Tag 8: 13.November 2018
stellte sich Ane Merahwis Frage:
Auch das Interview von Isabel mit Phil brachte einige neue Erkenntnisse. (Link)
Hier das Interview:
„Phil Miller ist für alles Künstlerische
zuständig.“ So wurde Julian und auch uns Leser Phil im ersten Band „Tanz der
Ikonen“ vorgestellt. Und am Ende des Buches wussten wir sicherlich alle, was
genau sich hinter diesem Satz verbirgt. Auch im zweiten Band darf Phil sein
Talent im „Künstlerischen“ beweisen. Ansonsten erfahren wir nur das Nötigste
über Phil und im zweiten Band klärt sich so einiges, was sein Verhalten
gegenüber Julian erklärt. Aber darüber schweige ich lieber, denn das sollt ihr
Leser ja selbst herausfinden.
Schauen wir doch lieber, was ich über
Phil herausfinden kann.
1)
Phil,
deinem Akzent nach bist du in Amerika aufgewachsen. Wo hast du dort gelebt und
was hat dich nach Wien geführt?
Ich bin in New York aufgewachsen,
genauer gesagt an der Upper Eastside. Nachdem ich von zu Hause ausgezogen bin,
habe ich mir ein Loft im Meatpacking District genommen, dort haben viele
Künstler ihre Ateliers. Nach Wien bin ich auf Alexanders Einladung gegangen.
Den Grund dafür kann ich nicht verraten, sonst ruiniere ich die Spannung im
Buch. So viel vielleicht: Alexander hat gute Kontakte und er ist bereit, mich
gut zu bezahlen und mir regelmäßig Aufträge zu vermitteln oder mir selbst
welche zu geben.
2)
Hast
du Familie hier in Wien?
Nein, meine Eltern leben in New York.
3) Du hast Kunst
studiert, bist Restaurator und malst selbst. Welchen Stil bevorzugst du? Und
kann man deine Werke in Ausstellungen betrachten?
Ich habe mich auf keinen bestimmten Stil
festgelegt, der Stil ergibt sich bei mir aus dem Thema, und ich probiere immer
wieder etwas Neues aus. Mein persönlichstes Bild hat etwas Expressionistisches,
und die New-York-Serie wirkt durch die Verzerrungen ein wenig kubistisch. Mich
reizt das Handwerk mehr als das Bild, vielleicht habe ich deshalb nie den
Durchbruch geschafft. Ab und zu habe ich kleinere Ausstellungen, ich kann dir
ja das nächste Mal eine Einladung schicken.
4) Gegenüber
Julian erwähnst du, dass deine Arbeit und vor allem die Schnelligkeit, mit der
du gute Qualität abliefern kannst, vom Team als selbstverständlich hingenommen
wird. Findest du, dass man dir und deiner Arbeit mehr Respekt zollen sollte?
Als ich das gesagt habe, war ich
stinksauer. Ich arbeite nicht gern unter Zeitdruck, und seit Alexander mit
Julian zusammen ist, weicht er Gesprächen mit mir aus. Du kannst dir denken,
wie wütend ich war, dass dann ausgerechnet Julian gekommen ist, um die Arbeiten
abzuholen. Aber das mit dem Respekt stimmt so nicht, Alexander respektiert und
schätzt meine Arbeit sehr wohl. Er zahlt wirklich gut und er spart auch nicht
mit Lob. Dragan geht mir mit seiner Show auf die Nerven, der nützt jede
Gelegenheit, sich mit seinem digitalen Mist in Szene zu setzen. Als ob
Gebrauchsgrafik und Bildschirmpräsentationen etwas Besonderes wären.
5) Als du damals
bei Merahwi & Martin angefangen hast, wusstest du in welchem Metier sich
Merahwis Aufträge befinden und reizt dich diese Gefahr?
Zuerst schanzte Alexander mir
Restaurierungen zu, alles legal. Für ihn selbst restaurierte ich wenig, weil er
ja vorwiegend zeitgenössische Kunst sammelt. Und irgendwann fragte er mich, ob
ich auch etwas Heikles übernehmen würde, was nicht ganz astrein ist. Er hat
immer mit offenen Karten gespielt, weil wir uns gegenseitig vertrauen. Ohne
Vertrauen könnte man diesen Job gar nicht machen. Solche Aufträge übernehme ich
nur für ihn, um keinem Spitzel auf den Leim zu gehen und mich nicht erpressbar
zu machen.
6) Apropos
Merahwi & Martin, vom zweiten Geschäftsführer hört man nicht viel. Wird er
eigentlich in eure Aufträge eingeweiht oder erfährt er nur das Notwendigste?
Im zweiten Band erfährt man deshalb
nichts von ihm, weil er gerade auf Urlaub ist. Das stand sogar in der
Rohfassung, ist dann aber rausgeflogen, weil die Szene zu langweilig war. Mir
ist nicht ganz klar, wie viel er wirklich weiß. Irgendwie muss Alexander ihm ja
erklären, warum er das Team und den ganzen technischen Schnickschnack braucht
und auch noch extrem gut bezahlt. Aber in Details wird er nicht eingeweiht.
Wahrscheinlich hält er es in dieser Beziehung mit den drei Affen: Nichts sehen,
nichts hören, nichts sagen. Damit er den Ahnungslosen spielen kann, wenn wir
einmal auffliegen sollten.
7)
Kommen
wir zu der Frage, die mich am meisten interessiert. Nein, eigentlich steht sie
nur an zweiter Stelle, aber die andere darf ich wegen zu großer Spoilergefahr
nicht stellen. Es zeigte sich ja schon zum Ende des ersten Bandes, dass du
Julian gegenüber reservierter auftrittst und auch im zweiten Band wird es nicht
sonderlich besser. Wünschst du dir, dass er das Team verlässt?
Ja. Klipp und klar. Er wickelt alle mit
seinem Charme um den Finger und macht sich an Alexander ran. Er drängt sich in
etwas, wo er nichts verloren hat, und ich bin offenbar der Einzige, der das
sieht.
8) Und eine
letzte Frage. Gibt es etwas, was die Autorin nicht in eure Geschichte hätte einbauen
sollen? Oder etwas was deiner Meinung nach fehlt?
Das ist immer eine
Gratwanderung, genauso wie bei einem Bild. Gibst du zu viel hinein, machst du
es kaputt. Sie arbeitet eher wie ein Bildhauer und meißelt den Roman aus dem Material
heraus, nimmt also so lange etwas weg, bis nur mehr das Wesentliche dasteht.
Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr über Tom erzählt oder auch
über mich. Ich glaube, das wünscht sich jeder von uns. Stella und Jan würden
das auch verdienen, Dana sowieso. Ich persönlich würde auch gerne mehr über
Julians Nachbarinnen erfahren, über die WG-Mädels. Es ist aber nun einmal die
Geschichte über die Fälle und über Alexanders Beziehung mit diesem unsäglichen
Kerl. Ich denke, in den nächsten Bänden kommt noch mehr über uns alle, immer
stückchenweise. Und sie hat etwas anklingen lassen, dass gerade die Beziehung
zwischen Alexander und mir noch einen größeren Rahmen braucht.Ane nahm schließlich mit einem Artikel "Ehevertrag - sinnvoll oder totaler Mist" zu dem sehr wichtigen Thema Stellung. (Link)
Ich durfte heute endlich diesen Schnipsel herzeigen:
Und schließlich kam noch die sehr viel diskutierte Frage von Julian an Silvia.
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