Donnerstag, 27. Juni 2019

[Autoreninterview] Daniel Möller

AUTORENINTERVIEW
Daniel Möller


Natürlich möchte ich als erstes wissen, mit wem meine Leser und ich es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Ich kann es zumindest versuchen. Wir Autoren sind ja bekannt dafür, dass wir alles und jeden bis ins Detail beschreiben können und wollen – mit Ausnahme von uns selbst! Ich bin 37 Jahre alt und wohnhaft Hessen. Hier bin ich auch aufgewachsen, habe einen Beruf im Maschinenbau erlernt, in dem ich noch heute arbeite, lernte meine Frau kennen und lieben und gründete mit ihr eine tolle Familie, auf die wir sehr stolz sind.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das geschah über die Leidenschaft des Lesens. Seit ich denken kann, liebte ich Geschichten in jeder Form, anfangs Comics, später Jugendbücher und Romane. In der Pubertät bin ich dann irgendwann vom Lesen abgekommen, fand jedoch im Erwachsenenalter durch Harry Potter wieder zu meiner Leidenschaft. Dieses Gefühl, dass ich schon als Kind hatte, dieses „das kann ich auch“, begleitete mich schon mein ganzes Leben und alle paar Jahre folgten auch einige Versuche, etwas auf Papier zu bringen. Wirklich in die Hand genommen habe ich es allerdings erst mit Ende zwanzig, als mich eine Idee einfach nicht mehr loslassen wollte.
Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könntest du sie uns bzw. die Reihen in max. 5 Sätzen beschreiben?
Besagte Idee war die zu meinem Erstlingswerk „Das Plagiat“, in dem der mürrische Verlagsangestellte Christopher einem möglichen Betrugsversuch nachgeht und dabei so viel mehr entdeckt, als er je vermutet hätte.
Recht schnell darauf verfasste ich das Manuskript zu „Die Träume, die ich rief“, einem Roman, zu dem mich einst ein Traum inspiriert hatte und der sich unterhaltsam mit luziden Träumen und einer spannenden Geschichte befasst.
Als ein Autorennetzwerk auf der Suche nach Kurzgeschichten war, sah ich die Gelegenheit, eine meiner Romanideen dafür zu verwenden. Allerdings wuchs dieses „Kurz“-Geschichte rasch an Seiten, sodass ich sie letztlich auch als eigenständige Novelle namens „E.V.A. – Liebe auf hohem Level“ veröffentlichte.
Und damit hatte ich was Kurzgeschichten und auch Gedichte betrifft sozusagen Blut geleckt und befasste mich fast ein Jahr lang mit einigen Ideen, die ich entweder auf meiner Webseite und meinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht oder bei diversen Schreibwettbewerben eingereicht habe.
Arbeitest du gerade an einem neuen Werk? 
Mein aktuelles Projekt trägt den Arbeitstitel „Mors Certa“, ein Thriller, der teilweise in die Richtung Politthriller gehen wird. Mein Protagonist Bertram ist wie in vielen meiner Geschichten ein bodenständiger Mensch, der mit Dingen konfrontiert wird, die ihn zwingen, über sich hinauszuwachsen. Mit dem jungen Anwalt Marius ergibt sich eine ungewohnte Paarung, und ich bin jeden Tag darüber erheitert, wie die beiden versuchen müssen, miteinander klarzukommen.
Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Freizeit heißt bei mir tatsächlich Schreibzeit. Denn nach Abzug von allem, dazu zähle ich meinen Job, die Familie, den Sport und Freunde, bleibt mir oft nicht mehr viel Zeit übrig. Und diesen Luxus lasse ich am liebsten vollständig in meine Seiten fließen.
Hast du auch Lieblingsbücher und einen Lieblingsautoren, mit denen du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Aktuell ist das die Millennium-Reihe, die nach Stieg Larssons Tod nun von David Lagercrantz fortgeführt wird, sowie die Reihe von Dan Brown um Robert Langdon. Bei beiden habe ich mir noch einige Teile „übrig“ gelassen. Zum einen, um noch länger etwas davon zu haben, doch der Hauptgrund ist der, dass ich bei der Wahl Lesen oder Schreiben mich doch eher für das Schreiben entscheide. Und aktuell habe ich mir sogar auferlegt, kein Buch mehr anzufangen, bis mein jetziges Manuskript beendet ist.
Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Ich schicke auf jeden Fall auch ein Foto mit, aber zunächst die Beschreibung: Auf unserem ehemaligen Balkon haben wir dieses Jahr einen Wintergarten errichtet, und noch in der Planungsphase hatte ich genau vor Augen, wie eine Ecke davon auszusehen hat: Ein Sessel zum Lesen und Schreiben, und darüber hängt ein Bild, das bisher in unserem Schlafzimmer hing, nun aber dort richtig zur Geltung kommen sollte. Darauf zu sehen ist eine junge Frau inmitten eines Gartens – die liest.
Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Da ich nun mal einem Brotjob nachgehe, stehe ich um halb 6 auf, Arbeitsbeginn ist um 6, Feierabend dadurch aber schon ab halb 3. Nun kommt es vor, dass ich bereits jetzt ein oder zwei Stunden zum Schreiben komme, bevor alle zuhause sind – und in diesem Trubel kann ich einfach nicht schreiben. Meist setze ich mich aber eher am Abend nochmal ans Manuskript. Das allerdings nicht jeden Tag.
Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Ich lese am Liebsten Krimis und Thriller, lasse mich aber manchmal auch auf Fantasy ein. Schreiben könnte das eher nicht, ich bleibe doch lieber bei meinen „bodenständigen“ Geschichten über Alltagshelden. Allerdings streue ich gern einen Hauch Magie oder Übernatürlichkeit, wobei der Leser selbst entscheiden darf, ob er am Ende daran glauben möchte.
Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst?
Am besten haben in den letzten Jahren zwei Worte für mich funktioniert, ob es sich um unliebsame Termine handelte, schwierige Entscheidungen oder eben das Schreiben. „Einfach machen.“ Und Punkt. Das heißt für mich: Den Arsch hochkriegen, nicht lange überlegen und Anpacken. Ohne diese Erkenntnis hätte ich heute wohl nicht eine Veröffentlichung gewagt.
Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich bin für mich sehr glücklich damit, in Deutschland zu leben. Ich finde, manchmal machen wir es uns echt schwer damit, zufrieden zu sein. Wir leben hier in Frieden, in einem geordneten Sozialstaat und überwiegend in Wohlstand, von dem andere Länder wahrlich träumen dürfen. Noch dazu hat unser Land eine Vielzahl an Landschaften und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ich entdecke immer wieder gern etwas Neues und Urlaub an Nord- und Ostsee ist nach vielen Jahren noch immer unser Favorit.
Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Anfangs nehme ich mir Kritik doch sehr zu Herzen, ich bin ein Mensch, der schnell an sich selbst zweifeln mag. Wenn ich eine Nacht darüber geschlafen habe, bin ich fähig, zu reflektieren und ziehe daraus Wege, etwas besser zu machen. Die wenigsten Menschen meinen es böse, und das ist mir mit der Zeit klargeworden.
Warum hast du dich entschieden zu einem Verlag zu gehen und nicht Selfpublisher zu werden?
Ich begann meine Laufbahn im Selfpublishing und habe innerhalb kurzer Zeit viel darüber gelernt – größtenteils, was man falsch machen kann! An diesen Erfahrungen mich ich sehr gewachsen, was aber am Ende blieb, war meine fehlende Reichweite. Ich hatte einen Roman, der durchweg gutes Feedback bekam. Doch kaum einer bekam ihn zu Gesicht, und das wollte ich ändern.
Dadurch, dass mein Erstling nun in einem Verlag zuhause ist, habe ich etwas den Rücken frei, was das Bewerben betrifft. Allein das kann zu einem Fulltime-Job ausarten. Und ich will doch eigentlich nur eines den ganzen Tag machen: Für Euch schreiben.
Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?
Ich finde es großartig, dass sehr oft völlig unbekannte Bücher von absoluten Newcomern von euch die Chance erhalten, gelesen und geliebt zu werden. Dafür sage ich heute Dankeschön!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken des Kommentars bin ich mit den Datenschutzrichtlinien des Blogs einverstanden.