sehr viel:
„Wenn auch nur ein Mensch auf der Welt es lesen wird, habe ich doch mehr erreicht als ich je zu träumen wagte.“
Christopher, willst du das letzte Wort haben?
Christopher: Ich bin so sehr mit allem verwurzelt, dass es mir schwerfällt, eine liebste Stelle zu benennen. Aber einen Wunsch hätte ich: eine Fortsetzung.
Daniel: Nicht ausgeschlossen …

Claudia: Vielen Dank für das Gespräch.

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